Fallout: Texas - Kapitel 2

Vikki versucht ihr Glück, ein wenig mehr an Informationen aus Earl rauszukitzeln.
"Sag mal Earl, kannst du uns durch das Teil eigentlich sehen?" fragt sie aus reinem Interesse. Er scheint ja ganz gerne ein wenig zu reden, auch wenn er das wohl nie zugeben würde. Aber einsame Leute, die sich für Schlau halten, binden dies nur zu gerne anderen Leuten auf die Nase. Und insbesondere wenn ihr Gegenüber eine ansehliche Frau ist, weshalb Vikki auf eine Bildübertragung hofft.

Minimal mulmig wird der Söldnerin ja schon. Aber sie vertraut einfach auf ihren Instinkt. Sie liegt eigentlich selten falsch, wenn es um andere Leute geht. Von Ausnahmen natürlich abgesehen.

"Tag, Igor." Grüßt sie die Maschine nach seiner Vorstellung mit einer leichten Grimasse und kann gleich darauf auch schon Earls Stimme vernehmen.

Was zum Henker ist eine KI-Software...Mal trotzdem merken. So direkt sagt ihr das nichts. Seit dem Cat-Keller hat sie allerdings schon gemerkt, das man mit Hightech ziemlich viel Asche machen kann. Irgendwie müssen sie an sowas auch noch ihren Anteil verdienen können.

"Hrm. Hatten wir nicht vor. Geht klar. " Meint sie nach einer kleinen Pause bei seiner freundlichen Warnung nüchtern und winkt die Maschine heran.

"Okay, da sind die Haufen. Der Linke ist das eigentliche Angebot, der Rechte der sonstige Kram den du noch haben wolltest. Geschirr, Klamotten und so. Dann scann mal schön." Zusammen mit der Gruppe hatte Carol die Sachen einfach auf dem Boden ausgebreitet und die kaputten Sachen gleich aussortiert. Von dem was sie angeboten haben, ist ja ohnehin alles heil gewesen soweit sie gesehen hatte.

Mit etwas Abstand bleibt die junge Frau abwartend stehen. Ihr Blick fällt auf Vikki, die irgendetwas vorzuhaben scheint. Soll sie ruhig. Kann schließlich kaum schaden...

"Sehen? Nein, das nicht.", antwortet Earl auf Vikkis Frage. "Wie gesagt, ich arbeite noch an einer Fernsteuerung. Dazu gehört dann natürlich auch ein Bild, aber das mit der Übertragung ist etwas schwierig. Selbst der Funk hat über größere Entfernungen manchmal seine Aussetzer, wenn sich Igor nicht im Freien aufhält. Aber er kann selbstständig agieren und hält sich im Notfall an fest vorgegebene Verhaltensregeln. Außerdem ist er mit einem weitreichenden Bewegungssensor ausgestattet. Auf seine Weise sieht er also viel mehr als ich es könnte - und das in 360 Grad"

Während Earl spricht, macht sich Igor gleichzeitig schon ans Werk. In Windeseile und mit einer für ein solches Ungetüm faszinierenden Feinfühligkeit und Präzision sausen die vorbereiteten Gegenstände durch die Manipulatoren, werden kurz vor eine Art Linse gehalten und danach zur Seite gelegt. Sehr schnell ist Igor fertig. "WARENINSPEKTION ABGESCHLOSSEN - LISTENABGLEICH ABGESCHLOSSEN - GEFUNDENE MÄNGEL: 0 - BEGINNE NUN WARENAUSTAUSCH"

"Ja, ja. Mach das, mach das. Den anderen Haufen daneben packst du danach auch ein, aber der muss nicht überprüft werden.", meint Earl, während Igor die große Box auf den Boden stellt und sie öffnet. Alle freien Arme arbeiten gleichzeitig und breiten die von Carol geforderten Gegenstände auf dem Boden aus:

- Geschlossene Konservendosen und Trinkwasser im Wert von 50 Rationen
- Ein gewöhnliches Kartenspiel, das mit einem Gummi zusammengehalten wird
- Eine kleine Pappschachtel mit 30 Patronen .44 AMP
- Ein kleines Dietrich-Set mit 3 Dietrichen
- Ein handliches Beil

Als die Kiste leer ist, beginnt Igor damit, auf die gleiche Weise das andere Zeug einzuladen.

"Faszinierend." muss Gerry gestehen. Die alten Zeiten müssen wirklich Lichtjahre von dem entfernt gewesen sein, was heute so der Stand der Dinge ist. Er hockt sich einfach hin - und sieht diesem Ding zu: "Einfach faszinierend..."

"Wahnsinn. Du scheinst ja echt ein Händchen für Technik zu haben! Damit könnte man bestimmt ne Menge Kohle verdienen. Ich wette du machst sehr lukrative Geschäfte mit den Wheelern."
Ein wenig Lob, halbwegs gespielte Faszination und einige kecke Vermutungen - so kann man ein Gespräch anregen. Und das Gegenüber auf die gewollten Themen lenken.

Nachdem der Roboter die eigenen Waren verteilt, überprüft Carol deren Zustand. Soweit sie feststellen kann, gibt es keine offensichtlichen Mängel. Hätte sie inzwischen auch gewundert.

"Sieht gut aus. Sehr schön. Hey, Earl - Irgend eine Idee, wo wir einen verletzten Jungen abladen können? Unser Doc war ein wenig übereifrig, als sein Dad mit seinen Kumpels auf uns geschossen hat. Die sind inzwischen über alle Berge...Umkehren geht schlecht und ob er bei den Wheelern gut aufgehoben wäre...keine Ahnung."

Da Gerry sich wieder mal nützlich zeigt - Der Blick der Söldnerin bohrt sich soeben unangenehm in seinen Nacken...Kümmert sie sich um die Angelegenheit. Hätte er ihn nicht wenn schon dann richtig erschießen können? Aber jetzt wo sie Flinn an der Backe haben, müssen sie den Zwerg auch irgendwie wieder loswerden. Am Besten bevor er sie leerfuttert und mit ihren Sachen abhaut. Inzwischen ist wohl ziemlich offensichtlich, das Vikki etwas von dem Alten will. Infos also? Mit einer knappen Handgeste bedeutet sie dem Busenwunder nicht zu dick aufzutragen. So leicht lässt er sich bestimmt nicht leimen.

"Ja, ich komm schon zurecht.", meint Earl zu Vikki. "Mit ein paar guten Deals kann man an erstaunlich seltenes Zeug herankommen und ich mach das schon über Jahre. Hab inzwischen eine gute Stammkundschaft. Leute die verlässlich sind. Um die anderen kümmert sich Igor - auf diese Weise gibt es keine Probleme. Der Nachteil ist, dass man mit der Zeit einen gewissen Bekanntheitsgrad bekommt. Eigentlich muss keiner wissen, wo ich was mache, aber so lange mir keiner zu nahe auf die Pelle rückt ist das wohl in Ordnung. Haben schon ein paar versucht, aber... wie gesagt, Igor hat einen gut funktionierenden Bewegungssensor. Folgt ihm nicht, wenn er wieder verschwindet..."

Dann kommt Carol dazu. "Einen verletzten Jungen? Nein. Bei mir jedenfalls nicht.", antwortet Earl über Sprechfunk. "Versucht's halt bei den Wheelern. Wenn sie ihn sonst nicht gebrauchen können, essen sie ihn vielelicht, har har. Aber man soll nicht schlecht über Kunden sprechen, eh!? Ach ja, falls der Kleine zuhört: Nur Spaß Junge. Nichts für ungut. Mit dem ganz üblen Pack da draußen mach ich keine Geschäfte. Lohnt nicht - zu viele Risiken."

"Nun, das ist gut zu wissen." gibt Gerry zurück.
"Ich für meinen Teil hatte genug `übles Pack´ für die nächste Zeit..."

Wäre ja auch zu schön gewesen. Aber bei dem was Vikki anspricht fällt ihr noch etwas Anderes ein.

"Hrm...okay, vielleicht nehmen sie ihn uns ja ab. Noch was, da du ja nach Technikzeugs suchst - haste da irgend eine gute Anlaufstelle für uns? Kann ja sein, das wir nach dieser Sache mit Cat wieder Arbeit gebrauchen können. " Bestimmt gibt es doch irgendwo lohnenswerte Plätze, an die der Roboter nicht gelangen kann - geschweige denn ein einziger alter Mann.

"Oh nein, ich habe kein Interesse an Löchern in meiner Figur - und wir haben auch keine Zeit sinnlos durchs Ödland zu reisen. Ich denke die Wheeler sind ja auch nicht gleich um die Ecke."
Sie zieht ihren Hut ab und kratzt sich am Kopf.
"Ich hoffe bloss die Typen lassen dann auch mit sich reden. Oder sind die genau so übel wie die Raider, die wir hier fanden?"

"Raider? Hier?", fragt Earl. "Nun, das war keiner mit dem ich Geschäfte mache. Ist diese Jungen-Sache also hier auf dem Flugplatz passiert!? Herrgott, tut mir einen Gefallen und vernichtet die Leichen. Der nächste der kommt soll kein stinkendes Massengrab vorfinden...

Die Wheeler sind zum größten Teil umgänglich, wenn man sauber mit ihnen bleibt. Zumindest ihre Kontaktleute mit denen ich Umgang habe. Allzu weit weg sind sie auch nicht, aber dazu kommen wir gleich... Was deine Jobanfrage angeht, Püppi: Ich schick nicht einfach jeden Hinz und Kunz los, für Sachen die wirklich lukrativ sind. Vertrauen und Zuverlässigkeit sind leider aus der Mode gekommen." Earl überlegt kurz und meint dann: "Aber wenn du schon so geradeheraus fragst, mach ich dir ein Angebot. Ein Test, wenn du so willst. Zwei Sachen. Erstens: Vernichte die Leichen - oder begrab sie oder schaff sie weit genug weg von hier, so dass sie keinen stören der kommt - ist mir egal. Ich könnte Igor später nochmal antanzen lassen, um das zu erledigen, aber wenn ihr schonmal da seid... Zweitens: Bring mir ein lebendes, voll funktionstüchtiges Cyberbrain samt passender Software als Schnittstelle zwischen dem Hirn und einem kompatiblen Roboter-Chassis. Wenn du das machst, trage ich euch in meine Liste der VIP Kunden ein und dann, Liebes, dann öffnen sich die Tore für wirklich heiße Deals, har har."

"Gut. Bevor wir von hier abziehen, bereiten wir noch alles für ne Feuerbestattung zu. Müssen eh noch jemanden zurück nach Mason schicken, da steht noch Cats Schubkarre...Das machen wir dann in einem Aufwasch." Die Arbeit werden sie sich dann wohl aufteilen. Sein Angebot klingt etwas kompliziert, aber wenn sie so etwas finden, haben sie ja gleich die richtige Adresse dafür.

"Cyberbrain und passende Software. Sollte machbar sein. Wir wissen ja jetzt wie wir uns bei dir melden könen." Wiederholt sie und wirft Gerry einen bedeutsamen Blick zu, den man als 'Merks dir' deuten könnte. Seit sie Igor gesehen hat, ist sie sich ziemlich sicher das der Alte pures Geld wert ist. Hier in der Gegend gibt es sicher nicht allzu viele Abnehmer für Hightech. Mit Connections allerdings...Sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Cat sitzt nicht gerade auf Kohle. Langfristig lohnt es sich also wahrscheinlich nicht für sie zu arbeiten. Da brauchen sie gute Alternativen. Sie hat keine Ahnung wo man so ein Gehirnding herbekommt, aber mit genügend Glück stolpern sie schon noch darüber.

"Cool. Das klappt ja reibungslos. Jetzt noch die Sache wegen den Wheelern und wir gehen wieder ans Werk." Von dem was Cat und Earl ihnen erzählt haben, sollten die Wheeler kein großes Problem darstellen solange sie sich an ein paar Regeln halten. Aber eins nach dem Anderen.

"Gut. Ein letztes Wort zu meinem Angebot: Wenn euch die Sache ernst ist und ihr eine Richtung braucht, sucht Graham Tucker auf. Ein guter Freund von mir und einer meiner liebsten Kunden. Alter Haudegen und Schatzjäger - schleppt dir Zeug an, das haste sonst noch nicht gesehen! Er wird wissen, wo man so ein Gehirn am ehesten finden kann. Problem ist er stromert die meiste Zeit über von einem Ende des Ödlands bis zum anderen. Fragt am besten in Fort Worth nach ihm. Da gibt es den Gemischtwarenladen 'Fuller's Trades'. Das ist soweit ich weiß seine liebste Absteige, wenn er gerade in der Gegend ist.

Was die Wheeler angeht: Nach dem was ich weiß gibt es eine Art Zusammenkunft oben im Norden, beim Brady Creek Reservoir. Kein Wasser mehr da, aber das vertrocknete Becken eignet sich wohl bestens für ihre Wettrennen oder sowas. Weiß nicht genau, wie lange die sich da aufhalten wollen, aber das sollte schon klappen, denke ich. Wisst ihr, wie ihr da hin kommt? Ach egal... hier ist der beste Weg: Verlasst den Flugplatz nach Norden und geht auf dem Highway dann westlich bis nach Mason. Sucht dort das Rathaus - das ist so ein würfelförmiger Bau im Zentrum der Stadt. Von da nehmt den Highway 29 Richtung Nordwesten. Dem folgt ihr stur, bis ihr irgendwann an die Stadtgrenze von Brady kommt. Der Highway führt nach Brady hinein und von da gibt's sicher auch ausgeschilderte Wege zum Creek, aber an eurer Stelle würd ich die Stadt in Ruhe lassen. Gefährliche Ecke. Schert vorher in nordwestlicher Richtung aus und haltet euch nahe der Stadtgrenze weiter nach Nordwesten, bis ihr auf die FM 2028 stoßt. Der könnt ihr dann weiter nach Westen folgen - sie führt direkt zum Reservoir. Wenn ihr keinen Mist baut, solltet ihr in 2 bis 3 Tagen da ankommen."

Igor schließt die Box. Er hat alles für Earl eingepackt. "WARENAUSTAUSCH ABGESCHLOSSEN - ERWARTE NEUE BEFEHLE"

"Sehr gut, Igor. Warte kurz... Pass auf Püppi: Igor hat für eine gewisse Zeit den gleichen Weg wie ihr. Was immer ihr macht, gebt ihm genug Vorsprung - ich würde sagen mindestens eine Stunde. Vielleicht wartet ihr auch die Nacht ab und zieht erst am Morgen los. Hin und wieder verirrt sich übles Viehzeug in diese Ecke, dem man nachts besser nicht begegnet. Wenn sich Igor verfolgt vorkommt, hat er Order das Feuer zu eröffnen. Ich mag es nicht, wenn man mir hinterherspitzeln will... Habt ihr sonst noch irgendwelche Fragen? Ansonsten macht sich Igor jetzt auf den Weg..."

Spoiler:

"Ich denke, das kann ich mir merken." sagt Gerry und steht auf. Er überlegt: "Cyberbrain - das ist sie CPU-Komponente, die Igor autonom handeln lässt, nehme ich an?"

"Hm?", meint Earl zu Gerry. "Nein. Igor handelt bereits autonom. Cyberbrains sind halb kybernetische Gehirne. Eine Mischung aus Menschengehirn und Maschine. Sie wurden in Roboter des Modelltyps 'Robobrain' verbraut. Die Kombination aus Gehirn und Maschinenprozessor macht den Roboter, nun, wie soll ich es einem Laien erklären? ... Schlauer und flexibler. Um ein Vielfaches! Hätte Igor ein Cyberbrain, könnte er sich mit euch unterhalten wie ich es gerade tue."

"Faszinierend - mich als Mediziner interessiert das natürlich sehr..." muss Gerry zugeben. Was es früher nicht alles gab. Er überlegt: "So etwas muss eine interessante und lange haltbare Nährflüssigkeit enthalten. Frage mich, wer sich damals für eine solche Operation hergegeben hat..."

"Tja, da bin ich überfragt. Nicht die angenehmste Vorstellung, das Gehirn herausgeschnitten zu bekommen, nicht wahr!? Har Har. Aber das wie und warum ist für mich nicht von Belang. Die Vorstellung, irgendwann einmal mit Igor über den Sinn des Lebens diskutieren zu können ist allerdings schon etwas anderes. Wie dem auch sei... Wollt ihr sonst noch was wissen?"

Graham Tucker also. Den Namen merkt sich Carol gleich mal. Nach Worth wollte sie sowieso bald wieder hin. Schließlich gibts da echt gute Steaks.

Da sie vermutlich jetzt wieder dafür zuständig sein wird, prägt sie sich die Wegangaben gut ein. Die Robohirnsache klingt ein wenig...unheimlich? Andererseits ist die Vorstellung schon ganz lustig mit einer Maschine zu reden. Wird sie dann ja zu Gesicht bekommen. Sofern sie so ein Teil auch finden. Womöglich muss dafür erst noch Verstärkung her. So ganz optimal ist ihre Gruppe bisher ja nicht. Aber das können sie immer noch später irgendwann auskaspern.

„Ich glaube, das wäre dann alles. Wir melden uns wieder, sobald wir den nötigen Kram für unseren neuen Deal haben. Bis dann. Und, öhm. Danke. “ Carol kratzt sich leicht an der Stirn. Das Ganze lief ja wesentlich besser als sie gedacht hatte. Nach Cats Erzählung hatte sie schon einen schießwütigen verrückten Zausel erwartet. Stattdessen bietet sich hier eine rentable Chance.

"Gut, macht das. War ein gutes Geschäft. Vielleicht nicht das letzte. Bis dann ... Igor: Zurück nach Hause. Direkter Weg, übliches Protokoll." "BESTÄTIGT"

Damit hebt Igor spielend leicht die Kiste an. Sein Antrieb dreht auf, er gewinnt etwas an Höhe und saust dann in Richtung der Gräser davon - schneller als ein normaler Mensch dauerhaft sprinten könnte. Für alle bis auf Vermilion ist er nur noch kurz zu sehen, denn die Finsternis verschluckt den dunklen Anstrich des Metalls. Die Sonne ist vor einigen Minuten hinter dem Horizont verschwunden.

"Also gut. Jeder schnappt sich seinen Krempel, dann stellen wir Wachen auf. Die Verbrennerei übernehmen wir morgen früh. Danach brechen wir zeitig auf." Teilt Carol den Anderen mit und nimmt ihren Rationsanteil und die Handaxt mit. Für Flinn überlegen sie sich eben morgen etwas. Sie hat nicht vor, ihre Reise wegen ihm länger als nötig zu verzögern. Wenn sie sich nicht beeilen, verpassen sie die Wheelertypen und das wars dann...nicht mit ihr.

"Gut - treffen wir die nötigen Vorbereitungen." meint Gerry und macht sich an die Arbeit. Er meint: "Habe noch etwas Alkohol dabei - dann haben wir schon mal einen `Grillanzünder´. Damit das Ganze ordentlich brennt, können wir uns ja an den trockenen Gräsern und an Gestrüpp bedienen. Gibt ja reichlich davon..."

"Na gut, sagt mir einfach, wenn ich helfen kann. Bin vielleicht nicht die stärkste, aber bestimmt noch besser als niemand."
Sie packt das Kartenspiel und die Dietriche ein, so wie ihre Rationen. Was die übrige Beute angeht, die die Gruppe behalten will, mischt sie sich nicht ein, immerhin hat sie dazu nichts beigetragen.

Die Gruppe trifft ihre Vorbereitungen und der Tag verstreicht. Die Nachtwache passiert im Schichtwechsel, doch diesmal bleibt alles ruhig. Schließlich graut der Morgen. Tag 3 auf dem Flugplatz bricht an.

Erste Amtshandlung: Nach dem Jungen sehen. Immerhin hat er das Schlimmste überstanden. Das ist schon mal etwas. Danach geht Gerry schon mal los, brennbares Zeugs zusammenzutragen. Das kriegt er gerade noch hin. Solange jemand Wache hält, ist das die halbe Miete - dien andere Hälfte sind seine frisch aufgeladenen Magazine. Seltene Munition zu brauchen hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Klar ist da schwer ranzukommen - aber die Wahrscheinlichkeit, daß wer anders möglicherweise Besitzansprüche geltend machen will, ist denkbar gering.

Am nächsten Morgen hakt Carol noch schnell die Beute-Klärung ab, damit das auch aus der Welt ist. Viel kommt nicht dabei herum, aber wenigstens ihre Überlebenschancen sind jetzt ein wenig höher. Das ist wohl auch etwas. Während sich der Rest hoffentlich um die Brennmaterialien kümmert, sieht sie nach Gerry noch bei Flinn vorbei, um mit ihm zu reden. In voller Größe baut sie sich vor dem Jungen auf und starrt ihn missmutig an.

"Hör zu, Kleiner. Deine Freunde haben dich sitzenlassen und sind längst verschwunden. Wir haben uns auf einen Deal eingelassen, aber sie haben es vorgezogen die Biege zu machen. Da haste als Kurzer eben die Arschkarte gezogen. Wenn du willst, kannste allein hierbleiben und hoffen das dich deine überlebenden Kumpels abholen. Ob dein Dad darunter ist weiß ich nicht - kümmert mich auch nicht. Vielleicht habt ihr ja auch irgendwo ein Versteck, dann kannste meinetwegen dahin zurückgehen wenn du dich auskuriert hast. Wir sind fertig mit euch. Habt unseren Mann angegriffen und die Quittung dafür bekommen. Wenn du nix auf deine alten Leute hältst, können wir dich auch mit zu den Wheelern nehmen. Keine Garantie, das die etwas mit dir anfangen können. Hab gehört es gibt dort eine heiße Braut. Und nette Karren haben die auch. Wäre vielleicht ein Versuch wert. Wenn das auch nicht klappt, können wir dich höchstens noch mit nach Johnson City schleifen. Von da an musste dir eben Arbeit suchen. Aber wenn du mir zu sehr auf den Senkel gehst, lass ich dich unterwegs links liegen. Ich kann Kiddos mit großer Klappe nicht leiden. Wenn du versuchst uns unterwegs zu beklauen oder ähnlich beknackte Nummern abziehst, stirbst du. Soweit klar?! Also sag, was dir lieber ist."

Die Söldnerin verschränkt mit düsterer Miene die Arme und hält ein wenig Distanz, damit der Zwerg sie nicht noch anrotzt oder sowas. Sie versucht noch nett zu sein. Wenn er sie auf die Palme bringt - kassiert er eben ne Schelle. Sie hat nur wenig Geduld mit seinesgleichen.

Flinn schaut zu Carol auf - sein Blick ist für sie nicht zu deuten. "Die, die ihr getötet habt, liegen noch herum oder? Ich will sie sehen... bitte."

Carol runzelt mit der Stirn. Sie glaubt nicht, das das was sie gesagt hat gerade angekommen ist. Das Teenies auch so sture Idioten sein müssen...Aber gut. Irgendwo ist seine Anfrage wohl legitim. Schließlich gibt sie ein genervtes Ächzen von sich.

"Meinetwegen. Kannste laufen? Der Typ mit der besseren Panzerung ist weg, war wohl euer Anführer? Und noch jemand. Den Rest von euch hat es erwischt. Zwei von unseren Leuten sind ebenso hopps gegangen. Keinen Schimmer ob ihr wirklich Raider seid, ändern kann man den Scheiß eh nicht mehr. Aber wenns dich einigermaßen beruhigt - bevor wir hier abziehen, kriegen die Toten wenigstens noch ne schicke Feuerbestattung. Muss nicht sein, das sie länger als nötig herumliegen."

Flinn antwortet nicht. Er versucht sich aufzurichten, nimmt die Wand als Stütze, hält sich dann jedoch vor Schmerz den Bauch und knickt wieder ein.

"Tz. Gut gemacht, Gerry. Eigentlich ist das hier dein Problem..." Knurrt die Söldnerin noch leise und geht näher auf ihn zu.

"Na komm schon her."

Unbegeistert beschließt sie den Jungen einfach brautmäßig zur Leichenhalle zu tragen. Auf die Weise sollte seine Bauchverletzung wohl nicht zu sehr beansprucht werden...

Der Junge lässt sich zum anderen Gebäude bringen. Carol trägt ihn in den Raum mit den Leichen und setzt ihn dort auf dem Boden ab. Der Verwesungsgeruch hat bereits eingesetzt, aber durch das trockene Klima hält er sich noch in Grenzen und bereitet noch keine Würgereize. Flinn kriecht so gut er kann auf die toten Leiber zu. Quasi sofort findet er was er sucht. Der vermeintliche Vater ist Vermilions erstes Opfer - der Mann mit dem Gewehr. Stumm kniet Flinn vor dem Toten. Carol sieht von hinten, wie er sich mit der Hand über das Gesicht fährt. Schließlich berührt er den Mann an der Brust, beugt sich leicht zu ihm herunter und murmelt etwas, das Carol nicht versteht. Als er fertig ist, hört Carol ein Schniefen. Flinn dreht sich zu ihr herum. Seine Augen sind rot, aber er versucht die Tränen zurückzuhalten.

Er nickt ihr mehrfach zu und gluckst dann ein. "Wir können gehen."

In der improvisierten Leichehalle angekommen lädt sie den Knirps ab und hält Abstand, um ihm ein wenig Zeit zu geben. Zu seinem Pech ist sein Alter offenbar tatsächlich darunter.

Dumm gelaufen, Kurzer...

Ihr Mitleid hält sich in Grenzen. Väter sterben dauernd irgendwo - abgesehen natürlich von ihrem. Der ist schlicht nicht tot zu kriegen, der zähe Hund. Mit einem spöttischen Lächeln bringt sie sich schnell auf andere Gedanken, bevor er sie noch hört. Als Flinn sich wieder meldet, nickt sie ihm mit ernster Miene zu und hebt ihn wieder auf.

"Also, was willste jetzt machen?"

"Wenn ich hier bleibe, sterbe ich.", antwortet Flinn trocken und desillusioniert. "Mich kommt keiner holen..."

"Dann probieren wir es wohl bei den Wheelern. Kannste irgendwas Nützliches?" Fragt Carol nach und bringt ihn erst einmal zurück. Entweder nehmen sie vermutlich nachher einiges an Latscherei in Kauf oder sie basteln sich eine Trage. Ihr Dad würde sie eh nur wieder anmotzen wenn sie den halben Meter einfach zurücklässt...

Flinn gibt keine Antwort, sondern schüttelt nur unmerklich den Kopf. Carol hat das Gefühl, dass er jetzt eher mit sich selbst beschäftigt ist.

Sie lädt ihn wieder im im Schlafraum des anderen Gebäudes ab. Gerry hat in der Zwischenzeit genug Material gesammelt, um eine Art Scheiterhaufen vorzubereiten.

Son Weichei...

Milde genervt lässt sie den Jungen im Zimmer zurück und sieht nach den Anderen. Wenn sie an den coolen Abgang ihres Dads denkt...Einen besseren Tod gibt es nicht einmal. Was heißt Tod...Ende trifft es besser, er ist ja immer noch da. Der Knilch sieht ihr nicht so aus, als wäre er für so etwas geschaffen. Zusammen mit seinem Vater in einem letzten großen Knall untergehen, da verkriecht er sich doch lieber. Kann bestimmt kaum mit einer Kanone umgehen und das in seinem Alter. Flasche...

Carol streckt sich gemächlich und betrachtet das Material. Sollte ausreichen. Zusammen mit der Gruppe bereitet sie etwas außerhalb vom Flugplatz den Scheiterhaufen vor und schleppt anschließend die Leichen nach und nach an die Stelle, um sie allesamt zu verbrennen. Da sie sich nicht lange mit Gebeten oder anderem sentimentalen Quatsch aufhalten will, erinnert sie die Anderen daran bald ihre Sachen zu packen und wendet sich noch einer anderen nervigen Aufgabe zu. Aus dem restlichen verwertbaren Müll versucht sie eine geeignete Trage für den blöden Zwerg zu zimmern. Stabil und nicht zu schwer.

Die ganze Aktion mit Leichen herumschleppen, Scheiterhaufen errichten und dem Jungen eine Trage bauen, dauert seine Zeit. Der Morgen tickt unaufhaltsam voran und als alles erledigt ist, geht es schon langsam Richtung Mittag. Schlussendlich stehen alle vor einem großen Feuer, etwas abseits vom Flugplatz und an einem Ort, der keinen Großbrand riskiert. Ihre Sachen sind gepackt und jeder ist abmarschbereit. Flinn hockt auf der gebastelten Trage, an der sich zu beiden Seiten je zwei Griffe zum Heben befinden. Traurig schaut er in die Flammen, die seinen Vater, dessen Begleiter sowie auch Eddy und John umschließen.


Wenn die Gruppe jetzt rasch aufbricht, kann sie es vielleicht noch nach Mason schaffen, ehe die Sonne ihren Zenit erreicht. Natürlich wird sie das Tragen des Jungen in ihrer Geschwindigkeit hemmen, zumal sich kein Ochse wie Eddy mehr unter ihnen befindet und so ziemlich jeder auf die Dauer mit Flinns Gewicht zu kämpfen haben dürfte.

Nachdem jeder sein Zeug beisammen hat, sie nichts vergessen haben und die Leichen und die Funke abgehakt sind, gibt es für Carol keinen Grund mehr noch länger zu bleiben. Ohne sonderliche Emotionen sieht sie noch kurz dem Feuer nach, ehe sie sich an den Rest wendet.

"So, versuchen wir mal ihn zu viert zu nehmen. Sollte weniger anstrengend sein. Wir wechseln regelmäßig durch. Wer gerade nicht dran ist, hält die Augen offen. Ab Mason wirds mit der Schubkarre minimal angenehmer..."

"Gut - so machen wir´s." meint Gerry. Er hat sich vorgenommen, ordentlich zu schleppen. Immerhin ist das alles wegen ihm passiert - und zweitens... nun, objektiv gesehen, vielleicht tut sich etwas bei ihm, wenn er ein wenig seine Ausdauer trainiert. Groß sind die Hoffnungen diesbezüglich ja nicht, aber man kann ja nie wissen.

"Wir werden uns Mühe geben." stimmt Vermilion, oder viel mehr Alice, zu. Seit ihrem kleinen Ausraster, hat vermehrt Vermilions zarte Seite die Überhand ergriffen und so hat sie mit beinahe kindlicher Motivation mitgeholfen, die Arbeiten zu erledigen, auch wenn sie sich weigerte, die Toten zu schleppen.
Zudem bekommt die Gruppe zum ersten Mal die Gelegenheit ihr wahres Gesicht zu sehen, da sie am Morgen darauf verzichtete, ihr übliches Makeup aufzutragen. Ihre extrem blasse Haut wirkt immernoch befremdlich, aber die Narben, die von den Mundecken ausgehen, sind nun deutlicher zu erkennen und über dem rechten Auge ist eine weitere Narbe ersichtlich, deren Ursache das Auge nur knapp verfehlt haben dürfte. Dennoch wirkt sie im Allgemeinen weniger bedrohlich, mehr wie eine ramponierte Spielzeug-Puppe, die den Krieg aus der Nähe gesehen hat.

Die Gruppe marschiert mit Flinn als Gepäck los. Gerry macht als erstes schlapp. Er muss mehrfach ausgewechselt werden und braucht immer wieder stets länger andauernde Pausen. Cathy ist als Ersatzfrau nicht wirklich stärker als er, hält erstaunlicherweise aber merklich länger durch. Der Weg zurück nach Mason zieht sich aufgrund der zusätzlichen Last viel länger als bei ihrem Ankommen und es ist schon knallender Mittag, als sie Cats Schubkarre wiederfinden, Flinn einladen und die restlichen paar Blocks zum Rathaus zurücklegen. Zu diesem Zeitpunkt sind die meisten absolut geschafft.

Die Gruppe hat sich aktuell in einen der Läden zurückgezogen, die gegenüber vom Rathaus eine kleine Shoppingmeile bilden. Hier gibt es auf den ersten Blick nichts mehr zu plündern, aber immerhin ist es schattig und vergleichsweise kühl. Flinn hockt in der Schubkarre. Er war die meiste Zeit über still und hat keinen Ärger gemacht, sich aber auch nicht groß an irgendwelchen Unterhaltungen beteiligt. Es ist ihm anzumerken, dass er die Gesellschaft der Gruppe nicht sonderlich prickelnd findet.

Die anderen ruhen sich gerade aus und nehmen ggf. eine kleine Stärkung ein. Es steht zur Debatte, ob sie nun länger ausruhen oder weiter voran preschen, um Zeit gutzumachen...

"Wir sollten weiter gehen. Nur wir sehen genug in der Nacht, um zu reisen. Und dann kommen wir gar nicht mehr weiter und müssen schon wieder halten. Wir wollen nicht für nichts so weit gehen, denn wenn wir zu spät kommen, schaffen wir es gar nicht mehr zurück ohne Vorräte." teilt Alice ihre Bedenken mit, die erstaunlich logisch erscheinen. Wobei es ausserhalb von Mason schwieriger wird, eine geeignete Stelle zum ausruhen zu finden, wenn die ersten komplett schlapp machen.

Nach dem Essen raucht Carol erst mal eine und überlegt sich wie es weitergeht. Der Hinweg war stressiger als gedacht, aber zum Glück hat sich die Schubkarre noch an der gleichen Stelle befunden. Damit sollte es jetzt wieder etwas einfacher werden. Auch wenn Gerry als halbes Hemd nicht sonderlich lange kann. Wenn sie einmal genügend Freizeit zur Hand hat, wird sie ihn wohl ein paar Mal um die Blöcke jagen müssen. Mit der Art von Kondition kommt man nicht weit.

Ihr Blick streift beiläufig Vermillion, die heute ein wenig anders aussieht. Besonders süß ist sie immer noch nicht. Und die beiden Rothaarigen sind ihr eine Spur zu...üppig? Diese Reise wäre bedeutend angenehmer, wenn Flinn ein süßes Mädchen und kein schmollender Hobbit wäre.

Heh. Hobbits.

Vielleicht hätten sie die Bücher doch behalten sollten. Da drin ging abgefahrenes Zeug vor sich. Aber Bücher schaden nur ihrem Image...oder so.

Jedenfalls ist das was die Kleine da sagt nicht komplett falsch. Allerdings hat es wohl auch wenig Sinn kaputt direkt unter der Knallsonne weiterzuziehen. Das laugt sie nur mehr aus als das es Meter gutmacht.

"Hm..." Ruhig stößt sie eine kleine Rauchwolke aus und wendet sich an den Rest.

"Folgendes. Wir machen jetzt noch zwei Stunden Pause. Guck dir Gerry an, der bricht dir nachher sonst noch zusammen. Danach nehmen wir den Highway in Richtung Brady. Wenns dunkel wird, gibts die nächste größere Rast...keine Lust gegen einen Ameisenbau zu laufen oder sowas. Danach laufen wir bis Mittag durch. Wir müssen uns ranhalten, sonst verpassen wir unsere Informanten noch. Wir meiden die Innenstadt wie von Earl vorgeschlagen. Können uns keinen weiteren Ärger leisten. Und ausgeruht kommen wir wesentlich weiter. Wir müssen nicht nur zeitig ankommen...sondern auch kampffähig bleiben. Sicherer wird unsere Reise nicht." Gibt sie zu Bedenken  und sucht sich eine gemütliche Ecke für ein Nickerchen.

"Gut, da habe ich nichts einzuwenden."
Vikki ist froh über die Pause, beschliesst aber trotzdem sich in Ruhe kurz umzusehen, danach kann sie immernoch die Füsse ganz still halten. Denn in verlassenen Geschäften gibt es oft interessante Dinge zu entdecken, auch wenn das offensichtlich nützliche Zeug natürlich schon vor Jahren geplündert wurde. Aber einen Safe, oder eine Tür mit Computerterminal kann nun mal nicht jeder öffnen. Warum also nicht einfach ihr Glück versuchen? "Ich seh mich hier mal um."

"Ich bleibe hier - und rühr´ mich nicht vom Fleck. Ich muss melne nicht vorhandene `Kampffähigkeit´ erhalten." haut Gerry sich in eine Ecke. Ja - er hat Carol, als er sie kennengelernt hat nicht belogen - er ist schwach. Und er hat keinerlei Probleme damit, dies zuzugeben.

Da der Großteil für eine Rast ist, machen alle Pause.

Vikki verbringt gute 40 Minuten damit, den Laden genau unter die Lupe zu nehmen. Den verwitterten Einrichtungsüberbleibseln nach zu urteilen, muss es eine Art Juwelier gewesen sein. Die vielen Vitrinen sind ausgeräumt, alle Tresore geöffnet und die Registrierkasse leer. Rein oberflächlich betrachtet wurde nichts übersehen. Durch pures Glück findet Vikki in einer Ecke zwischen viel Dreck dann aber doch eine dünne Kette mit einem kleinen Anhänger, in den ein weißer Stein gebettet ist.

Die Kette sieht sehr hübsch aus und hat vermutlich auch einen gewissen materiellen Wert, obgleich reißende Abnehmer für Schmuck heutzutage eher selten anzutreffen sind. Güter wie Nahrung, Medizin oder Waffen besitzen bei den meisten Leuten einen wesentlich höheren Stellenwert...


Die von Carol vorgesehenen zwei Stunden Pause vergehen - zumindest soweit man das ohne genauen Zeitmesser sagen kann. Draußen knallt die Sonne noch immer, aber hier drinnen im Schatten konnten sich alle gut erholen.

Nachdem die zwei Stunden rum sind, rappelt sich die Söldnerin auf und kratzt sich gähnend am Nacken.

"Wie siehts aus, könnt ihr weiter?" Fragt sie den Rest und meint damit vor allem Gerry. Kampffähigkeiten besitzt er zwar tatsächlich keine Nennenswerten - aber wache Reflexe und etwas Feuerschutz können bereits Wunder wirken. Und wenn einer von ihnen mal etwas abbekommen sollte, wäre es besser wenn er nicht völlig übermüdet ans Werk geht. Die Vorstellung einer falsch gesetzten Spritze ist doch ziemlich unangenehm. Sie traut ihm zu, das er so viel bereits selbst weiß.

Besser als nichts, auch wenn es weder essbar noch besonders wertvoll ist. Nach einer kurzen Reinigung zieht sie ihr hübsches Fundstück einfach an und ruht sich auch noch aus.

"An mir solls nicht liegen.", meint Vikki und steht auf. Sie ist nicht gerade eine begeisterte und geübte Läuferin, aber alleine überlebt sie vermutlich nicht lange. Also muss sie so oder so mitlaufen, wenn sie nicht hier enden will. Jammern und Selbstmitleid bringen sie am Ende ja auch nicht weiter, also heisst es Zähne zusammenbeissen und weitergehen.

"Je eher dabei, je eher davon." steht Gerry auf - und überlegt sich, ob er in einer Bibliothek oder einer Klinik nicht tatsächlich besser aufgehoben wäre.

"Gut, dann auf gehts." Nickt Carol knapp und nimmt ihr Zeug noch mit bevor es wieder nach draußen geht. Während der Pause hat sie noch mal den Zustand ihrer Kanonen kontrolliert. Wenn sie denn unterwegs jemandem begegnen, ist sie vorbereitet. Vom Rathaus aus sucht sie den Highway 29 und setzt ihren Weg fort. Sie fragt sich, wie Brady so ist - wahrscheinlich irgend ein Sammelbecken für die letzten Hintermenschen...

"Wir sind bereit!" nickt auch Vermilion und schnappt sich ihr Gepäck. Sie hat sich während der Rast einfach ausgeruht und ein wenig gedöst. Jetzt wirkt sie wieder ungewont motiviert und nicht so mürrisch wie sonst eigentlich immer.