Fallout: Texas - Die neuen Kapitel (03)

Als die Gruppe Fort Worth verlässt, liegt der angepeilte Highway 35 direkt in Sichtweite. Einst stand hier ein gewaltiges Konstrukt aus Straßen, die in wirren Kreiseln über- und untereinander in verschiedene Richtungen führten, doch davon zeugen heute nur noch abgetragene Betonsäulen, die wie abgebrochene Zähne aus dem Boden ragen. Schließlich betreten ihre Füße den von Sand und faustgroßen Schuttklumpen bedeckten Asphalt. Von hier an geht es immer die Straße entlang - immer gen Süden. Den ganzen Tag zwischen zerstörten Gewerbegebieten und Wohnsiedlungen hindurch...

Als erstes kommt ein Industriegebiet mit Güterbahnhof, doch das Meiste an Waggons sowie das Material der Gleise wurde bereits vor langer Zeit in das neue Fort Worth gesteckt. Hier gibt es nichts mehr zu holen...

Der Highway zieht sich wie eine straffe Schnur kerzengerade vor ihren Füßen entlang und die Landschaft bleibt gewohnt langweilig. Niemand begegnet ihnen. Nicht einmal in der Ferne sind irgendwelche Karawanen oder Ranger-Patrouillen auszumachen - allerdings reicht ihre Sicht durch die Ruinen überall auch nicht besonders weit. Nach stundenlangem Fußmarsch erreichen sie einen weiteren Knotenpunkt der Straßen. Hier treffen der Highway 35 von Norden nach Süden sowie der Highway 20 von Osten nach Westen aufeinander. Im Gegensatz zu dem Knotenpunkt direkt bei Fort Worth ist von diesem hier noch einiges übrig und auch die Reste ausgeschlachteter Fahrzeuge rotten überall vor sich hin. Sie machen eine kurze Rast im Schatten des über ihnen aufragenden Highway 20, verbrauchen aber nicht mehr Zeit als nötig. Wie Corvus weiß und auch auf der Karte nachsehen kann, liegt nur ein kurzes Stück südwestlich von hier das Stadtzentrum von Edgecliff Village - sie haben quasi die Hälfte der Strecke ohne Zwischenfall hinter sich gebracht. Die Sonne steht an ihrem Zenit und wenn sie weiter so gut voran kommen, dürften sie Burleson zum späten Nachmittag hin erreichen...

In der kurzen Rast nimmt Sonya für einen Moment ihren Hut ab und wedelt sich Luft zu. Der reinste Spaziergang, wenn sie es mit einigen Gewaltmärschen ihrer Vergangenheit vergleicht. Trotzdem fehlt ihr inzwischen etwas.

"Pfft...Das erste Bike das wir vorfinden, gehört mir. Was ist Laufen auch so anstrengend..." Bemerkt die Blonde und ist sich natürlich bewusst, dass in einem Schutzbunker kaum ein Fuhrpark auf sie warten wird. Wahrscheinlich eher andere Dinge. Haltbare Vorräte, Technikgeraffel und anderes Zeug. Wäre ja lustig, wenn das Teil noch immer bewohnt wäre. In jedem Fall ist sie guter Dinge, dass sie von diesem Kurzausflug profitieren werden. Ob mit Prestons Haufen in Leichensäcken oder in einem friedlichen Geschäftsabschluss. Das wird sich noch zeigen...

Gerade für Caroline ist dieser lange Marsch natürlich nicht besonders angenehm. Sie ist körperliche Anstrenung auf diesem Level einfach nicht gewöhnt. Erschöpft lässt sie sich neben Sonya auf den Boden fallen und legt ihren Kopf in den Nacken.

"So viel Sonne ist sicher nicht gut für meine Haut."

Urteilt sie mit einem Blick nach oben in den Himmel. Die Sonne brannte gerade auf ihrem Zenit. Das macht es für den Moment nicht besonders angenehm, unter ihr zu reisen. Doch viel Zeit für eine Pause können sie sich nicht leisten.

"Wir hätten uns das mit dem Bunker vielleicht noch einmal überlegen sollen. Ich bin für solche Sachen nicht gemacht."

Meckert die Blondine halb ernst.

"Bei einer anderen Gelegenheit könnten wir mal ein paar Fahrzeugwracks untersuchen, aber die wirklich brauchbaren Teile sind bestimmt schon weg. Da müsste man dann in Worth eine ganze Menge tauschen bis daraus ein fahrtüchtiges Bike wird."

Er findet die Idee gar nicht so übel. Sollten sie irgendwann einem brauchbaren Wrack begegnen, könnten sie dieses bei T-Rex vielleicht sogar aufmöbeln. Aber jetzt haben sie noch anderes zu tun.

"Jetzt jammert doch nicht so rum. Die Hälfte haben wir schon geschafft und wenn es so weitergeht sind wir bereits am Ziel, noch bevor die Sonne untergegangen ist." meint er weiter mit einem Blick auf die Karte. "Spart euch diese Kraft lieber fürs Laufen." grinst er und entspannt ebenfalls die Beine. Natürlich ist Laufen auch nicht seine Lieblingsbeschäftigung, aber bei dem Tempo findet er es durchaus noch erträglich, nicht zuletzt auch weil sie bis jetzt so gut vorangekommen sind.

"Mir tut nix weh." stellt Stirloq fest, während sie mal probeweise an sich runtersieht.
"Aber ich bin auch nix Anderes gewohnt als laufen. Okay, die Geschwindigkeit kann variieren...." grübelt sie - und strahlt Caroline dann an: "Aber keine Sorge - man gewöhnt sich an alles! Du wahrscheinlich auch."

Nach der kurzen Unterbrechung geht es rasch weiter, nach wie vor den Highway entlang in Richtung Süden. Urbanes Gebiet und eindringendes Ödland wechseln sich nun relativ gleichmäßig ab, doch auf ihrer ganzen Strecke bleiben immer diverse Häuser in Sichtweite. Abermals durchqueren sie alte Gewerbe- und Industriegebiete und erspähen am Horizont die Grenzen alter Wohnviertel. Der Sand kämpft gegen die Überreste alter Zeiten und gewinnt Jahr für Jahr mehr die Oberhand, doch trotzdem sind noch immer große Flächen asphaltierter Plätze zu erkennen - zumeist die Parkplätze irgendwelcher Geschäfte.

Weitere Stunden vergehen, bis schließlich ein windschiefes, aber noch aufragendes Highwayschild die Stadt Burleson ankündigt. An der Ortsgrenze passieren sie linkerhand in einiger Entfernung einen kleinen Flughafen und erreichen wenig später die ersten Gewerbegebiete des Vororts, abermals mit vielen Geschäften, Parkplätzen und den überall verstreut liegenden Wracks ausgebrannter Vehikel. Sie marschieren noch etwas weiter, doch Corvus navigiert sie anhand der Karte irgendwann vom Highway herunter und in Richtung einiger Wohngebiete im Westen. Hausruine reiht sich nun an Hausruine - zumeist typisch amerikanische Holzbauten, von denen inzwischen allerdings kaum mehr übrig ist, als das Fundament und Teile der Kernstruktur, mit einigen letzten Bretterresten. Die Gruppe wird etwas langsamer, denn der Weg ist weniger klar und die schmaleren Straßen öfter etwas schwerer begehbar. Irgendetwas muss in der Vergangenheit den Grund mächtig durchgeschüttelt haben, denn überall finden sich Erdrisse, Gruben und aufgetürmte Hügel, die die aspahaltierten Straßen zerstört und so manches Haus zum endgültigen Einsturz gebracht haben.


Mittlerweile ist die Sonne auf dem Weg zurück zum Horizont, doch es dürfte noch ein paar Stunden hell bleiben. Die Gruppe befindet sich auf den letzten paar hundert Metern ihrer abgesteckten Route...

Würfelprobe:

Caroline, Sonya und Stirloq schenken der Umgebung nicht viel Beachtung - oder konzentrieren sich zumindest nicht besonders auf auffällige Details. Corvus, der sie alle führt, behält dagegen ein waches Auge. Einige Häuserblocks entfernt fällt ihm eine alte Kirche auf, die entgegen der meisten Gebäude noch relativ gut erhalten scheint. Dem Aussehen nach ist sie überwiegend aus Holz gebaut und hat einen schlanken Turm mit Fenstern sowie spitz zulaufendem Dach. Gemäß Karte liegt sie abseits ihres Weges, doch gerade als er den Blick abwenden will, glaubt er ein kurzes Aufblitzen von einem der Fenster des Turmes wahrzunehmen. Er vermutet eine Lichtreflektion, doch durch was ausgelöst ist unklar...

"Habt ihr das auch gesehen?" fragt Corvus und bemerkt schnell, das dem wohl nicht so ist. "Bei der Kirche hat etwas aufgeblitzt - dort ist jemand." zeigt er auf den Turm.

Haben die Scavenger einen Wachposten eingerichtet, oder ist da jemand anderes auf der Lauer? Sie könnten es ziemlich schnell herausfinden.

"Liegt zwar nicht auf direktem Weg zu unserem Ziel, aber vielleicht sollten wir trotzdem nachsehen gehen, was meint ihr?"

Zudem ist sich Corvus nicht sicher, wie genau ihr Zielort eigentlich bestimmt wurde. Ein paar Milimeter Abweichung auf der Karte ergeben schon einen markanten Unterschied - ein paar Zentimeter sogar eine ziemliche Distanz.

Wortlos macht die Trapperin das Gewehr startklar und beobachtet die Kirche lieber doch mal genauer. Hätten sie eigentlich gleich dran denken können - so ein hohes Ding ist ein idealer Spähposten... Eigentlich ist sie froh, daß Boomstick ihr erklärt hat, daß sie weitsichtig ist. Sie bräuchte eine Lesebrille - wenn sie denn lesen könnte. Aber für einen Jäger in einer weitläufigen Steppenlandschaft ist dies eigentlich ideal - und auch normal.

Löwen... sind auch weitsichtig.

Würfelprobe:

Stirloqs Gewehr besitzt kein Zielfernrohr, insofern bleiben ihr nur die Augen. Sie beobachtet die Kirche genau, doch ihr fällt nichts Ungewöhnliches auf...

Es ist immer gut, eine Waffe mit Reichweite paratzuhaben. Nach eingehender Betrachtung des Gebäudes nebst Umgebung fragt sie nach: "Bist Du sicher, daß da was war? Wenn ja, sollten wir das mal schnell abklären... Liegt unser Ziel eigentlich hinter der Kirche?"

(Wenn Corvus der Karte glaubt, dann liegt die Kirche ungefähr parallel zu ihrem Weg. Näher als jetzt würden sie ihr also nicht kommen.)

"Uh...Da ist ne Kirche?" Sonya kneift die Augen ein Stück zusammen und starrt in die Richtung, auf die Corvus verweist. Sie versucht zumindest das Fenster zu erkennen, damit sie eine Ahnung hat wann der tote Winkel aus Sicht des vermeintlichen Beobachters anfängt.
Ein Wachposten könnte wahrscheinlich sein, dafür bietet sich so ein Turm nunmal an. Ebenso wahrscheinlich wie irgendwelche Banditen, die darauf warten dass Preston die Arbeit für sie erledigt. Aber das sollte sich ja herausfinden lassen.

"Yeah, sehen wir nach. Keine Lust auf Überraschungen hinterher. Gesehen wurden wir jetzt eh schon...Kannste einen Weg finden, der uns nicht direkt ankündigt?" Sie probiert das Gleiche, aber auf die Entfernung ist das so eine Sache.

Würfelprobe:

Sonya sieht die Kirche und das Fenster - jetzt, wo sie darauf aufmerksam gemacht wurde. Eine Reflektion oder Bewegung bemerkt sie allerdings nicht. Der Weg von hier bis zur Kirche führt durch das gleiche Vorstadt-Wohnviertel, das sie die ganze Zeit schon durchqueren. Vermutlich könnten sie etwas Deckung bekommen, indem sie sich durch die Ruinen schlagen anstatt die Straßen zu benutzen, doch es erscheint höchst unwahrscheinlich, sich komplett unbemerkt zu nähern.

"Nein, die Kirche liegt leider nicht auf dem Weg. Aber ich bin auch der Meinung dass wir diesen Umweg nehmen sollten. Sind gut genug vorwärts gekommen, so dass wir uns das leisten können. Und eine Sunde früher oder später am Ziel spielt auch keine Rolle mehr." meint er und sieht sich um.

Als Deckung bieten sich wohl nur die Ruinen an, aber durch diese hindurch kommen sie eindeutig langsamer voran.

"Gehen wir doch einfach mal im Schutz der Ruinen etwas näher heran. Vielleicht erkennen wir dann mehr.", schlägt er vor.

"Gut! Ist ja nicht so, daß wir hier zu einer bestimmten Zeit verabredet wären..." grummelt Stirloq und wendet sich einem Mauerrest zu, der näher an das Gebäude heranführt.

"Okay, dann los." Stimmt Sonya kurz angebunden zu und übernimmt die Führung. Etwas Deckung ist immer noch besser als keine. Entlang der Ruinen bewegt sie sich in Richtung Kirche fort. Nur in Deckung bleibt sie immer wieder kurz stehen, um sich zu orientieren. Gut möglich, dass gerade jemand auf sie anlegt...

Geführt von Sonya nähert sich die Gruppe der Kirche, immer bemüht, sich dabei möglichst im Schutz der Ruinen fortzubewegen. Ihr Vorankommen wird dadurch spürbar verlangsamt und nicht immer gibt es perfekte Deckung, doch es geschieht weiter nichts. Schließlich erreichen sie ein zerstörtes Haus, das von der Kirche aus gesehen genau auf der anderen Straßenseite liegt. Durch die kläglichen Überreste einer alten Wohnstube arbeiten sie sich bis zu einer halb eingefallenen Wand vor und durch eine gähnende Fensteröffnung können sie dort direkt auf die Kirche gegenüber schielen.

Aus der Nähe ist der Verfall auch dort festzustellen, doch entgegen der meisten anderen Gebäude ist das Gotteshaus sehr gut davongekommen. Alle Wände stehen, wenn auch teilweise mit körpergroßen Löchern versehen. Auch das Dach hat einige große Löcher, doch der Turm ragt wie ein Symbol des Trotzes nahezu unberührt auf. Die Fassade ist überall marode und die Farbe abgeblättert; kein Fenster führt mehr Glas und um das Gebäude herum liegt verstreut der gewohnte Schutt, Schrott und sonstiger Dreck. Nichts bewegt sich...

"Wenn wir da rein wollen, sollten wir uns aufteilen und von verschiedenen Richtungen reingehen." meint Corvus. "Es könnte jeder eine Seite übernehmen, oder wir nähern uns in Zweiergruppen der Kirche, eine links, eine rechts. So sind wir kein so leichtes Ziel mehr, falls uns doch noch jemand äusserst unfreundlich begrüssen will." schlägt er vor.

"Okay - und welche zwei?" fragt Stirloq. Es gäbe logischerweise eine `natürliche´ Aufteilung - andererseits sollte in jeder Gruppe einer mit einem Gewehr sein...

"Du kommst mit mir, Caro begleitet Corvus." Entscheidet Sonya mit knapper Handgestik auf die entsprechenden Personen, um das hier abzukürzen.

"Wir gehen von links zügig zuerst rein, ihr gebt von rechts Deckung...Wenn nichts passiert, zieht ihr nach." Wenn sie von zwei Seiten gleichzeitig auf den Eingang zusteuern, kann immer noch sonstwas passieren. Sich abzusichern schadet also nicht. Durch das Fenster versucht die Blondine schon mal zu erkennen, wie einfach sie wohl durch besagten Eingang kommen werden.

Sonya kann erkennen, dass die Tür zum Haupteingang offen steht. Eine große Menge Papier und zerfledderte Zeitungen ziehen sich über die Schwelle bis ins Innere. Dahinter sind nur vage Schatten zu erkennen, aber keinerlei Bewegungen.

"Das ist doch mal `ne konkrete Ansage..." flüstert Stirloq lächelnd und geht Sonya leise hinterher. So kann sie das Umfeld im Auge behalten und ihrer Kameradin notfalls Feuerschutz geben.

Caroline betrachtet die Kirche aus dem sicheren Schutz ihres eingefallenen Hauses heraus. Weiterziehen ist nicht drin gewesen. Und nachsehen empfindet sie hier auch als die klügere Alternative. Trotzdem hat sie ein wenig Angst davor, hier gleich in einen Heckenschützen oder dergleichen zu laufen. Sonya scheint dieses Risiko ebenfalls zu sehen und opfert sich deshalb mit Stirloq auf, um als Vorhut vorzuziehen.

"Seht ja zu, dass ihr uns nicht umkommt."

Mahnt Caroline. Es können natürlich immer noch spielende Kinder oder ähnliche Dinge sein, aber man lebt hier draußen sicher länger, wenn man ein wenig paranoid ist. Derweil zückt die Blondhaarige bereits ihre Colt 6504 und stellt sicher, dass die Waffe geladen und entsichert ist. Im Fall der Fälle will sie ja schnell helfen können. Dann wartet sie darauf, dass Sonya und Stirloq losziehen. Danach fokussiert sie sich auf die Turmspitze. Kann sie irgendeine Reaktion ausmachen?

"Heh, wird schon." Sonya zieht ihren Revolver für alle Fälle und bewegt sich geduckt zügig über die linke Häuserseite vorbei auf die andere Straßenseite zu. Links neben dem Kircheneingang hat sie vor Position zu beziehen und einen vorsichtigen Blick ins Innere zu werfen...

Sonya verlässt den Schutz der Ruine und erreicht - dicht gefolgt von Stirloq - ungehindert die Kirche auf der anderen Straßenseite. Es bleibt ominös still. Dicht am Türrahmen positioniert, schielt sie kurz hinein und erblickt den in Schatten gehüllten Innenraum. Es ist kein besonders großes Gotteshaus, aber geräumig genug. Von einem Mittelgang ausgehend sind rechts und links verrottete Sitzbänke zu sehen, die in vielen Reihen bis zu einem etwas erhöhten Podium führen. Das einzige Licht kommt durch die Löcher in Wänden und Dach und fällt in einzelnen Strahlen auf den Staub unzähliger Jahre. Der Bereich unmittelbar um den Haupteingang herum ist großflächig mit Zeitschriften übersät, so dass kaum der Boden darunter zu sehen ist. Überall liegt zudem Schutt und Dreck, aber es riecht einigermaßen neutral. Der Zugang zum Turm ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich.

"Checken wir kurz das Untergeschoss, bevor wir die Anderen herholen." Raunt die Rangerin an Stirloq gerichtet und starrt einen Moment lang skeptisch in die Kapelle. Der Zeitschriftenhaufen kommt ihr etwas seltsam vor. Sie sieht sich das Ganze näher an und versucht zu erkennen, wie abgenutzt sie sind, um auf ihren Verwendungszweck zu schließen. Ihr erster Gedanke ist, dass hier jemand eine Falle getarnt haben könnte...

Stirloq´s Augen gewöhnen sich schnell an die Lichtberhältnisse. So hat sie nicht besonders viel Probleme den Innenraum genauer in Augenschein zu nehmen...

"Wobei, mitgucken können die Anderen auch schon..." Beschließt Sonya spontan und winkt Corvus und Caroline kurz zu, ehe sie auf die rechte Seite des Eingangs deutet. Bis dahin sollte es erst mal sicher sein.

"Was denkste, liegt da irgendwas drunter? Wer streut hier einfach Zeitschriften hin..." Fragt sie Stirloq derweil und guckt sich das Ganze noch mal an - weiterhin ohne irgendetwas anzufassen. Wenn sie da oben auf dem Turm säße, würde sie den Eingang irgendwie absichern...

Stirloq hat mit dem dezenten Zwielicht keinerlei Probleme, doch auch sie sieht nicht viel mehr als Sonya: Dem Anschein nach eine verlassene, heruntergekommenen kleine Kirche.

Sonya betrachtet sich die Zeitungen, aber allein auf Sicht fällt ihr nichts auf, dass für oder wider eine Falle sprechen würde. Es sind einfach nur Zeitungen unterschiedlicher Art. Dass dort irgendetwas drunter liegen könnte, ist theoretisch durchaus möglich...

"..."

Versuchsweise wischt Sonya hier und da ein paar Zeitschriften mit dem Fuß weg. Wenns gleich knallt, weiß sie Bescheid...

Sonya stochert mit dem Fuß vorsichtig zwischen den Zeitungen und stubst ein paar von ihnen aus dem Weg. Ihre Erfahrung mit Fallen lässt sie dabei genau richtig vorgehen und ein Unglück verhindern, denn tatsächlich ist nicht alles wie es scheint. Es gibt einen metallischen Laut und Fetzen von Papier fliegen durch die Gegend, als das Maul einer mit Metallzähnen versetzten Bärenfalle zuschnappt. Es hätte nicht viel gefehlt und Sonyas Fuß hätte damit Bekanntschaft gemacht...

"Aha. Dacht ichs mir." Nickt Sonya zu sich selbst und hebt den ersten nächstbesten Stein auf. Versuchsweise wirft sie ihn auf den nächsten Stapel, der auf ihrem Weg ins Innere der Kirche führt. Dabei bleibt sie gut zwei Meter auf Distanz. Sie rechnet zwar erst mal nicht mit mehr als ein paar Bärenfallen, aber man weiß ja nie...Vielleicht kann sie auf diese Weise eine begehbare Passage freiwerfen.

Sonya forscht nach weiteren Fallen, findet jedoch keine. Nach einer Weile ergibt sich eine sichere Schneise durch die Zeitungen hindurch...

Nachdem diese erste Hürde geschafft ist, wartet Sonya noch kurz, um den Rest sowohl auf die Falle wie auch die Schneise aufmerksam zu machen. Die Bärenfalle ist ein ziemlich eindeutiges Indiz, dass da oben tatsächlich jemand hockt. Fragt sich nur, wie sie mit diesem ominösen Fremden verfahren...

"Uh... das´ja ganz schön fies..." staunt die Trapperin nicht schlecht - was sie allerdings nicht daran hindert, das Martialwerkzeug gleich mal kostengünstig einzusacken, sofern dies möglich ist... Nun gut - nun weiß sie ja, worauf sie hier in etwa zu achten hat - Boomstick nannte diese Art Fallen Boobie Traps.

Nachdem Sonya und Stirloq die Kirche betreten haben, wirft Corvus einen letzten Blick zum Turm hoch, bevor er Caroline anweist mitzukommen. "Komm, hinterher." meint er und geht, das Gewehr im Anschlag, voraus. Jetzt wo die beiden drin sind, können sie ihnen von aussen sowieso nicht mehr helfen.

Die Bärenfalle besitzt eine schlanke Kette, mit der sie fixiert werden kann, doch im aktuellen Fall wurde sie einfach nur aufgestellt. Das Ding ist sehr klobig und schwer, doch nichts hindert Stirloq daran, es für den zukünftigen Eigenbedarf einzusacken.

Schließlich findet sich die Gruppe versammelt in der Kirche wieder...

Sobald die Anderen nachgekommen und informiert sind, beschließt Sonya sich das Innere der Kirche endlich näher anzusehen.

"Kann gut sein, dass hier noch mehr Überraschungen warten. So ne Bärenfalle allein hilft nicht viel. Öhm...Also lauft nicht in Stolperdrähte oder sowas." Bemerkt sie als beiläufige Warnung und sieht sich im linken Teil der Kapelle etwas genauer um. Sie sucht dabei nach dem Eingang zum Turm und achtet auf ihre Schritte. Wenn sie der Fallensteller wäre, würde sie im Halbdunkel der Sitzbänke einfach einen Draht verlegen. Ohne Vollbeleuchtung latscht man schnell in sowas rein. Dementsprechend arbeitet sie sich langsam vor und wartet lieber eine Sekunde mehr, bevor sie weitergeht...

Und so sieht sich auch die Trapperin weiter um. Gebückt hat man erstens immerhin ein wenig Schutz und Deckung - und man sieht auch besser, ob sich in Bodennähe irgendwas Ungewöhnliches befindet...

Auch Corvus hält die Augen offen, während er Sonya beim Suchen eines Weges nach oben hilft. Er deutet die Falle als klares Zeichen, dass hier jemand ist, oder zumindest war. Und er hofft nicht auf weitere Fallen zu treffen, wobei er zumindest gegen Gas oder Fallen auf Kopfhöhe anständig gerüstet wäre. Aber solche Methoden wird hier draussen doch wohl niemand anwenden?

Die Gruppe schaut sich um und geht dabei mit der entsprechenden Vorsicht zu Werk. Niemand stößt auf weitere Fallen und es bleibt absolut ruhig.

Zufallswurf:

Hinter einer Art Bogen, der den Bereich mit den Sitzbänken von dem mit dem Podium abtrennt, findet sich seitlich ein verdeckter Flur, der so eng ist, dass man ihn beinahe nur hintereinander begehen kann. Stirloq wirft einen Blick hinein und sieht, dass er um die Ecke führt und an einer geschlossene Tür endet, die wohl in den hintersten Bereich der Kirche führt. Ganz in der Nähe zur Tür ragt eine ausgefahrene Dachbodenleiter durch eine Öffnung in der Decke, welche hier niedriger ist, als im vorderen Bereich.

Stirloq schielt um die Ecke auf diese Leiter - nur wenige Schritte entfernt. Ihre Kollegen durchsuchen derweil noch den großen Hauptraum.

Caroline ist etwas erstaunt darüber, welche barbarischen Fallen man ihnen hier gelegt hat. Irgendwer ist auf jeden Fall hier. Das ist inzwischen einigermaßen sicher. Fragt sich nur, was die besagte Person hier zu suchen hat. Auf jeden Fall ist ihnen gut geraten, auf weitere Fallen zu achten. Sonya hat das ja auch schon hervorgehoben.

"Stolperdrähte? Ich weiß ja nicht..."

Ein wenig mulmig ist Caroline schon, die sich dabei ertappt auf ihre Beine zu schielen. Viel bewegen will sie sich eigentlich nicht, bevor sie keinen sicheren Pfad ermittelt haben, auf dem sie gehen kann.

"Irgendwie muss man doch nach oben in den Turm kommen..."

Murmelt die Blondhaarige, die vom Fund Stirloqs ja noch nichts weiß.

Sieh mal an...

Stirloq tippt Sonya auf die Schulter - weist dann nach hinten auf die Leiter - und lässt die ausdrucksstarken Brauen vielsagend zucken. Dann hängt sie sich das Gewehr um - zieht den Revolver und nickt auffordernd in Richtung Leiter.

"Uh? Ah, alles klar." Nickt die Blondine knapp und guckt sich den "neuen" Flur einmal genauer an. Vor der Leiter steckt sie ihre Waffe zurück ins Holster und klettert vorläufig nur soweit hoch, bis sie einen Blick durch die Öffnung werfen kann. Dabei versucht sie möglichst leise zu sein. Man muss sich ja nicht allzu offensichtlich ankündigen...

"Die anderen sollten unten bleiben - nicht, daß hier einer reinkommt und all die Zeitungen abfackelt, wenn wir oben sind..." meint Stirloq leise.

Die Leiter führt auf eine Art Dachboden, der so niedrig ist, dass man ihn nur stark geduckt durchqueren kann. Sonya sieht nichts außer Staub und dem Tragekonstrukt des Dachs. Es ist ziemlich dunkel, aber einige Löcher sorgen für ausreichend Sicht. Viel zu erkunden gibt es hier oben nicht. Der Weg - wenn man ihn so nennen will - führt eng zwischen Brettern und Balken hindurch und endet an einer weiteren Leiter, die scheinbar den Turm hinauf führt.

Zeitungen abfackeln? Dazu zuckt sie nur mit den Schultern. Sie beschließt, einfach mal voraus zu gehen und diese ominöse Gestalt jetzt ausfindig zu machen. Sonya bewegt sich ohne Eile geduckt auf die nächste Leiter zu und erklimmt auch diese möglichst geräuscharm. An sich ist der Kirchturm ja eine nette Aussichtsplattform. Wenn sie nur nicht zur Mausefalle wird...

Sonya kriecht geduckt durch das Dachgebälk. Das alte Holz knarrt unter ihren Schritten, doch sie erreicht die nächste Leiter ohne Probleme und klettert hoch in den Turm. Nach diversen Sprossen erreicht sie eine offene Bodenluke und blickt durch diese in die Turmkammer. Sie ist leer. Eine vergleichsweise kleine Glocke hängt ganz oben in der Mitte des Raums, ansonsten gibt es nur vier nackte Wände mit jeweils einem Lamellenfenster aus Holz. Wer auch immer sie möglicherweise von hier aus beobachtet hat - er, sie oder es ist nun verschwunden.

Die Rancherin betritt über die Bodenluke den eigentlichen Turmbereich und sieht sich genauer um. War die gesuchte Person schon weg, als sie hier ankamen? Blöd, jetzt wissen sie immer noch nicht zu wem er oder sie gehört. Sie gibt ein genervtes Schnauben von sich und blickt aus dem Fenster, dass in Richtung ihrer eigentlichen Route liegt.

Sonya hat keine Ahnung, in welcher Richtung ihre eigentliche Route liegt. Sie sucht sich irgendein Fenster und schaut auf die Ruinen der Häuser jenseits der Kirche. Nicht Ungewöhnliches fällt ihr auf...