Fallout: Texas - Kapitel 1

Vermilion braucht zwei Anläufe, um vom Boden zu kommen. Sie muss sich die Seite halten und fühlt nass ihr Blut. Trotzdem kommt sie auf die Füße, stolpert noch etwas unsicher durch die Kammer und findet nach etwas Sucherei auch die Machete. Noch immer strömt verdampfter Flüssigstickstoff aus dem zerstörten Tank und es hängt ein gewisser Dunst im Raum, besonders giftig scheint dieser allerdings nicht zu sein, denn Vermilion kann normal atmen, auch wenn dies - bedingt durch ihre Verletzungen - leicht schmerzt.

Carol überdenkt ihre Aussage bezüglich der miesen Ausbeute noch einmal und kommt zu dem Schluss, dass sich Energiezellen für teures Geld verkaufen lassen. Eine moderate Anzahl Deckel im dreistelligen Bereich sollte für eine volle Zelle durchaus drin sein. Natürlich sind die Dinger auch extrem nützlich und können in beinahe allen handelsüblichen Gerätschaften benutzt werden. Es bleibt also die Entscheidung zwischen 'Nutzen daraus ziehen' oder 'Geld daran verdienen.'

Inwiefern ihnen ihre anderen Entdeckungen hier unten etwas bringen, wird sich wohl noch zeigen müssen...

Gut 150 Deckel minus dem was sie hier rein investiert haben...Ganz überzeugt ist die Söldnerin noch nicht, aber Gerrys Vorschlag vorhin hat immer noch was. Vielleicht können sie daraus noch Kapital schlagen, wenn sie die richtigen Leute dafür heranziehen. Aber das wird man erst noch sehen.

"Hrm." Carol nickt grübelnd. Auf Vermillions Seite haben sie noch zwei Ecken ausgelassen. Auf ihrer Seite noch den Heizungsraum. Ob die Kleine wirklich noch so fit ist wie sie vorgibt?

"Wir schauen uns noch den Heizungsraum an. Wenn die Zeit reicht können wir dann ja zusammen die letzten Ecken abschließen. Schätze, Cat wird mit den Infos was anfangen können. Paar Ratten ist sie ja auch noch los geworden." Abgesehen von der ganz Großen. Oder was auch immer es jetzt genau war. Wichtiger als ihren Fang hält sie gerade eher mögliche Geldquellen. Um einen vollen Kochtopf kümmert sie sich ganz zum Schluss.

"Gut - geben wir unser Bestes." macht sich Gerry mit Carol auf den Weg. Sicher macht er sich Gedanken über Vermillion´s Zustand. Doch ein Militärarzt sagte ihm in seiner Lehrzeit: `Wer noch aufstehen, rumbrüllen und fluchen kann, dem geht´s noch gut. Bei denen, die nichts mehr tun, sollte man sich beeilen.´
Und bisher hat sich dieser Lehrsatz stets bestätigt.

Vermilion brüllt und flucht nicht, aber aufstehen kann sie immerhin. "Alles klar. Macht euch bloss nicht in die Hose." kommt die Antwort an Gerry. Sie kontrolliert kurz ihre Ausrüstung - Pistolen, Kleidung, Machete, Waffengurt... Alles da. Sie wechselt daraufhin noch die Magazine und nähert sich dem frischen Kadaver.
Sie will keine Überraschungen mehr - und wer sagt, dass dieses Vieh das einzige seiner Art hier unten ist?
Nun hat sie erstmals Zeit das Monster genau zu betrachten. "Na was bist du denn nun für einer?" fragt sie zuckersüss, die Machete in der Hand

Carol marschiert also mit Gerry im Schlepptau zurück vor die Tür zum Heizungsraum, um auch diesen Teil auf ihrer Seite abhaken zu können. Unterwegs kann sie sich nur schwer entscheiden, ob ihr der Aufenthalt hier unten den Appetit verdorben hat oder nicht. Wenn sich irgendwo eine Dusche auftreiben lässt, kehrt er vielleicht zurück...

Gerry hegt andere Gedanken. Zum Einen muss er mal nachdenken, ob die eine Energiezelle nicht mal probeweise in seinen Geigerzähler passt (man sollte sich und seine Kumpelz ab und an mal abchecken), zum Andere müsste er lügen, wenn er behaupten würde, daß er nach all dem ganzen Getobe hier unten inzwischen nicht so zum Platzen voller Adrenalin und der Chemodrogen des Auto-Injektors war, daß er nur zu gerne weitermachen würde, so wach und neugierig ist er inzwischen.
Also macht er nur zu gerne weiter - in der Hoffnung, noch Neues und Erstaunliches zu entdecken in Ecken, wo seit Ewigkeiten kein Aas mehr gewesen war. Tatsächlich fängt ein winzigkleines Lächeln an, seine Mundwinkel nach oben zu ziehen.

Vermilion steht vor dem Monster und blickt es durch den noch immer wabernden Nebel an. Es hat eine sehr grob gesehen menschenähnliche Statur, wobei die Hinterbeine verhältnismäßig kurz und die Arme eher lang sind. Das Biest ist über zwei Meter groß und breit wie ein Schrank. Zotteliges Fell bedeckt den Großteil des Körpers, aber immer wieder sind nackte, wulstige und nässende Geschwüre auszumachen. Hände und Füße unterscheiden sich nicht groß voneinander und haben die Form großer, rundlicher Tatzen, die jeweils mit langen Klauen bestückt sind. Die Schnauze zieht sich länglich nach vorne und endet an einer schwarzen Nase, die ohren sitzen rundlich oben auf dem Kopf und am Hinterleib trägt es einen stummeligen Schwanz in Form eines Bommels.


Gerry und Carol wandern zurück zur Tür mit dem Heizungskeller-Schild. Auf dem Weg scheuchen sie hier und da ein paar Ratten aus dem Weg, doch sie begegnen keinem größeren Nager und werden auch nicht angegriffen. Schließlich erreichen sie ihr Ziel.


Carol muss erneut die Fackel wechseln.


Gerry weiß, dass Standard-Energiezellen genormt sind und in die meisten moderneren Geräte passen. Nur sehr kompaktes oder älteres Zeug, wie beispielsweise seine Taschenlampe, benötigt kleinere Mignon Batterien. Die eine volle Energiezelle, die sie ergattert haben, passt definitiv in seinen Geigerzähler.

"Hehe, so gefällst du mir schon besser, aber hässlich bist du trotzdem noch." meint sie zu dem Biest und kickt ihm probeweise in die Seite, bereit ihm definitiv den Rest zu geben, sollte es immer noch nicht ganz tot sein.
"Aber ich glaube, ich kann dir helfen." Sie versucht zuerst die Pranken und dann den Kopf abzutrennen. Was für eine schöne Trophäe das gäbe... Und wie entzückt Cat sein wird, wenn sie so ein hübsches Gesicht neben sich im Bett wieder findet. Bei dieser Vorstellung gluckst sie und stimmt zu ihrer Arbeit ein leises Kinderlied an.

Carol überlegt wie viel Zeit ihnen mit der letzten Fackel noch bleibt um hier fertig zu werden. Ein Drittel müsste für den Rückweg wohl reichen. Die Tür zum Heizungsraum öffnet sie einen Spalt, wartet ob alles ruhig bleibt - und geht hinein, um sich genauer umzusehen.

Vermilion hackt fröhlich aber schweißtreibend vor sich hin. Das Biest entpuppt sich als extrem zäh und trennt sich nur ungern von seinen Gliedmaßen, darüber hinaus fühlt sich Vermilion geschwächt. Es sticht ihr bei jedem Hieb schmerzhaft in der Seite. Irgendwann hat sie zwei abgehackte Vorderpfoten ergattert, ist voller Blut - größtenteils das des Tieres, aber auch ihr eigenes - und sieht leicht Sterne.

Mittlerweile ist der Dampfstrahl aus dem Cryotank verendet und der im Raum befindliche Nebel verliert nach und nach an Intensität.


Carol schätzt, dass ihnen die letzte Fackel noch etwa 10 bis maximal 15 Minuten Licht spendet, bevor sie den Geist aufgibt. Ob es für die beiden von Vermilion erwähnten Passagen reicht, kann sie kaum abschätzen, denn sie hat keine Ahnung, wo sich diese befinden und wie weit sie sich noch in möglicherweise unbekannte Gebiete des Kellers ziehen.

Sie öffnet die schwere Tür zum Heizungsraum und schielt hinein. Aus der Dunkelheit schälen sich eine Vielzahl Rohre und abermals Maschinen, allerdings auf Anhieb nichts von großartigem Interesse. Auch Ratten oder anderes Getier sind nicht auszumachen, aber der Raum scheint etwas größer und sie kann von der Tür aus nicht alles ausleuchten.

"Hm. Schätze, wir werden hier nicht ganz fertig...Dann eben ein anderes Mal." Brummelt die Söldnerin mehr zu sich selbst und winkt Gerry heran, damit sie den Raum eingehend erkunden können.

"Falls unser Lichtvorrat nicht ausreichen sollte, packen wir all unsere Sachen und sehen zu, daß wir nach oben kommen. Wir könnten ja beizeiten noch mal wiederkommen." schlägt Gerry vor.
"Es wäre ungewöhnlich, wenn der Keller uns weglaufen würde - und falls doch, wäre alleine diese Tatsache schon Grund genug, mich davon zu überzeugen, von einem zweiten Besuch abzusehen."

Erschöpft lässt Vermilion vom Monster ab. Wenn ihr nicht langsam die Puste ausgehen würde, wäre sie jetzt mit dessen Gedärme am Seilspringen, doch so muss sie sich mit den beiden Pranken zufrieden geben. Sie steckt die Machete ein und nimmt die Tatzen in die Hände. So ausgerüstet sucht sie die anderen und versucht sich an Gerry anzuschleichen, um ihm eine der Tatzen auf die Schulter zu legen.

Carol betritt den Heizungsraum und leuchtet umher. Wo der Schein der Fackel auf die Vielzahl Rohre, Boiler und Maschinen trifft, werden obskure Schatten an die Wände geworfen. Carol läuft voran und hört plötzlich ein Knirschen unter ihrem Fuß. Sie zieht den Schuh zurück und erkennt, dass sie in Häufchen Knochen getreten ist, das wohl früher mal ein kleines Säugetier gewesen sein muss. In einigen Ecken wabern dicke Spinnenweben wie in einem schwachen Luftzug, die Bewohner der Netze sind allerdings nicht zu sehen.


Gerry folgt Carol in den Raum. Die Tür ist so ausgelegt, dass sie automatisch schließt und so schnappt sie plötzlich hinter den beiden ins Schloss. Gerry dreht sich im Reflex um, stellt aber erleichtert fest, dass die Tür auch von dieser Seite einen Türgriff hat und sich somit wohl ganz normal öffnen lässt. Er will sich gerade wieder Carol zuwenden, als er einen Schatten wahrzunehmen glaubt, der völlig lautlos hinter einem der Rohre vorbeiflitzt.


Vermilion schlurft durch die Gänge und sucht den Heizraum, von dem Carol gesprochen hatte. Sie hat eine vage Idee von der Richtung, muss unterwegs aber kurz Pause einlegen, um etwas Energie zu tanken. Mit einem Arm an die Kellerwand gelehnt ruht sie eine Sekunde aus. Ihre katzenartigen Augen starren in der Dunkelheit auf ihre Füße und sie sieht wie kleine Tintenflecke die Blutspritzer, die immer wieder auf den Boden tröpfeln. Ihr eigenes Blut. An der Stelle, wo sie der Metallstiel durchbohrt hat, klebt die Kleidung wie ein klatschnasser Waschlappen an ihr und sie schwitzt leicht, obwohl ihr kühl ist.

Als sie nach einem weiteren tiefen Atemzug wieder etwas Kraft geschöpft hat und aufblickt, sieht sie vor sich im Gang eine größere Ratte. Das dicke Ding steht nur so da, schnuppert etwas umher und starrt sie dann regungslos an...

Während Gerry probeweise die Tür öffnen will meint er zu Carol: "Hier ist auch irgend ein Tier. Wenn mich nicht alles täuscht - etwas, das schneller ist, als eine Ratte."

Carol bringt ihre Pistole in Anschlag und blickt sich angestrengt nach besagtem Tier um. Den Knochen zu Urteilen wird es wohl echt keine Ratte sein. Jetzt auch noch Insekten? Sowas muss nicht sein...

"Heh, achte auf deine Knöchel..." Sie suchte zuerst die Decke ab und überprüft langsam alle Richtungen. Solange ihr nicht auf den Kopf springt...Warum sind die Biester hier unten alle so schnell? Wären sie mal mit einem Flammenwerfer aufgetaucht...

Gerry öffnet die Tür einen Spalt, als er etwas zwischen seinen Füßen spürt. Etwas schlüpft zwischen seinen Beinen hindurch und schießt hinaus in die Dunkelheit.


Carol inspiziert die Decke und dann alle Wände. Sie entdeckt eine Ecke, in der zwei dicke Spinnen in ihrem Netz hocken. Eine von ihnen ist groß wie eine Faust und hat unzählige kleine Minispinnen auf sich sitzen. Ganz in der Nähe hängt ein praller, tumorartiger Kokon im dicken Netz, in etwa so geformt wie ein American Football...

"Also, hier ist gerade was abgehauen - ich denke, das war..." dreht sich Gerry um - und sein Blick folgt dem Lichtschein, wo dieses Wespennestartige Ding hängt - nebst vertrauenerweckendem Muttertier und dem hoffnungsvollen Nachwuchs.
"Okayyy... Es wird das Beste sein, wenn wir die traute Familienidylle nicht weiter stören. Nach Ihnen, Miss Carol..." meint Gerry langsam und hält die Tür auf.

Kurz erwägt Carol mit dem Mutanten-Football zu spielen, Sinn macht es allerdings keinen und gefährlich ist es unter Umständen auch noch. Langsam zieht es sie auch wieder nach draußen. Gerry hat es noch dazu augenscheinlich eilig wieder zurück in den Gang zu marschieren.

"Hmm...Wir hätten sie auch abfackeln können." Meint sie schulterzuckend und beschließt den Raum links liegen zu lassen. Was sie nicht kennt fasst sie besser nicht an. Noch ist sie halbwegs unbeschadet davon gekommen und so kann es ihretwegen ruhig bleiben.

"Hrm. Bah. Langsam habe ich keine Lust mehr. Nehmen wir die restlichen Räume beim nächsten Mal wieder durch, bis dahin haben wir hoffentlich mal gescheites Licht. Diese Funzelkacke nervt in den Augen..." Also noch Vermillion einsammeln und dann weg von hier. Wenigstens haben sie getan wofür sie nach unten gegangen waren.

Aufatmend schließt Gerry die Tür hinter sich und lässt die Reproduktionshölle in gnädiger Finsternis versinken. Sich ebenfalls zum Gehen wendend meint er: "Gut. Greifen wir uns, was wir brauchen, wollen und sehen zu, daß wir endlich wieder hier rauskommen."

Fuck, zu viel Sosse geht Vermilion beim Anblick ihres Blutes durch den Kopf. Gerry wird ordentlich was zu tun haben. Als sie weiter will, tritt ihr eine dicke Ratte in den Weg.
"Was ist?" fragt Vermilion genervt und scheint schon fast eine Antwort zu erwarten. Als keine kommt, wirft sie die Hände mit den Pranken in die Luft und brüllt, ähnlich wie es das Vieh von Vorher tat, in der Hoffnung die Ratte damit zu verscheuchen.

Carol stellt sicher das sie alles haben und nickt abschließend. Damit geht sie allmählich zurück in Richtung Hauptgang, in dem sich auch der Schacht nach draußen befindet. Mürrisch kratzt sie sich unterwegs am Kopf. Hoffentlich spielt die Kleine nicht zu lange mit Eingeweiden...

Vermilion brüllt. Die Ratte lässt sich erschrecken und flieht. Um die Ecke nimmt Vermilion Fackelschein wahr...


Carol und Gerry machen sich auf Richtung Aufzug. Den Werkzeugkasten und alle gefundenen Gegenstände haben sie dabei; die Rattenkadaver aber lassen sie liegen. Beide hören ganz in der Nähe Vermilion animalisch aufschreien...

Enttäuscht muss Vermilion feststellen, dass ihr Plan, Gerry zu erschrecken, wohl soeben ins Wasser gefallen ist. Aber in dem Moment stört sie dies nicht mehr wirklich, sie will einfach ins Bett und sich behandeln lassen. Ihre Wunden machen ihr doch mehr zu schaffen, als sie bisher dachte.
Also sammelt sie ihre Kräfte und geht in Richtung Fackelschein, bis sie ihre Gefährten findet. "Lasst uns hier verschwinden" schlägt sie dann vor.

"Ja, Du lieber Himmel - Du siehst ja unglaublich fertig aus!" staunt Gerry und stellt fest, daß Vermillion... `harpuniert´ zu sein scheint. Daran, daß sie dieses... was-immer-es-auch-war fertiggemacht hat, hatte er nich den geringsten Zweifel. Nur, daß sie nach solchen Aktionen immer aussieht wie rückwärts durch den Stacheldraht gezogen... auch, wenn er davon ausgeht, daß ihm das alles mehr wehtut als ihr, ist er dennoch der Meinung, daß das eigentlich nicht sein sollte: "Eine hervorragende Idee - wir gehen wieder raus - wo ich frische Luft kriege - und dann fange ich an, all das zu reparieren, was hier unten offenbar... kaputtgegangen ist."

Carol denkt sich ihren Teil, als sie Vermillion schreien hören und kehrt um, um nach ihr zu sehen. Tatsächlich läuft ihnen die Kleine geradewegs entgegen und sieht im Schein der Fackel aus, als wäre sie am falschen Ende der Metzgertheke gelandet.

"Woah. Da hat der Doc gleich viel zu tun. " Kommentiert sie knapp und kann sich anhand der bluttriefenden Klamotten und einiger anderer...Details bereits ein Bild machen. Wenigstens kann sie noch alleine gehen...Gut, jetzt wo sie vollzählig sind marschiert die Söldnerin weiter zum Schacht, um wieder nach oben zu gelangen. Fürs Erste sind sie hier unten durch.

Ohne weitere Zwischenfälle vommen die drei eingesauten Kellerkinder am Aufzug an. Das clever platzierte Brett hält ihnen noch immer die Türflügel auf und die Dachluke zum oberen Schacht steht offen.

"Na, das ist doch wenigstens etwas - zum Glück funktioniert wenigstens etwas wie geplant." freut sich Gerry. Er ist sich sicher, daß Cat sich freuen wird zu erfahren, daß ein 400-Kilo-Stressbolzen nun keinen Ärger mehr machen wird. Nicht in ihrem Keller.

"Jepp." Carol überlässt den Kurzen den Vortritt, damit sie Vermillion notfalls hinaufhieven kann. Anschließend klettert auch sie selbst wieder nach oben.

Vermilion nimmt sich den Vortritt gerne, auch um weiterhin so gut es geht der Fackel zu entgehen. "Ich hasse Ratten" murmelt sie ab und zu, als sie, nun wieder mit Rucksack und den Pranken hinaufsteigt. Sie ist gespannt ob soch Cat auch noch zeigt und wie spät es inzwischen ist.

Vermilion, die Schmerzen beim Klettern hat, braucht in der Tat einen kleinen Boost von unten, um durch die Deckenluke zu kommen. Auf dem Dach der Fahrstuhlkabine lässt sich dann bereits absehen, dass die Sonne draußen scheinbar nicht mehr herunterknallt: Es dringt wenig bis gar kein Licht durch die obere Öffnung im Schacht.

Mit Räuberleiter und helfenden Händen sind irgendwann alle auf dem Aufzug, inklusive des klobigen und schweren Werkzeugkastens. Carol kam als letztes hinterher und sorgt mit der Fackel nicht gerade für Vermilions gute Laune. Die beiden Frauen müssen an verschiedenen Enden des Schachts stehen, damit Vermilion halbwegs ruhig bleiben kann. Der letzte Weg führt nun die klapprige Leiter hinauf. An und für sich keine große Sache, nur gibt es zwei potentielle Schwierigkeiten: Die verletzte Vermilion sowie der unhandlich schwere Werkzeugkasten.

"Okay...Vermillion, du zuerst...ich werd mal aufpassen das du nicht herunterfliegst. Dann hast du wohl genug Zeit dich vor der Fackel in Sicherheit zu bringen. Heh. Dann ist unser Doc hier an der Reihe und nimmt die Fackel mit...ich bilde mit dem Kasten das Schlusslicht. Kommt mir einigermaßen schlau vor." Meint die Söldnerin kopfkratzend, während sie vor der Leiter stehen. Sobald sich das Metzgermädchen auf die Leiter schwingt, begleitet sie die Kleine ein Stück hinauf, bis sie es nach oben geschafft hat - dann wieder runter und Strange vorschicken. Umständlich, aber machbar...Immerhin ist Gerry nicht nur ein schmales Männchen, er ist auch noch verletzt. Besser, sie nimmt das in die Hand...

Gerry fühlt sich dank des Stimpaks wieder ausgezeichnet und keinesfalls mehr verletzt. Die im Serum enthaltenen Schmerzstilller leisten zudem ganze Arbeit.


Er und Vermilion stehen herum, während Carol auf eine Reaktion ihres Vorschlags wartet...

Vermilion beschliesst oben auf dem Farstuhl die Pranken in ihr Tuch einzuwickeln und in ihren Rucksack zu stecken. Die Kletterei ist für sie sonst beinahe unmöglich. Sie hat offensichlich Mühe, doch überwindet sich die Hilfe von Carol anzunehmen. "Na gut, dann wollen wir mal.", beginnt sie mit dem Aufstieg.

Vermilion macht sich an den Aufstieg. Die Leiter klappert unter jedem ihrer Schritte und an einer Stelle durchzuckt sie ein fieser Schmerz, der sie zum Anhalten zwingt. Sie verschnauft eine Sekunde, rappelt sich dann aber wieder auf und kommt schlussendlich oben an, ohne dass Carol eingreifen muss.

Vermilion kriecht müde zwischen der halb offenen Aufzugstür hindurch und starrt in die leere, dunkle Lobby. Durch ein zerbrochenes Fenster ist purpurner Abendhimmel zu sehen. Keine Wolke verdeckt das Firmament und die ersten Sterne drücken sich aus dem astralen Hintergrund, um langsam aber sicher die Sonne nach ihrem Rückzug abzulösen.

Vermilion saugt tief die frische Luft aus der Lobby ein. Geschafft! freut sie sich und schleppt sich ein wenig zur Seite, bevor sie den Rucksack abzieht und sich auf den Boden legt, die Arme ausgebreitet, als würde sie einen Schneeengel machen. Oder als wäre sie gekreuzigt worden, was ihre eigenen Gefühle ziemlich gut beschreibt. Sie wartet auf die anderen, behält aber unscheinbar doch noch die Lobby im Auge und lauscht, ob sich nicht plötzlich jemand in ihre Nähe bewegt. Wieder scheint der Boden so bequem zu sein und es wird sie einige Kraft kosten, sich wieder aufzurappeln.

"Ich bin mir nicht sicher, ob DIESE Leiter..." weist Gerry auf das schaukelige Utensil, das hier lehnt: "Sie und den Werkzeugkasten aushält. Möglicherweise wäre es besser, wenn Sie all das Zeugs portionsweise zu mir hochreichen?"
Er sieht zu Carol hin - und macht eine beschwichtigende Geste: "Nicht, daß ich Sie eventuell für schwergewichtig halten würde! Sie sind aber nun mal ziemlich groß und ich gehe davon aus, daß Ihre spezifsche Dichte der meinen sntspricht..."

Vermilion nimmt von draußen dezent Licht wahr, das wie Feuer anmutet. Aus ihrer liegenden Position kann sie allerdings nichts Genaueres sehen.


Da die Leiter diverse Meter Schacht überbrückt, müsste sich Gerry beim 'Hochreichen' ziemlich lang machen bzw. ständig hoch und runter steigen.

"Dichte, huh? Denk, ich bin dicht genug. Hrm..." Wenig begeistert überlegt Carol weiter. Weniger wegen Strange' Bemerkung, sondern ihrem Problem. "Hat wer ein Seil? Wir binden das Teil einfach fest...und ziehen es hoch. Und einer passt auf, das sich der Kram nirgendwo verkeilt. Da ist zu viel Krimskrams drin, als das man das Teil für Teil hochtragen könnte..."

"Hm... leider nicht. Gut - dann werde ich wohl wieder runterkommen und das Ding klein bei klein hochtragen müssen." schlägt Gerry vor.

"Ach, Blödsinn...wir nehmen einfach meinen Rucksack. Wozu brauchen wir den Kasten überhaupt. " Meint Carol ruppig und stellt ihren Rucksack neben den Werkzeugkasten, ehe sie sich daran macht den Kram halbwegs geordnet bei sich zu verstauen. Auf dem Rücken sollte sich das Zeug doch wesentlich angenehmer tragen. Sie hat keine große Lust wegen sowas noch die Leiter runterzufallen...oder sich die Beine in den Bauch zu stehen. Mit oder ohne Gerrys Hilfe räumt sie den Kasten leer und wuchtet sich ihren Rucksack anschließend wieder auf.

"Okay, ab nach oben..." Endlich klettert auch sie die Leiter wieder nach oben und wirft vorher noch die Fackel weg.

Carol klettert die Leiter nach oben. Die Sprossen klappern, der Rucksack klappert und letztendlich kommt sie - ebenso wie Gerry - problemlos oben an.

"So...Puh. Das war nervig. Erzählen wir Cat, das sich ihr Problem erledigt hat...Und was da noch so alles rumsteht. Die kann bestimmt nochn bisschen Verbandszeug entbehren..." Carol blickt an sich herunter.

"Schöne Scheiße, jetzt wäre fast ein Bad fällig...mal fragen, ob man sich irgendwo waschen kann. Sonst fangen wir uns noch sonst was ein..." Kurzerhand macht sie sich auf die Suche nach Cat.

Carol stapft durch die dunkle Lobby und sieht durch das Fenster draußen eine Art Grill auf Rollen, über dem eine große Flamme tanzt. Daneben steht ein Gartenstuhl. Jemand hockt darauf, mit dem Rücken zum Crash House und von den drei Abenteurern abgewandt. Die Person führt etwas zum Kopf und bläst dann eine dicke Rauchwolke in den Abend...

Carol schlendert nach draußen und schaut nach, ob es sich bei der Person um Cat handelt.

Carol marschiert nach draußen und findet tatsächlich Cat auf dem Stuhl hocken, eine dicke Zigarre im Mundwinkel und eine Flasche Fusel neben dem Stuhl auf dem sie hockt. Sie starrt von dem flachen Hügel, auf dem das alte Hospital liegt, Richtung Stadtmitte, wendet sich aber Carol zu, als sie sie bemerkt.

Es dauert eine Sekunde, aber der Feuerschein der hochzüngelnden Grillflamme ist genug, um Carols Aussehen zu offenbaren. Cat runzelt die Stirn. "Du siehst ziemlich beschissen aus, Schwester. ... Ihr wart lange weg. Alles in Ordnung?"

Vermilion bleibt einfach liegen, als Carol auftaucht. Das Licht sieht ihr zu sehr nach Feuer aus, als dass sie mehr darüber erfahren möchte. Da lässt sie gerne Carol die Lage erkunden.
"Hey Gerry!", ruft sie dann, "schöne Scheisse, was?" - und dann lacht sie - auf ungewöhlich offene und ehrliche Art. Für einmal klingt sie nicht wie eine durchgedrehte kleine Kampfsau, sondern wie eine erleichterte junge... Frau.

Carol tritt näher an das Feuer heran und setzt ein dreckiges Grinsen auf, ehe sie sich unter die Nase reibt. "Heh, musst mal die Anderen sehen. Mich hats nicht mal ernsthaft erwischt. Dein Dingsbums ist tot - war ein Mordsbrocken, aber irgendwie ging es mit genügend Kugeln und...anderen Sachen doch noch tot. Paar andere Rattenviecher sind auch hinüber...dürfte in nächster Zeit da unten etwas ruhiger zugehen. Wir haben da noch etwas Interessantes gefunden, aber erst mal sollten wir uns wohl wiederherstellen. Kann man sich irgendwo waschen?" Eine Katzenwäsche wäre nach ihrem Sinne, mehr erwartet sie auch nicht...Wenigstens der grobe Dreck sollte ab, bevor sie ihre Kratzer heilen lassen. An sowas zu verrecken ist ein ganz schöner Pussytod...

"Muss Dich nachher erst mal durchchecken und zusammenflicken. Du hast da was in der Seite stecken, das da wahrscheinlich nicht vorgesehen ist." setzt sich Gerry einfach hin - reißt das Gesichtstuch weg und erfreut sich am Feuerdunst, der von der Grillecke rüberweht.
"Ich will´ne Zigarette. Und mein dummes Feuerzeug ist so gut wie leer." grummelt er.

Cat nickt, zieht an der Zigarre und stößt dicken Rauch aus. "Klingt nach einer guten Geschichte. … Was das Waschen angeht: Für den Kammerjägerdienst und nen Bericht darüber geb ich euch nen Eimer Wasser aus meinem Vorrat. Müsst ihr euch irgendwie einteilen – Wasser ist teuer und der Caravan aus Worth kommt nur alle paar Wochen. Johnson City hat bis auf den Handel keine funktionierende Selbstversorgung. Wir bunkern was wir in die Finger bekommen und gehen sparsam damit um…"

Sie nimmt einen weiteren Zug, pafft, wendet den Blick kurz ab und betrachtet die Sterne. "Wo sind die anderen zwei? Der Doc und die Kleine?"