Fallout: Texas - Die neuen Kapitel (01: Ein Drache unter Krähen)

Also traut sich die Trapperin auch mal hinein. Aber sehr leise. Sie hockt sich neben Corvus - und versucht, nicht weiter aufzufallen. Man muss ja nicht mit aller Gewalt auf sich aufmerksam machen - macht man draußen ja auch nicht, wo es auch allerlei... Unerfreuliches gibt.

"Keine Ahnung.", meint Jackson. "Vermutlich bekommt er die Kugeln rausgepult... Ich denke das Thema ist für uns erledigt. Soweit ich Claire einschätze, wird sie ihn hier bei den Rangern lassen und die werden sich um ihn kümmern - auf die eine oder andere Weise."

"Ist auch das Beste so.", stimmt Buckner ein. "Bin froh, wenn er weg ist..."

Beide nicken Stirloq kurz zu, als sie sich mit an den Tisch gesellt. Die vier sitzen noch eine Weile zusammen und unterhalten sich. Es vergehen vielleicht zwanzig oder dreißig Minuten. Sage ist nicht mehr zu hören, dafür kommt Claire irgendwann aus dem linken Nebenraum und bittet Jackson darum, Raven herzuschicken und ihre Wache beim Dragon zu übernehmen. Darüber hinaus lässt sie sich auf keine großartige Unterhaltung ein, sondern verschwindet wieder in irgendeiner Besprechung, die sie im Nebenraum hält.

Jackson macht sich auf. Nur kurz darauf erscheint eine schmale Gestalt hinter dem Teppich, der zum Anbau führt. Eine rotblonde Frau Ende Zwanzig oder Anfang Dreißig, mit kurzen Zottelhaaren und dezenten Sommersprossen um die Nase. Sie trägt einen blutverschmierten Blaumann über ihrer normalen Kleidung und wischt sich gerade die Unterarme mit einem rotfleckigen Lappen ab.

"So… der Nächste!", raunt sie in die Runde und schaut zur Dreiergruppe am Tisch. "Den Beinkrüppel hatte ich schon. Einer von euch beiden (sie meint Corvus und Stirloq) – na los…"

Damit zieht sie sich wieder hinter den Teppich zurück…

Die Trapperin steht auf - und schleicht der Frau hinterher. Je eher dabei, je eher davon. Stirloq hat keine Ahnung, was nun passieren wird - aber sie geht mal davon aus, daß eine `Untersuchung´ keine weiteren roten Flecken auf dem Fummel dieser Medizinerin hinterlassen wird...

Stirloq passiert den Teppich und gelangt so in den Anbau, der sich als medizinische Station entpuppt. Wände und Dach sind aus Holz, Aluminium und diversem Schrott - der Boden mit Holzdielen und Teppichen ausgelegt, welche zu Teilen die Rückstände alter Sauereien tragen - manche noch rötlich, andere bereits lange braun. Drei Betten stehen abseits und sind mit einer Stellwand abgeschirmt - eines der Betten scheint belegt zu sein. Ansonsten stehen hier und da Ablagetische und Stühle am Rand sowie ein größerer Metalltisch in der Mitte des Raumes. Unweit davon eine Ablage mit diversen medizinischen Utensilien.

Zwei Ranger stehen im Raum und scheinen stoisch aufzupassen, während die Frau den Tisch in der Mitte ansteuert und sich dort angekommen nach Stirloq umdreht. "Hier drauf... Wo klemmt's denn, Schwester? Irgendwelche Schnitte, Verbrennungen, eingefangene Kugeln?"

Stirloq geht etwas unschlüssig zu dem Tisch - überlegt kurz - und setzt sich einfach drauf, während sie zuhört. Dann meint sie schüchtern mit ihrem gemütlichen breiten Lächeln: "Öhhm... nöö - Unser Arzt meint, wir sollten mal sehen, ob wir irgendwie... strahlen - oder sowas. Immerhin sind wir durch eine ziemlich ausgewachsene Anomalie gefahren... Hab´ mir zwar den Kopf hier und da angehauen - aber der kann was ab, hehe..."

"Strahlung, eh!?", antwortet die Frau. "Irgendwelche Schmerzen? Krämpfe, Kotzerei, Blut im Stuhl, Haarausfall oder so ne Scheiße? - Mach dich mal obenrum frei, ich will sehen, wie die Haut aussieht..."

"Öhhm... okayy..." beginnt Stirloq sich auszuziehen. Unter der grauen Fransenlederjacke kommt ein weißes T-Shirt mit einer Texas-Flagge zum Vorschein - und als sie das auszieht, sitzt sie einfach so da - eine Frau mit drahtigem, aber wohlgerundetem Körperbau. Nur eben grauhaarig - und etwas... hellhäutig. Rosenquarzfarben trifft es - wie ihr Gesicht. Nur, daß sie da diese leicht blaugrauen Verfärbungen um die Augen hat. Sie hat ein paar ähnliche, symmetrische Fleckenmuster auf dem Rücken - aber sie lächelt noch immer: "Also, mir geht´s soweit gut. Hab´ nur´n bisschen Hunger, hehe..."

Leslie besieht sich unbeeindruckt Stirloqs Oberkörper, tastet hier und da mal etwas ab, ist aber nach wenigen Momenten auch schon wieder fertig. Aus einer Art Kommode in der Nähe kramt sie dann einen Geigerzäher heraus. Nachdem sie erfolglos versucht, das Ding anzuwerfen, knurrt sie irgendwelche Flüche und schlägt das Gerät zweimal brutal gegen das nächstbeste Möbelstück - bis es schließlich doch noch zum Leben erwacht.

"Scheißteil...", knattert sie und kehrt zu Stirloq zurück. Kurz blickt sie ihr unverhohlen ins Gesicht, während sie das piepende und quietschende Gerät um ihren Oberkörper herum bewegt.

"Du bist ein Strahlenmutant - hat dir das schon mal jemand gesagt? Die Augen da - und die Haare. Nicht normal... aber ungefährlich. Vielleicht bist du steril, aber deine Muschi können andere untersuchen..." Als sie mit dem Geigerzähler fertig ist, schaut sie desinteressiert auf die Anzeige. "198... Bei 1000 bist du Toast, ab 200 fangen in der Regel die ersten Beschwerden an. Sieh zu, dass du demnächst an RadAway kommst - und bevor du fragst: Nein, das gibt's hier nicht für lau. Der Scheiß ist teuer!"

Sie wirft den Geigerzähler auf die Ablage. "So das war's. Anziehen, Leine ziehen, den nächsten reinschicken..."

Interessiert sieht Stirloq der Frau zu, was sie da so treibt. So geht man also mit Technik um? Hätte sie auch gekonnt...
"Okay... aber wie kommst Du darauf, daß ich `ne Katze habe?" zieht sich die Trapperin wieder an und geht zurück. Schön! Das wäre geschafft. Das ging ja schnell. Sie kehrt zurück und meint zu Corvus: "Ich bin ein Strahlenmutant. So. Und dann soll ich bei Gelegenheit so Rad-Away-Zeugs auftreiben. Also bin ich..." legt sie den Zeigefinger an ihr Kinn: "...momentan also noch nur ein Mutant - ohne Strahlen. Oh ja - nun kann der Nächste kommen."
Dann setzt sie sich wieder hin und grübelt: "Außerdem soll irgendeiner meine Katze untersuchen - muss ich mir jetzt erst noch eine besorgen? Hunde hätten wir ja da..."

"Cat und Stu, eh? Werd ich machen." Nickt Sonya nachdenklich, als sie dabei irgendwie an Essen denken muss. Katzeneintopf hatte sie auch noch nie. Wahrscheinlich kennt diese Cat solche Muschiwitze schon zur Genüge. Schmunzelnd lässt sie Raven ziehen, als diese von Jackson abgelöst wird. Dabei fällt ihr etwas ein. Sollten sie nicht zu irgend einer Leslie?

"Hey. Warst du schon beim Doc? Caro und ich müssen wohl noch..." Mit einem wenig begeisterten Seufzen kickt sie einen Stein beiseite und vergräbt die Hände in den Hosentaschen. Ärzte waren ihr noch nie wirklich geheuer. Das Meiste kann man eh selbst auskurieren. Man säuft die Wehwehchen weg, anschließend geht man ein paar Tage knacken...Schon ist man wie neu. Zumindest wegen dem Anomaliegedöhns sollte sie aber wahrscheinlich mal hin. Wenn ihre Begleiterin nicht gleich selbst auftaucht, wird sie die Kleine mal einsammeln und beim Doc vorbeischauen... Das mit Claire dauert offenbar noch ein bisschen.

Stirloq scheint schnell fertig geworden zu sein. Aber das hat er eigentlich auch erwartet.
"War dir das nicht klar?" fragt Corvus erstaunt. Dass Stirloq einige Mutationen aufweist fällt doch jedem sofort auf? Was das RadAway angeht kann er auch nicht mehr tun, als nachdenklich mit den Zähnen zu mahlen. Entweder sie treiben bald eine Menge Kohle auf, oder aber Jago hat einen Plan wie man die Plörre selbst mischen kann.
"Hehehe" lacht er dann nur dreckig, als das Thema auf die Katze wechselt. Er kann sich vorstellen, um was es eigentlich geht. "Mach dir da mal keine Gedanken. Also, wollen wir mal..." winkt er ab und geht als nächstes durch die Öffnung, welche vom Teppich verdeckt wird.

Nun... eigentlich war Stirloq das nicht klar. Sie sieht im Dunkeln, okay - aber sie sieht sich selber eher selten - mangels Spiegel. Es gibt immerhin auch Leute mit fast schwarzer Haut - und die sind auch keine Mutanten. Egal. Sie sieht Corvus nach - und dreht sich dann zu den anderen Leuten hier im Wartezimmer um und fragt unbefangen: "Sehe ich echt... Hm... `mutantig´ aus?"

Corvus passiert den 'Vorhang' und landet wie Stirloq vor ihm im Behandlungszimmer. Leslie, die gerade irgendwelches Zeug wegsortiert, dreht sich zu ihm um.

"So... wo klemmt's, was tut weh? Gib Gummi, ich will mit euch Caravan-Fuzis endlich fertig werden..."



Beim Dragon ist Raven gerade am Gehen, dreht sich aber nochmal um, als Sonya ihr zuruft. "Nee, hab mich nicht großartig verletzt.", antwortet sie ihr. "Für die paar Schrammen brauch ich keinen Doc... Bis später..."



Stirloq ist im Vorzimmer - wenn man von dem Ranger am Empfang absieht - inzwischen mit Buckner alleine. Der studiert kurz ihr Gesicht, bevor er unverblümt antwortet. "Naja...", meint er. "Hält sich vom Aussehen her in Grenzen... Schätze die Strahlung hat innen mehr weggebruzzelt als außen... Du bist nicht so schnell, eh? Im Kopf mein ich."

Nach den leider erfolglosen Verhandlungen bahnt sich die Blondhaarige ihren Weg zurück zum Dragon, wo Sonya sie auch bereits zu erwarten scheint. Mit einer flüssigen Bewegung schiebt sie sich eine locke hinter ihr Ohr.

"Entschuldige dass du warten musstet, Sonya. Was ist gerade das Thema?"

Hinterfragt sie, da meint ihren Namen gehört zu haben. Es ist also um sie gegangen irgendwie.

Sonya nickt knapp und wendet sich dann Caroline zu, die auch mal wieder auftaucht.

"Mir ist grade eingefallen, das wir immer noch zum Doc müssen. Würd zumindest gern wissen ob die Anomaliekiste irgendwie arg ungesund war...Und woran wir jetzt sind und so. Lass mal gleich hin!" Die Blondine legt einen Arm um sie und zieht sie einfach mal in Richtung dieser Leslietante. Bringen sie es halt hinter sich, solange sie hier festsitzen...

Die Trapperin sieht den Mann an - und legt den Kopf schief. Dann werden ihre Augen groß - und sie fängt an, breit zu grinsen. Und dann lacht sie los: "M... THAHAHAHA!"
Sie setzt sich vergnügt neben Buckner und grinst noch immer: "Stimmt - wahrscheinlich bin ich etwas doof - ansonsten würde ich vielleicht auch an Maschinen basteln - oder Auto fahren, hehe... Oder irgendeinen anderen tollen Job machen."
Erstaunlich problemlos lässt Stirloq den riesigen Revolver um ihren Zeigefinger kreisen: "Aber so muss ich das tun, worin ich gut bin - rumballern, wenn Typen auftauchen, die Ärger machen - und durch die Gegend ziehen, um ab und zu irgendein Tier zu fangen - oder so."
Irgendwie ist´s schon lustig - da hat man gerade jetzt mal Zeit, sich etwas besser zu unterhalten. Interessiert mustert die Frau Buckner: "Und... öhhm - was machst Du so - normalerweise?"

Caroline und Sonya erreichen die alte Werkstatt. Carmine, der vorhin noch hier war, um eine Zigarette zu rauchen, ist inzwischen verschwunden. Von drinnen hören die beiden lautes Gelächter - es scheint von Stirloq zu kommen.


Buckner massiert den Oberschenkel seines geschienten Beines, das auf einem freien Stuhl ruht. "Nicht viel mehr, als du schon weißt.", antwortet er Stirloq. "Bin den Großteil meiner Zeit hinterm Steuer, aber... die nächste Zeit wohl eher nicht. Mal sehen, was ich in meinem Zustand machen kann. Der Bus ist Geschichte und mein Bein fürs erste im Arsch. Kohle und Futter müssen trotzdem irgendwie reinkommen, sonst... naja... Hoffe Claire hat irgend ne Verwendung für mich. Und hoffentlich kann ich irgendwann wieder meinen eigenen Schrotthaufen durchs Ödland fahren. Keine Ahnung, wie's jetzt weitergeht..."

"Najaaa... wenn Du dann wieder einen brauchst, der schießen kann und der sich draußen was auskennt, sag Bescheid. So, wie´s aussieht, werde ich in Worth auch erst mal dumm dastehen. Aber wir haben ja herausgefunden, daß ich das ziemlich gut kann, hehe..." erwidert die Trapperin gut gelaunt.

Caroline erreicht mit Sonya zusammen die alte Werkstatt. Schon beim Eintreten hört sie eine seltsame Stimme. Es hört sich an wie lautes Gelächter. Ein wenig unheimlich ist der Blondhaarigen das schon, selbst am hellichten Tage. Das hat wenig mit einer Affinität für Übernatürliches zu tun, sondern mehr mit einer gesunden Skepsis gegenüber solchen Sachen.

"Was.....war das?"

Fragt sie unsicher nach und blick zu ihrer Kollegin.

"Uh...Lachende Paienten sprechen für den Ort. Glaub ich..." Murmelt Sonya nur und geht schulterzuckend als Erste hinein. Wird schon nicht so schlimm sein. Und wenn doch, dann kann die Ärztetrulla sich auf etwas gefasst machen.

Drinnen hocken die Trapperin und Buckner nebeneinander und unterhalten sich - aber dann sieht Stirloq ihre Kameradin - und grinst: "Hallooo... Sag mal... soll ich Dir meine Sezessionskriegsmütze leihen, bis du wieder einen richtigen Hut hast? Du machst mir irgendwie einen unglücklichen Eindruck..."

Ist ja liebreizend. Da gibt es tatsächlich unfreundlichere Ärzte als er!
"Okey. Ich tippe auf unzählige Prellungen, Zerrungen, Quetschungen und Strahlung. In kurz: mich hat eine Anomalie in Form eines Sturmes in die Luft gehoben und gegen einen Truck geschleudert."
Er stellt seinen Rucksack hin und setzt sich auf den Tisch. Mal sehen was ihm diese Leslie alles amputieren will. Am liebsten wohl den Kopf, dann kann der nächste umso schneller auch seine Behandlung bekommen.

"Wer geht schon gern zum Arzt? Und lass mal, ich kauf mir demnächst einfach n' Ersatz." Winkt Sonya ab und fragt sich, wie mutiert Stirloq wohl wirklich ist. Vielleicht machen ihr solche Dinge wie Strahlung und komische Anomaliedinge schon gar nichts mehr aus.

"Und, was macht das Bein?" Fragt sie dann Buckner, während sie wartet selbst an die Reihe zu kommen. Noch weiß sie nicht, was schlimmer ist. Herumwarten oder tatsächlich untersucht zu werden...

Die Trapperin setzt sich ihre Mütze wieder auf und sieht ein wenig mehr wie ein Gespenst von der Schlacht bei Gettysburg aus. Dann beobachtet sie die beiden im schummrigen Licht dieses Raumes mit ihren leicht reflektierenden Pupillen. Stirloq findet, sie hätte schlechtere Reisegesellschaft finden können (vor allem auf den letzten paar Meilen). Sie fragt sich, ob Sonya daran denkt, daß sie auch eine Waffe braucht - momentan stehen sie und ihre Kollegin ziermlich nackt da...

Hypothetisch gesprochen, versteht sich.

Irgendein Schlaumeier hat Stirloq mal verraten, daß man das so sagt - wenn man klug klingen will.

Und solchen Blödsinn vergisst sie auch nicht - bemerkenswerterweise.

Caroline folgt direkt hinter Sonya. Mit einem freundlichen Nicken begrüßt sie die beiden Mitstreiter.

"Guten Morgen ihr beiden. Ein gutes Paar gebt ihr ab."

Scherzt sie, unterstrichen von einem suggestiven Zwinkern. Ob da wirklich etwas zwischen den beiden läuft? Sie kann sich natürlich nicht sicher sein. Am Ende will sie sie aber auch nur ein wenig ärgern. Deshalb spiel es keine Rolle, in wie weit sie mit ihrer Aussage ins Schwarze getroffen aht.

"Aha. Na dann mach dich mal frei, Sturm-Boy...", antwortet Leslie unbeeindruckt und legt einige Sachen zurecht, während sie auf Corvus wartet. Danach beginnt sie ihre Untersuchung. Soweit es Corvus beurteilen kann, geht die Ärztin dabei zwar nicht besonders feinfühlig, dafür jedoch fachmännisch und effizient vor. Sie stellt die richtigen Fragen, macht die richtigen Handgriffe und zieht die die richtigen Rückschlüsse. Das Ergebnis gleicht dem, was er bereits vermutet: Quetschungen, Prellungen, Zerrungen.

"Okay.", meint sie am Ende. "Du bist gut weichgeprügelt. Paar Tage Ruhe dürften reichen, aber ich verschwende ein Stim an dir - das beschleunigt den Scheiß. Und ich geb dir Meds für später mit, die dich etwas groggy machen. Nimm's kurz vor dem Schlafengehen und morgen solltest du wieder herumturnen können."

Sie injiziert ohne großes Trara ein Stimpak und greift zuletzt zum Geigerzähler, um Corvus zu scannen. Das Gerät quietscht und knattert - mal lauter, mal leiser. "143.", liest sie ab. "Ist noch im grünen Bereich. Zieh dich wieder an, wir sind fertig..."

Corvus:

Einen Raum weiter blickt Buckner auf, als Sonya und Caroline eintreten. "Tja, es ist noch dran...", antwortet der Wheelman auf Sonyas Nachfrage. Zu Caroline dagegen meint er. "Yeah, der Krüppel und der Mutant, eh? Lass mal stecken..."

Corvus macht einfach wie geheissen und befolgt alle Anweisungen. Zum Glück hat sie nicht mehr gefunden, als er schon ahnte. Und der Geigerzähler lässt ihn dann endgültig aufatmen.
Er zieht sich an und nimmt sein Gepäck.
"Ich glaube du sagst mir gleich das du das nicht hören willst, aber trotzdem: Ich danke dir. Als Arzt kann ich nur sagen, dass das verdammt gute Arbeit ist, was du hier machst - und sowas kann man gar nicht genug wertschätzen."
Er will soeben verschwinden, um nicht die volle gehässige Antwort auf seine nett gemeinten Worte abzubekommen, als ihm das Thema Arztkoffer wieder einfällt. Dann wird er wohl doch ausbaden müssen, was er soeben angerichtet hat. Der kleine Optimist in seinem Kopf hegt sogar die Hoffnung, dass er damit bis zu Leslies, hoffentlich weichem, Kern vordringen konnte.

Leslie verzieht den Mund und stemmt die Hände in die Hüften. Etwas skeptisch mustert sie Corvus. Ihr Blick wandert von seinen Füßen hoch zum Gesicht, bis sie ihm direkt in die Augen schaut.

"... Du kannst mir heute Abend nen Drink im Diner ausgeben..." Ihr Mund ist noch immer verzogen, deutet aber ein dezentes Schmunzeln an. "Jetzt schick mir den nächsten rein, Sturm-Boy..."

"Naja...Wird schon noch." Meint die Blondine mit einem müden Grinsen und bleibt absichtlich zweideutig. Buckners Bein sieht ordentlich geschient aus, soweit sie das einschätzen kann. Diese Leslie oder wer auch immer wird ihren Job also wohl schon machen können.

"Hmm...Ich geh mal gleich zuerst." Beschließt sie im Hinblick auf Caros eher nichtige Macke am Kopf. Schöner Scheiß, um wie viel soll sie wetten, das ihre Kohle am Ende für Strahlenmeds draufgeht? Für das Geld hätte sie sich auch ein paar Rindviecher kaufen können.

"Uhh..." Nein, zu Ärzten geht sie echt nicht gerne. Bloß hinzugehen fühlt sich schon an, als würde sie jetzt erst recht krank werden. Aber muss ja...

Ein wenig erstaunt ist er schon, aber er versucht sich nicht all zu viel anmerken zu lassen.
"Eh, ja klar, gerne. Na dann, bis später." meint er also und geht zurück in den Eingangsbereich. Tatsächlich ist schon die nächste Reihe an Kundschaft engetroffen. "Hallo zusammen." grüsst er Sonya und Caroline. "Es darf der nächste rein." deutet er auf den Teppich und gesellt sich wieder zu Buckner und Stirloq.
"So, jetzt geht es doch schon viel besser! Ich denke ich suche mir jetzt mal eine Gelegenheit ein paar Caps zu verdienen. Bist du dabei?" fragt er Stirloq.

"Öhhm... klar, gerne - aber Moment..." steht sie auf und meint noch zu Sonya und Carol: "Ihr... solltet euch Katzen zulegen. Das wäre sehr hilfreich."
Zufrieden geht Stirloq dann zurück zu Corvus. Immerhin - wenn die Viecher dann endlich untersucht worden sind (wofür auch immer), kann man sie ja immer noch grillen. Haben also alle was von.
"So - nun können wir..." lächelt die Trqapperin den Arzt an, zufrieden mit sich und der Welt.

"Hi." Grüßt Sonya den Vogelmann mit einem knappen Nicken und wirft Stirloq kurz einen fragenden Blick zu, ehe sie mit den Schultern zuckt.

"Werd dran denken." Lügt sie und marschiert ins Ärztezimmer, um den Kram hier mal langsam fertig zu bringen.

Sonya tritt in den Behandlungsraum hinter den Teppich. Leslie dreht sich zu ihr um und mustert sie kurz. Sie winkt sie zum Tisch.

"Da draufsetzen... Was tut weh - was soll gemacht werden?", fragt sie kurz angebunden.

"Hey, Doc." Grüßt Sonya die Rothaarige kurz und setzt sich gleich mal auf den Tisch, wobei sie Hände auf den Schoß legt. Flüchtig stellt sich der gewohnte Reflex ein, den Hut abnehmen zu wollen - aber der ist ja sonstwo.

"N' Gesundheitscheck wär für den Anfang ganz gut...Mir ist unterwegs die halbe Wagenladung entgegen gekommen und das Wetter da draußen war auch nicht das Beste. Paar Quetschungen und Blutergüsse und so...Und Strahlung eben. Denk ich. " Sie verweist auf ein paar Stellen ihres Körpers, die ihr vor allem letzte Nacht verletzungstechnisch unangenehm aufgefallen waren.

Leslie verzieht den Mund und zieht eine Braue nach oben. "Blutergüsse!?" Sie mustert Sonya und macht ein paar schnelle, oberflächliche Untersuchungen. Nach einer Weile bricht sie ab und meint: "Aus welchem Palast haben sie dich denn vertrieben, Prinzessin? Du siehst fit genug aus. Zeig den Kerls lieber, dass wir Frauen mehr Eier haben als sie und pienz nicht so rum..."

Während sie spricht, nimmt Leslie den heute stark gefragten Geigerzähler und scannt Sonya noch ab. "102.", verkündet sie das Ergebins. "Ich weiß echt nicht, warum ich euch alle so in die Hosen scheißt. Jeder zweite Trapper da draußen hat mehr RADs intus als ihr! Dir geht's gut, Blondie. Hier: Werf dir den Muntermacher ein und tu mal so, als wärst du kein Waschlappen!" Sie drückt Sonya eine Art Tablette in die Hand und deutet zum Teppich. "Wir sind fertig. Schick mir den nächsten rein, falls es noch mehr von eurer Sorte gibt..."

Info:

Für einen Augenblick wägt Sonya ab, ob sich ihr Gegenüber eine fangen sollte oder sie ihr etwas Passendes zu ihren Sprüchen sagt. Stattdessen belässt sie es dabei und nimmt die Tablette an sich.

"Na, ich möchte dich mal nach so einer Fahrt erleben...Danke trotzdem." Brummelt sie nur und steht auf. Als sie den Behandlungsraum hinter sich lässt, wirft sie sich die Medizin ein und wendet sich an Caroline.

"Mir gehts gut, wies aussieht. Kannst auch reingehen, musst du wissen. " Meint sie nur und hebt die Schultern. Sie jedenfalls ist hier fertig.

Corvus hat sich derweils mit Stirloq im Schlepptau auf den Weg zum Steel Dragon gemacht. "Wir sollten mal jemandem Bescheid geben, dass wir kurz weg sind. Nicht dass die noch ohne uns weiterziehen." erklärt er ihr. "Was meinst du, sollen wir es mit Jagen versuchen, oder soll ich hier rumfragen ob es irgendetwas zu reparieren gibt?" fragt er weiter. Ihm könnte wohl beides ein paar Deckel einbringen, die Frage ist nur was lukrativer ist. Hier gibt es eindeutig mehr Jäger als Mechaniker, aber wohl auch mehr Viecher im Ödland, als Technik in Pelt Hub - schwer zu sagen.

Corvus:

So wie Corvus die Lage beurteilt, wird er hier als Techniker vermutlich nicht viel finden. Was die Jagd angeht, so kennt er sich zwar halbwegs in der Natur aus und besitzt auch ein Jagdgewehr, ist einem Vollzeit-Trapper aber sowohl in Sachen Kenntnisse als auch in Sachen Equipment unterlegen. Mit Glück könnte er etwas Kleinvieh oder sogar einen Gecko erlegen, doch das Viehzeug muss dann auch irgendwie wieder ins Lager geschafft und an den Mann gebracht werden. Ob der mögliche Ertrag hier den Aufwand rechtfertigt, hängt ungewiss in der Luft und auch stark von seinem Einsatzwillen ab - denn es wäre ohne Zweifel eine ziemliche Plackerei.

"Wie doof! Nun brauche ich Geld, um Dich zu bezahlen - und für dieses Rad-ab-Zeugs gegen Strahlung! Ich würde rausgehen und was jagen - das spart schon mal Geld für Proviant." grübelt Stirloq. Sie mustert ihn und meint: "Bist Du gut mit dem Gewehr? Denn dann könnten wir mal nachsehen an bestimmten Stellen, was es hier so gibt - und mit dem Ding haben wir eine größere Reichweite - gegen den Wind stehen unsere Lauerchancen dann besser..."

"Hmm. Ging ja einigermaßen fix."

Kommentiert sie, als Sonya dann doch schneller als die Blondhaarige erwartet hat den Behandlungsraum wieder verlässt. Kurz überlegt sie, ob sie sich den Besuch beim Arzt wirklich gönnen soll. Immerhin ist die Wunde am Kopf mit Sicherheit nicht weiter schlimm, selbst wenn man sie einfach ignoriert. Da sie aber ohnehin hier ist, kann sie die Ärztin genauso gut aber auch schnell einen fixen Blick drauf werfen lassen. Schaden tut es hoffentlich nichts.

"Ich denke, ich werd die Sache zumindest kurz anschauen lassen. Nicht, dass das doch am Ende nerviger wird und sich entzündet oder so."

Ihre medizinischen Kenntnisse halten sich sichtbar in Grenzen. Deshalb kann sie sehr schlecht einschätzen, welche Wunden am Ende wie schlimm sind. Entsprechend erhebt sich die junge Frau und betritt ihrerseits den Behandlungsraum.

Als Caroline den Raum betritt, hockt Leslie auf dem Behandlungstisch und lässt die Beine baumeln, während ihre beiden Aufpasser still an ihren Plätzen verharren. Die Ärztin blickt auf und lässt sich auf die Füße gleiten. "Und der nächste aus der Hundertschafft... Was zwickt bei dir? Strahlung möcht ich wetten!? Ich lach mir gleich die Eierstöcke wund... Na los, hopp auf den Tisch und raus mit der Sprache..."

"Hört sich logisch an, also versuchen wirs mit jagen." meint Corvus. Natürlich wird dies ein Aufwand, doch bisher ist ihm noch nie ein Sack voller Caps einfach so in den Schoss gefallen. "Wie gut ich mit dem Gewehr bin, werden wir dann wohl sehen. Ansonsten kannst du es ja auch mal versuchen."
Hauptsache sie machen ein paar Deckel und können vielleicht noch eine Ration, oder zwei abstauben. Für Rad-X und einen Arztkoffer wird es vermutlich eh nicht reichen.
Er ist gespannt wer gerade beim Dragon Wache schiebt - und ob schon bekannt ist, wann es weitergehen soll.

Als Corvus den Dragon erreicht, kann er Melloi, Jackson und Carmine ausmachen. Alle lümmeln mehr oder weniger unproduktiv herum, unterhalten sich und passen nebenbei auf, dass sich keiner an dem Fahrzeug zu schaffen macht.

Wie so oft gut gelaunt winkt Stirloq den Leuten zu: "Hallo, ihr! Alles in Ordnung bei euch?"
Manchmal hat sie einfach das Gefühl, daß die Menschen um sie herum eine Extraladung gute Laune brauchen könnten.

Stirloqs Ruf macht die Gruppe am Dragon auf sie und Corvus aufmerksam. Sie erntet ein paar gehobene Hände zum Gruß zurück, doch der große Enthusiasmus bleibt einseitig bei ihr.

"Hi." grüsst auch Corvus. "Wir wollten mal kurz rausgehen und unser Glück bei der Jagd versuchen." erklärt er dann und zeigt auf sich und Stirloq. "Weiss jemand von euch schon wann es weitergehen soll? Ich hatte bisher noch keine Gelegenheit mit Claire zu reden."

Corvus erntet allgemeines Kopfschütteln. "Claire steckt bei den Rangern, seit sie Sage's Arsch dort hingeschleift hat.", antwortet Carmine. "Keine Ahnung, was die da drin alles zu bereden haben... also kein Plan, wann's weiter geht. Lasst euch nicht zu viel Zeit da draußen."

"Nehmt ein Walkie mit.", ergänzt Jackson. "Wartet..." Er geht in den Dragon und kehrt mit einem der verbliebenen Funkgeräte zurück. "Wenn ihr nicht antwortet, gehen wir davon aus, dass es euch erwischt hat. Also antwortet...", belehrt er Corvus, als er ihm das Ding in die Hand drückt. "... sonst geht's am Ende ohne euch weiter..."

"Naja... Du bist mit dem Ding jedenfalls besser als ich." meint Stirloq zu Corvus mit einem fatalistischen Lächeln. Sie ist schon gespannt, ob sie hier draußen überhaupt was finden. Und wenn´s diese nervige Töle von Vorhin ist, ist sie die Letzte, die damit ein Problem hätte...

Besonders zurückhaltend ist die Ärztin ja nicht. Jahre hier draußen haben ihr offenbar ein wenig Haare auf den Zähnen wachsen lassen. Nun, nicht dass Caroline ihr das übel nimmt. Der Aufforderung folgend nimmt sie auf dem Patientenstuhl platz.

"Mich hat gestern im Sturm irgendetwas Dummes am Kopf getroffen. Ich wollte mich nur einmal abchecken lassen, dass da mit meinem Kopf alles in Ordnung ist."

Schildert die Blondhaarige ihre Verletzung. Nun, sie ist sich schon ziemlich sicher, dass das nur eine Prellung sein dürfte. Doch es kann ja nichts schaden, einen Experten einmal einen Blick darauf werfen zu lassen.

"Kopf, eh?", raunt Leslie. "Ich seh ne Beule, Prinzessin, sonst nichts... Irgendwelche Verspannungen im Nacken? Schwierigkeiten beim Sehen? Schon länger anhaltende Kopfschmerzen? ... Wenn nein, dann raus hier. Für sonstige Kopfprobleme suchst du dir besser ne Couch und jemand, der für dich mehr Zeit und Interesse aufbringt als ich..."