Area 51

Cortez hat genug gesehen und gehört. Sie packt den Rest des Küchenkrams weg und verzieht sich auf den flachen Felsen, neben dem El Robusto in der Morgensonne liegt und ungerührt die Szenerie beäugt. Die Latina zündet sich in Ruhe eine Zigarre an und grinst breit: "Okay, ihr Silberrücken. Wenn ihr mit der Balz endlich fertig seid, können wir vielleicht mal zur Tagesordnung übergehen, harhar."
Diese Art von `Ich scheiß´ größere Haufen als Du!´ beobachtet sie nicht zum ersten Mal - es ist aber immer wieder irgendwie... amüsant. Auch, wenn der nächste Baum zum gegenpinkeln hier ziemlich weit weg ist.

Rick trottet gefolgt von Torque durch das Lager und sucht sich einen netten Platz, an dem er die Wüste gießen kann, ohne dabei das Zelt von irgendwem zu treffen. Abseits vom Rest verrichtet er sein Geschäft.

"Hast du das Gesicht von dem Kerl gesehen!?", raunt er durchaus belustigt zu dem Vierbeiner. "Naja, wenn nicht, hast du ihn vermutlich gerochen, tehe…" Dann kommt Cortez dazwischen. Rick antwortet, indem er über die Schulter brüllt.

"Nur die Ruhe! Alte Männer müssen in Frieden pinkeln können, damit sie sich nicht auf die Füssen pissen, ok!? Aber hey, wenn du auf Balz stehst und meinen Silberrücken sehen willst, sag Bescheid - ich bin allzeit bereit!"

Rick wird fertig und zieht den Hosenstall zu. Torque schaut stumm zu ihm hoch. Der Hüne zuckt mit den Achseln "Ich weiß, sie ist nicht unbedingt mein Stil, aber wir sind in der gottverdammten Wüste! Die Auswahl ist nicht gerade riesig, eh!? Diese Morgane wär auch nicht verkehrt, aber die hat sich ja schon Doktor Computer geangelt. Ihr Pech, schätz ich… Na komm. Machen wir uns abmarschbereit. Hoffe Rad-X gehört zu deiner Hunde-Diät …"

"Hm-hm...Mhm-hm-hm..." Macht Carol gelegentlich, während sie sich mit Essen vollstopft. Eine lustige Frage, die ihr da vorhin gestellt wurde. Natürlich ist sie dabei. Als ob sie den Anderen den eigentlichen Spaß an der Aktion überlässt. Angeführt werden sie also von einem Shina-Mann und dieser Tante da. Uncool. Warum konnte der Hund des Dicken sie nicht führen? Hoffentlich gab es Laserfallen in dieser Anlage. Vulkanisierte Wunden - oder hieß es kautarisiert? Lustiges Wort - waren doch immer wieder interessant zu beobachten.

Ein leichtes Zittern durchfuhr ihren Körper. Es sollte genug zum Zerstören für alle geben. Und wenn nicht, drängelte sie sich einfach vor.

"Olá, Hermana*!" grinst Cortez zu Carlo rüber: "Ordentlich gepennt? Wennde abends mal nicht weißt, wohin - ziehste mit zu mir auf´s Dach!"
Was simple Erwägungen hat - kein Krabbelzeugs auf dem Dach - und auch keine `zufällig vorbeistrauchelnden´ Y-Chromo-Boyz. Taucht dennoch einer auf, kann man ihm, ohne auch nur eine einzige schlaflose Minute zu riskieren, ordentlich das Maul polieren. Eine angenehme kleine Versicherung, für die Cortez keinen super-steinsuchenden Outdoor-Mega-Specialisten brauchte, der ihr das sagen musste.
Dann aber wendet sich Cortez wieder ihrem El Robusto zu. Der gemütliche Echserich lässt sich durch den plötzlichen Andrang in seiner Nachbarschaft nicht sonderlich aus der Ruhe bringen. Und diese äußerst angenehme Rückenmassage ist hervorragend. Kommt man ansonsten nur eher selten dran.

* span. für Hallo, Schwester!

Hannibal kommt nun doch endlich mal aus dem Bus hervor. Da er am letzten Abend noch bis spät Abends mit dem Aufbau beschäftigt war kam er erst sehr spät ins Bett und schlief auch dementsprechend lange. Seine übliche Jacke und das ärmellose T-shirt trägt er gerade aber nicht, sodass man die Wolves-tätowierung, sowie die andere auf seinem Rücken sehen kann. 'Scheiß drauf ... mittlerweile werden eh bereits Gerüchte umhergehen ... da kann ich die Tratschtanten auch genauso gut bestätigen ... wird eh wieder das gleiche bei rumkommen wie immer ... Bleibt bloß weg von dem bösen, bösen Raider ... was auch sonst ...' dachte er nach als er so dasteht. Dann streckt er sich erstmal gemütlich. An seinen Oberschenkeln sind allerdings dennoch seine zwei Revolver per Holster befestigt. Diese scheinen, da die Läufe so wie immer vollkommen blank poliert sind, in der Sonne zu Funkeln und zu Blitzen wie eine Bordelltüre. Dann schiebt er sich erstmal den Cowboyhut ins Gesicht und schaut sich erstmal um, wobei er seine gepanzerte Lederjacke über seine Schulter hängt.

Wenn Hannibal sich umsieht, kann er aber feststellen, daß es in diesem Haufen wahrscheinlich mehr braucht, um mit Vorurteilen konfrontiert zu werden - sonst hätte die wohlgestalte, aber abenteuerlich aussehende Latina, die da auf einem flachen Felsen sitzend gerade ein gelangweilt wirkendes Gilatier streichelt, wahrscheinlich viel zu tun.
Behängt mit einem mächtigen Kampfmesser und gleich vier auf Hochglanz polierten Kanonen, von denen zwei golden aussehen, gekleidet in figurbetonte, bestimmt nicht serienmäßige Armeeklamotten und mit einer weißen Strähne in der schwarzen Haarmähne erinnert ihr breites Grinsen und die bernsteinfarbenen Augen am ehesten an... irgendetwas mit scharfen Zähnen und schlechten Manieren. Die in einem seltsam kantigen Stil gehaltenen, gefiederten Schlangen, die sich als Tätowierungen um ihre drahtigen Arme winden, stammen bestimmt aus irgendeiner finsteren, latino-indianischen Legende - etwas, das vor Urzeiten möglicherweise mit viel Blut zu tun hatte. Momentan aber wirkt sie mit sich und der Welt außerordentlich zufrieden.

Als er dann die Lage abgepeilt hatte fielen ihm speziell drei Personen ins Auge: Eine Latina der mann allem Anschein nach bereits ansah dass sie Feuer im Blut hat, eine Bewaffnete Frau die ein wenig verloren schien sowie ein Riesenkerl dem ein Wolfshund folgte. Als Hannibal den Hund sieht schleicht sich kurz ein grinsen auf sein Gesicht und er geht wieder herein. Er zieht sich sein T-shirt an, die Lederjacke darüber und dann die Schulterholster in dem die beiden Pistolen stecken. Er kontrolliert nochmals ob er auch alles am Mann hat und geht wieder heraus. Nach kurzem Blick sieht er einen Stein der ihm gemütlich genug erscheint, geht hin, setzt sich darauf und beginnt das zu tun was er so gut wie immer macht wenn er langeweile hat: Er holt die Revolver aus den Holstern und beginnt sie zu polieren.