Fallout: Texas - Die neuen Kapitel (01: Ein Drache unter Krähen)

*Shhhk* Er war nicht angeseilt! Er hat sich am Seil langbewegt - dann hat ihn eine Bö weggerissen und er ist abgehoben! *Shhhk* Schreit Sonya ins Funkgerät und schirmt es mit der anderen Hand zur Seite ab. Spontan hat sie null Ideen, wie sie den noch mal wiederfinden sollen. Abgesehen von Warten bis der Sturm vorbei ist, aber spätestens dann haben sie vielleicht die Raider wieder auf dem Hals. Das entscheidet wohl besser Claire...

"Woah! Oh shit! Shit shit shit!" flucht Corvus als er den Halt verliert und nach ein paar taumelnden Schritten plötzlich den Boden unter den Füssen verliert. Doch anstatt am Boden zu landen - hebt er ab! Das ganze ist ziemlich skurril, aber leider auch sehr real. "Au!" protestiert er immer wieder, als er von diversen Dingen getroffen wird, die Anomalie will ihn anscheinend noch ordentlich verprügeln. Den Rest gibt sie ihm dann aber bei der Landung...

Für einen Moment bleibt er einfach regungslos liegen. Das Fluchen ist ihm restlos vergangen, also beschränkt er sich aufs tasten. Er fühlt Sand, das heisst er liegt am Boden - und lebt noch. So weit so gut. Er fühlt sich so, als könnte er einfach liegen bleiben, aber ihm ist klar, das dies definitiv seinen Tod bedeuten würde. Nach kürzester Zeit wäre er unter dem Sand begraben und unauffindbar. Also muss er trotz allem Schmerz handeln.

Er versucht sich aufzurappeln und in eine sitzende Position zu gelangen. Es scheint ja noch alles an ihm dran zu sein und solange sein Rücken noch heil ist, dürfte er neben seinen Armen auch die Beine bewegen können. Hätte er noch eine Magnesiumfackel könnte er auf sich aufmerksam machen, aber "hätte" nützt ihm jetzt auch nichs. Eine andere Lösung muss her. Erstmals aus dem Wind raus, das wäre eine gute Idee! Was genau war eigentlich dieser Prellbock, der ihn so unsanft gebremst hat? Er ist ja nicht direkt auf den Boden geknallt. Dort gibt es vielleicht Windschatten, also beschliesst er dorthin zu robben, oder zu krabbeln, was auch immer ihn voran bringt.

Corvus:

Corvus rappelt sich in eine sitzende Position. Bei der Untersuchung seiner Umgebung stellt er fest, dass das Hindernis, gegen das er geknallt ist, nicht bis zum Boden reicht, sondern aus seiner 'Perspektive' heraus einfach in der Luft hängt. Er ertastet Ecken und Kanten, die an keinen Stein erinnern, sondern an ein Konstrukt von Menschenhand. Als er sich dann etwas den Sand vom Visier wischt und aus der Nähe einen halbwegs brauchbaren Blick auf das Ding werfen kann, fällt ihm die Erkenntnis wie Schuppen von den Augen: Er ist gegen den Waggon des Steel Dragon geknallt - irgendwo in dessen Mitte. Das heißt seine Rettung ist nur wenige Meter entfernt!

Corrvus orientiert sich weiter und findet die Anhaltspunkte, die er braucht. Er kombiniert, dass das Führerhaus links von ihm liegt und das hintere Ende des Waggons rechts. Wie er weiß, gibt es dort eine Tür, durch die die Retter aktuell vermutlich ein- und ausgehen. Um etwas geschützter vor dem Wind sowie dem was er umherwirbelt zu sein, krabbelt er unter den Waggon. Von hier aus plant er sein nächstes Vorgehen...


*Shhhk* "Dann izzzt er weg!", antwortet Claire auf Sonya, innerlich nicht zufrieden mit der Antwort, aber aus rationalen Grünen ohne Alternative. "Wir müzzzen unz a-f die anderen konzzzzen-ieren. Wieviele zzzzind no- drauzzzzen?" *Shhhk*

Jago & Co.:

Derweil kommen Jago & Co. durch ihre gewählte Taktik nur sehr langsam voran. Langsam aber bestmöglich sicher... Das erste Drittel der Strecke verläuft ohne Probleme, auch wenn Buckner mehr als einmal die Zähne zusammenbeißen muss und den ungeschützten Kopf so gut es geht aus Wind und Sand zu halten versucht. Es wird noch etwas dauern, bis sie mit dieser Methode beim Dragon ankommen...

Das Vorgehen ist eigentlich schnell klar. Entweder er schafft es zur Tür zu robben, oder aber er muss die Leute auf sich aufmerksam machen. Am besten ginge das wohl indem er mit der Rückseite der Axt gegen die Unterseite des Anhängers schlägt. Vielleicht bietet sich ja die Antriebswelle an, sofern diese nicht abmontiert wurde.

Also versucht er mal mit dem Klopfen auf sich aufmerksam zu machen und robbt dann in Richtung Türe.

Der Sturm wird stärker? Gerade in dem Moment, als Caroline diese Meldung bekommt, schlägt etwas Festes gegen die Außenwand. Das lässt die Blondhaarige für einen Moment erschreckt zusammenzucken. "DAS HÖRT SICH GAR NICHT GUT AN! HEY, ICH GLAUBE WIR SOLLTEN DIE ANDEREN ZUR EILE RUFEN!", stimmt sie sich mit Stirloq ab. Sie kann leider nicht mit Sicherheit sagen, was da gegen die Wand geknallt ist. Konnte genauso gut ein größerer Stein oder etwas in der Richtung sein. "SONYA, WIR MÜSSEN UNS BEEILEN! DER STURM WIRD IMMER STÄRKER!", schreit sie, in der Hoffnung sich noch irgendwie mit der anderen Blondhaarigen durch den stärker werdenden Sturm verständigen zu können.

*Shhhk* Jago, Jackson und Buckner fehlen noch!*Shhhk* Gibt Sonya weiter und sagt zu Claires Feststellung mal lieber nichts. Ihr geht das irgendwie gegen den Strich. Auch wenn sie realistisch gesehen echt wenig machen können. Kaum hat sie ihre Durchsage gemacht, schon schreit ihr Caroline etwas ins Ohr. Sie müssen sich beeilen? Darauf wäre sie ja nie gekommen! Die Blondine mustert sie kurz mit ernster Miene und kneift ihr dann in die Wange.

"GUT, DAS DUS MIR NOCHMAL SAGST! TROTZDEM MÜSSEN WIR ERST DEN REST ANKOMMEN LASSEN!" Ächzend reibt sie sich den Hals. Diese Brüllerei nervt. Kann Corv nicht einfach hineingeflattert kommen? Wozu ist er ein Vogel...

Nachdem Stirloq das Geschehene ein wenig hat wirken lassen - sagt sie plötzlich: "Das klang aber nicht nach Stein. Das klang eher nach Typ gegen Blechwand."
Dann hat sie eine Idee: Sie zieht ihr schweres Kampfmesser - und haut mit dem Knauf kräftig auf den Boden des Anhängers.

Stirloq geht in die Hocke und hämmert mit dem Knauf ihres Messers auf den Boden...

Corvus:

Aber Corvus hört weder die Laute noch bemerkt er die dezente Vibration. Der Sturm hüllt seine komplette Wahrnehmung ein. Es ist, als ob es in dieser Welt nur noch tosenden Wind gäbe, der alle anderen Geräusche einfach verschluckt. Dennoch dreht sich der Rabenmann unter Schmerzen auf den Rücken und zieht die Axt aus ihrer Halterung am Rucksack, um selbst auf sich aufmerksam zu machen. So heftig er kann, schlägt er gegen die Unterseite des Waggons...

Caroline, Sonya, Stirloq:

Leider herrscht auch drinnen noch zuviel Geräuschkulisse und das Hämmern geht gnadenlos unter. Nicht wissend, ob ihn irgendwer gehört hat oder nicht, kämpft sich Corvus wieder auf den Bauch und robbt in Richtung Hecktür.

Corvus:

Diese paar Meter fallen ihm unwahrscheinlich schwer. Alles tut weh, er sieht schlecht, hört nur das Geheul des Windes... Aber auch wenn der Kopf fast nicht mehr will, macht der Körper irgendwie weiter. Wie eine Maschine, die die letzte Energie aus ihrer Batterie lutscht, robbt er vorwärts. Eine Armlänge... noch eine... noch eine...

Irgendwann - er merkt es fast nicht sofort - verschwindet der Waggon über ihm. Er dreht sich auf den Rücken und sieht verschwommen die untere Kante zum offenstehenden Zugang. Er kann sie greifen, wenn er sich nur anstrengt...


Zur gleichen Zeit wird auch an anderer Stelle gerobbt. Ein menschlicher Tausendfüßler, bestehend aus den miteinander eingehakten Jago, Buckner und Jackson, krabbelt wacker voran...

Jago & Co.:

Sie legen das zweite Drittel zurück, alles läuft gut...

Jago & Co.:

Der Waggon ist fast schon in Sichtweite, als es passiert: Wie so oft schleudert der Sturm das was er packen kann wild umher - darunter neben unzähligen Steinen auch diverser Ödlandschrott. Eine Salve trägt der Wind extrem tief. Jago kämpft sich mit den anderen mühsam voran. Bis hier lief alles so glatt... Dann blickt er kurz auf, um vielleicht schon den Dragon ausmachen zu können, als ihn ein blattförmiges Metall-Schrapnell mitten ins Gesicht trifft. Das Ding - durch den Wind auf Hochgeschwindigkeit beschleunigt - durchschlägt das rechte Augenteil seines Gasmasken-Visiers und bohrt sich knapp unterhalb vom Auge tief in die Wange.

Im ersten Moment verspürt Jago keinen Schmerz. Da ist nur der Schock und die Erkenntnis, dass er rechtsseitig nicht mehr richtig sehen kann. Das Auge ist im Reflex zugegangen und geht im Schock der ersten Sekunde nicht mehr auf. Unwillkürlich zuckt er beim Einschlag auf und ihr Vorankommen gerät ins Stocken...

Info Jago:

"Oh." Jago verharrt auf dem sandigen Boden, während er fast erstaunt den Kopf leicht hebt und um sich blickt. Nein, nichts zu machen, auf der rechten Seite sieht er nichts. Das Auge ist geschlossen, glaubt er zumindest - oder ist es weg? Etwas Warmes rinnt ihm unter der Maske über das Gesicht. Vom Schock benebelt hebt er die Hand, will schon hin fassen um herauszufinden was da los ist, überlegt es sich aber auf halbem Weg anders. Er würde es vermutlich nur schlimmer machen, stellt er distanziert fest. Was immer 'es' ist - im Augenblick kann Jago kaum nachvollziehen, wie es überhaupt dazu kommen konnte. Erst nach etwas, was ihm wie eine halbe Ewigkeit vorkommt, fällt ihm der Sturm wieder ein. Buckner und Jackson, die sich vermutlich wundern, wieso er stehengeblieben ist und an seinem Arm ziehen. "Fuck..." flucht er leise, er muss ja weiter. Irgendwie weiterkriechen... Ihm ist schwach zumute und schwindelig im Kopf, sein Auge tränt, und er ist sich nicht ganz sicher, ob sein Körper ihm noch gehorcht, aber der Dragon kann ja so weit nicht mehr sein. Einfach weiter. Einfach weiter...

Jago:

Jago kann kaum einen handfesten Gedanken fassen. Rechts sieht er noch immer nichts, aber er spürt das Blut, das sich unter seiner gebrochenen Maske nun schon im Bereich des rechten Mundwinkels ansammelt. Buckner gibt, was er in seinem geschwächten Zustand geben kann, aber besonders Jackson versucht nun, die Gruppe zu pushen. Jago lässt sich irgendwie mitziehen, macht irgendwie die Bewegungsabläufe mit und sorgt so dafür, dass sie als Gemeinschaft weiter vorwärts kommen. Langsam - so unendlich langsam, während in ihm immer stärker der unwillkürliche Gedanke aufkeimt, dass er vielleicht eben sein rechtes Auge verloren hat.

Dann, endlich, erreichen sie ihr Ziel. Der Steel Dragon bäumt sich vor ihnen auf wie ein Monument der Erlösung. Die Sicht ist extrem schlecht - besonders für Jago - aber aus dem Sandgestöber schält sich eine Gestalt. Es ist Carmine, der die drei nun gesehen hat und ihnen zu Hilfe eilt. Als Jackson ihn bemerkt, rappelt er sich auf. Er und Carmine packen nach Buckner und versuchen ihn in den Dragon zu schaffen. Jago bleibt zunächst bäuchlings zurück - vermutlich da man davon ausgeht, dass er sich um sich selbst kümmern kann.


Corvus sieht, wie Carmine (den er nicht erkennt) den Dragon verlässt und kurz darauf mit einer anderen Person wieder zurückkehrt. Beide schleppen wiederum eine dritte. Er vermutet, dass es sich um Buckner handeln muss, da der (nach seinem Wissensstand) als einziger nicht alleine laufen kann. Buckner sollte der Letzte gewesen sein... Was, wenn sie ihn abgeschrieben haben und jetzt ohne ihn losfahren würden!?

Beim - wenn auch von seiner eingeschränkten Sicht überschatteten - Anblick des Dragon und von Carmine kommt bei Jago ein vages Freudegefühl auf. Irgendwie hat er es geschafft, sich weit genug zu schleifen, der schützende Waggon ist nahe. Das Ganze hält aber nur so lange, bis er bemerkt, dass die zwei Gunner einfach mit Buckner abhauen, und ihn sich selbst überlassen. "H-hey! Scheiße..." Kurz versucht er, nach ihnen zu rufen, aber das ist in dem Sturm nunmal aussichtslos, und das Blut läuft ihm dabei eher in den Mund. Jago hebt einen Arm und gestikuliert. Hilfe? Schaut überhaupt irgendjemand in seine Richtung? Er beißt die Zähne zusammen, versucht zu fokussieren und sich doch noch weiter vorwärts zu zwingen, noch immer kriechend. Wo sind die alle hin... Jackson, Sonya, irgendwer?

So weit so gut. Er hat es zum Eingang geschafft, aber leider scheinen alle taub und blind zu sein. Da er jedoch kaum aufstehen kann, beschliesst Corvus einfach noch einmal gegen den Wagen zu hämmern. Dieses Mal nimmt er das Trittbrett ins Visier. Irgendwann wird das doch jemand hören müssen? Vorallem die Leute, die einfach über ihn hinweg ein- und aussteigen!

Er beschliesst dass er, wenn nach zehn Schlägen immernoch nichts passiert, noch weiter vor den Eingang kriecht, so dass die letzten die einsteigen wollen einfach über ihn stolpern müssen - wortwörtlich!

Die Lage hat sich nicht verändert und Corvus' Schläge gehen abermals komplett im Getöse unter. Entsprechend kriecht er weiter vor den Ein- und Ausstieg - der nächste, der hier durchkommt, wird ihn hier vermutlich bemerken.

Corvus:

Bei der Gelegenheit bemerkt Corvus eine Bewegung, nur ein paar Meter von ihm entfernt. Irgendwer scheint da zu liegen und auf sich aufmerksam machen zu wollen.


Drinnen setzen Jackson und Carmine den verletzten Buckner ab, was alle anderen im Waggon ebenfalls mitbekommen. Jackson blickt sich um. "... WO IST JAGO!?" Carmine zuckt mit den Schultern. Jackson deutet zum Ausgang. "KOMM MIT!"

Beide drehen sich zum Gehen...

"Menno... das ist hier alles so doof laut - da kriegt ja keiner vom anderen was mit..." zieht Stirloq resignierend eine Schnute. Sie setzt sich hin und betrachtet dann Caroline: "Du hast da aber echt Glück gehabt, daß Du noch ganz bist - wenn man irgendwas an die Rübe kriegt, können schnell die Lichter ausgehen...

Angetrieben von der Angst, nicht nur sein rechtes Auge sondern auch bald den Dragon verloren zu haben, versucht Jago stur weiter zu kriechen. Wenn er alleine hier draußen bleibt wird er es nicht schaffen, also vorwärts, bis er sich entweder vor den Stiefeln der Gunner oder irgendwie im Waggon selbst wiederfindet. "Gott... verdammt..." Er spuckt in seiner Maske aus, wenn das so weiter geht kleistert ihm das Blut noch den Luftfilter zu. Aufzustehen wagt er nicht, ihm ist vom Schock und Schmerz ganz schwummrig im Kopf und der Sturm peitscht nur so dahin.

Sieht so aus, als würde da noch jemand am Boden liegen. Anscheinend ist doch nicht alles so reibungslos verlaufen, wie sie es sich erhofft haben. Verdammter Mist!
Was wenn niemand nach ihnen sucht? - Zeit erneut zu handeln!
In seinen Augen gibt es nur noch eine sinnvolle Option: er muss aufstehen.
Obwohl so ziemlich alles an ihm schmerzt, versucht er also sich aufzurappeln und wenn das geht auch noch gleich in den Anhänger zu steigen. Oder einfach auf Bodenhöhe des Wagens hineinzukriechen.

Corvus und Jago mühen sich beide um ihr Leben, aber Rettung naht. Jackson und Carmine sind auf dem Weg nach draußen, als sie zuerst beinahe über Corvus stolpern, der sich gerade am Aufstehen versucht. Erst total perplex, woher er so plötzlich aufgetaucht ist, wird ihm schnell von Carmine Schützenhilfe gegeben und ins Innere geholfen.

Jackson sucht derweil nach Jago und findet ihn in einer ähnlichen Situation, genau an der Stelle, an der er ihn zurückgelassen hatte. Mit einem beherzten Griff untert den Arm wird er auf die Füße gezogen und gelangt schließlich auch in den Waggon...

Nach der Plauderei mit Caroline vergewissert sich Sonya, das Buckner und Sage halbwegs sicher untergebracht sind, ehe sie den Eingangsbereich im Auge behalt. Unerwartet tauchen Jackson und Carmine mit Corvus auf, noch dazu mit einem Bündel Elend, das wie Jago aussieht.

"Uh..." Kurz stutzt sie und blinzelt. Hat sie da richtig gesehen? Egal, erst mal macht sie sich nützlich und hilft den Anderen ins inne, bevor sie hinter ihnen zumacht. Mit schnellen Schritten begibt sie sich anschließend zur Raummitte und nimmt ihr Funkgerät zur Hand.


"Claire? Es sind jetzt alle drin! Wiederhole, jeder hat es reingeschafft! "

Vielleicht kommen sie jetzt doch noch mal aus diesem Shit-Sturm heraus...

Während Sonya funkt, verriegelt Carmine die schwere Doppeltür. Der Wind wird zwar nicht komplett ausgesperrt, doch der Unterschied ist deutlich zu spüren.

*Shhhk* "Wazzzz, auch Corvuzzz!? ... Allezzzz klar, dann nichzzzz wie weg!" *Shhhk*


Raven braucht den Motor nicht anwerfen, denn sie hat ihn die ganze Zeit über laufen lassen. Sofort nach dem Funkspruch gibt sie Gas, fährt eine Kehrtwende und dann so schnell und sicher es geht wieder in Richtung Freiheit. Die Fahrt ist holprig wie schon gewohnt. Hin und wieder klatscht noch Zeug gegen den Dragon, aber schlussendlich kommen sie raus. Das Tosen von draußen hört auf und als sie die letzten Staubverwehungen hinter sich lassen, bleibt nichts als ein warmer Nachmittag.

Ein paar jubeln verhalten oder klopfen laut auf Metall, um ihren Emotionen Ausdruck zu verleihen, doch die geforderten Opfer drücken leicht die Stimmung. Unerwartet haben Sage und Buckner, die am gefährdetsten galten, die Sache gut überstanden, doch Corvus und Jago mussten im Gegenzug einen deftigen Preis bezahlen. Immerhin - sie konnten alle rausholen und jeder durfte seinen Löffel behalten.


*Shhhk* "Claire hier", funkt es plötzlich durch. Claires Erleichterung schwingt deutlich in ihrer Stimme mit. "Großartige Arbeit Leute! Ihr könnt alle stolz auf euch sein! ... Gebt mir nen kurzen Umriss. Sind alle wohlauf?" *Shhhk*


Mitgemacht haben sie alle viel und sicher will keiner die eben erlebte Tortur in nächster Zeit wiederholen. Am Schlimmsten hat es Corvus erwischt. Er selbst glaubt nicht, dass er sich irgendetwas gebrochen hat, aber sein ganzer Körper ist ein einziges Trauma. Jede Bewegung schmerzt...

Jago geht es nicht viel besser. Seine rechte Gesichtshälfte beginnt anzuschwellen und noch immer steckt ein schmaler Metallsplitter knapp unter dem rechten Auge. Das Lid bekommt er ohne die Zuhilfenahme eines Fingers nicht auf und da er sich noch nicht getraut hat, daran herumzufummeln, bleibt seine Sehkraft vorerst ungeklärt. Weiter unten vermischt sich geronnenes Blut mit Dreck und seine Gasmaske ist in ihrem aktuellen Zustand nicht mehr zu gebrauchen.

Buckner hat die Rettung gut überstanden und auch wenn er - wie eigentlich alle - aussieht wie frisch paniert, ist bis auf sein gebrochenes Bein nichts zu vermelden.

Der alte Sage trägt noch immer diverse großkalibrige Kugeln im Leib und scheint Schmerzen in der Seite zu haben, doch die Stim-Behandlung hat seine Wunden lange verschlossen und von allen Verletzten ist er trotz seines gehobenen Alters und fragilen Statur noch am fittesten unterwegs.

"Keine Ahnung, was ich da an den Kopf bekommen habe. Aber da ich noch nicht umgefallen war, werde ich wohl Glück gehabt haben.", kommentiert sie ihre Wunde bezüglich Stirloq.

...

Am Ende schaffen sie es dann alle, sich in Sicherheit zu bringen. Corvus und Jago tragen zwar ihre Verletzungen davon, doch unterm Strich haben sie keine Verluste zu beklagen. Und darauf kommt es am Ende ja auch eher drauf an. Zumindest denkt die Blondhaarige so. Die Verletzten konnte man heilen. Die Toten hingegen nicht. "Heh!", mit einem milden Grinsen verschränkt Caroline die Arme, ihre Kopfwunde erst einmal weiter ignorierend. Sie kann die Freude über ihr Überleben nicht komplett von ihrem Gesicht vertuschen. Jetzt heißt es aber erst einmal, in Sicherheit zu kommen.

Sonya seufzt einmal schwer auf. Bis auf ein paar Beulen und jede Menge Sand in den Klamotten ist sie noch halbwegs glimpflich davon gekommen. Am Nervigsten ist fast noch, das ihr alter Hut weggekommen ist. Aber wenn sie sich so umsieht, hat es manche noch schlimmer erwischt. "Tz..." Sogar Caroline hat ihre Feuertaufe überlebt. Da hätte sie sich also gar keine so große Gedanken machen müssen.

Mit einem selbstironischen Lächeln schüttelt sie den Kopf und macht sich nach Claires Ansage ans Antworten.

"Tja, da wäre zum Einen immer noch Buckners Bein...Sage könnte auch etwas frischer aussehen. Corvus wirkt reichlich durchgenommen und Jago hat einen Metallsplitter im Gesicht oder sowas. Sieht keiner so aus, als würde er uns noch durch die Lappen gehen. Unser nächstes Ausflugsziel ist trotzdem idealerweise ein guter Arzt..."

"Danke, ich dachte schon es ist aus." krächzt Corvus bei seiner Rettung und lässt sich im Anhänger deponieren.
Er legt sich so bequem wie möglich hin und zieht seine Maske ab. Schon besser so. Aber sobald das Adrenalin weg ist, werden sich seine Schmerzen wohl noch steigern - er sollte sich besser betäuben. Leider hat er nur noch seinen medizinischen Alkohol, den er lieber nicht trinkt. "Hat jemand etwas zu trinken? Am Besten etwas hartes." fragt er also in die Runde. Er würde sich gerne um die anderen kümmern, aber im Moment liegt dies nicht drin.

*Shhhk* "Gut. Immerhin...", funkt Claire zurück. "Versorgt eure Wunden so gut es eben geht - ein Arzt muss leider erst mal warten, wenn Corvus selbst K.O. ist. Ihr habt euch alle ne Auszeit verdient, aber wenn wer kann, würde ich einen Ausguck begrüßen. Wir fahren jetzt nur noch nach Osten - so schnell wie möglich in Ranger-Gebiet - aber wir sind schon einmal überrascht worden...

Raven wird sich eine Weile ausruhen, die ist fix und fertig. Wir halten trotzdem nicht an; ich übernehme das Steuer. Nächster Stopp ist der Pelt Hub, das ist soweit ich weiß nach Peco Station der nächste belebte Fleck Richtung Osten. Weiß nicht, ob jeder von euch schon mal da war... Ist ein eher kleines Lager, das primär von Trappern aufgesucht wird, da es im Norden direkt an gute Jagdgründe grenzt. Gibt allerlei Zeug von Viechern da: Felle, Häute und sowas... Wird sicher auch nen Doc geben und ein paar Betten. Wir können da etwas Kraft tanken und ziehen dann zum Endspurt weiter nach Worth... Übrigens, wie hat es Corvus eigentlich wieder zurückgeschafft? Du sagtest doch, der Sturm hätte ihn weggerissen?" *Shhhk*

"Danke." nuschelt Jago in Richtung von Jackson, klopft ihm etwas schwach auf den Arm während er sich mit Hilfe des Gunners hinsetzt. Er lehnt den Kopf zurück und versucht sich etwas zu sammeln, bevor er weiter irgendwas unternimmt. In den Jubel, als der Dragon endlich die verfluchte Anomalie hinter sich lässt, stimmt er nicht wirklich ein - zu mehr als ein, zwei mal mit der flachen Hand bekräftigend auf den Boden zu schlagen lässt er sich nicht hinreißen.
Die Fahrt wird allerdings etwas ruhiger, und Jago nimmt vorsichtig seine Kapuze und dann den Helm ab. Das immernoch sehr wenige, was dadurch von ihm zu sehen ist, sind raspelkurze Haare verklebt von Schweiß und Sand. Den unteren Verschluss der jetzt einigermaßen ruinierten Gasmaske öffnet er ebenfalls, und atmet tief durch. Darunter hat das trocknende ja Blut alles eingesaut. Trotzdem zieht er die Maske nicht ab, sondern meldet sich nach einem Schluck aus seiner Feldflasche heiser zu Wort: "Das Ding ist mir richtig an die Fresse genagelt, oder?" Weit genug um es selbst zu sehen kann er sein linkes Auge nicht verdrehen, aber er hat die Vermutung, dass das Schrapnell noch da ist und ein Stück raussteht. Und um das Rechte zu öffnen und zu überprüfen, müsste er erstmal die Maske abnehmen. Bis dahin ist es wohl Schrödingers Auge - kaputt und nicht kaputt. "Fuck... So viel zu der Behauptung, dass ich drunter nicht komplett beschissen aussehe." Das hat er doch zu Caroline gesagt, irgendwann am Anfang der Fahrt - es kommt ihm vor als wär das eine Ewigkeit her.
Corvus' Frage nach einem Drink ringt ihm den müden Ansatz eines Lachens ab. "Du bist ein Arzt und hast nichtmal Desinfektionsmittel dabei? Oder bist du dir nur zu fein, das zu trinken." In seinem Zustand wäre ihm das herzlichst egal, aber sein Sammelsurium an Besitztümern hat auch nichts dergleichen. Stims hat er noch, nach denen er nebenbei kramt.

"Ich hab´ was!" kramt Stirloq ihre Flasche mit Whiskey hervor und reicht sie Corvus. Dann hockt sie sich neben ihn - und mustert ihn interessiert.
"Gut, daß Du Dir beim Fliegen nicht allzusehr den Schnabel verbogen hast - sonst würdest Du mit der Maske jetzt richtig beknackt aussehen." stellt sie sachlich fest. Sie öffnet ihren Dutt wieder und setzt ihre Südstaatenmütze wieder auf: "Wenigstens kommen wir nun aus diesem Sturm raus - und nun sind wir die Storm Raiders - und wir reisen im Storm Dragon, thehe..."

"Klingt nach einem Plan. Wie wärs mit Daddy Carmine? Glaub, die Meisten sind selbst für den Ausguck zu Matsch..." Ihre Frage richtet sie dabei vor allem an den Genannten selbst. Wenn er keine Lust hat, wird sie wohl gleich ihren Hintern bewegen müssen. Will sie aber eigentlich nicht...

"Uh, Corv? Genau gesehen hab ichs nicht, aber wies aussieht hat der Sturm ihn verdroschen und dann wieder in Dragon-Nähe ausgespuckt." Beantwortet sie Claires Frage und löst ihr Gesichtstuch, ehe sie es umständlich mit einer Hand zusammenfaltet und wegsteckt.

"Klar hab ich Desinfektionsmittel, aber welcher Idiot trinkt so etwas?" sieht Corvus fragend zu Jago. "Wenn du es schaffst nicht zu kotzen, wird es dich spätestens die Diarrhö bereuen lassen." meint er und nimmt dankend Stirloqs Whiskey an. "Ah, meine Rettung! Danke dir!"
Er nimmt einen guten Schluck und hustet. Der Schmerz ist dabei schlimmer als das brennen - er braucht definitiv noch mehr Whiskey.
"Das Teil ist offenbar stabiler als ich." hebt er seine Schutzmaske hoch und dreht sie in der Hand. "Ich bin abgehoben und kurz darauf gegen den Wagen hier geknallt. Bald sehe ich bestimmt aus wie ein einziger blauer Fleck." Er legt sie wieder hin und nimmt einen weiteren Schluck. "Storm Rider hin oder her, ich kann auf eine Wiederholung verzichten."

Jago zuckt mit den Schultern, während er seine sandigen Handschuhe auszieht. "Du würdest dich wundern, was sich Leute alles reinkippen. Kommt halt auf die Mixtur drauf an... Schlimmer als der Dreck, den man teilweise als Moonshine angedreht bekommt, war mein Spiritus jedenfalls nie. Wenn mal paar Wheeler dran gestorben sind, dann wegen einwandfreier Alkoholvergiftung. Oder weil sie in mein Labor eingebrochen sind, die gierigen Hurensöhne..." behauptet er, nicht ohne eine Spur von Stolz auf sein Handwerk.
Mittlerweile hat Jago ein Stimpak vor sich liegen, ein noch recht sauberes Stück Stoff, dass normalerweise wohl als Handtuch dient, seine Feldflasche mit Wasser, einen kleinen Rasierspiegel und... eine Zange aus seinem Werkzeug-Kit, die er missmutig beäugt. "Uh, hast du eine Pinzette oder sowas?" fragt er Corvus. Inzwischen versucht er mit dem Spiegel, einen Blick auf den in seinem Gesicht steckenden Splitter zu erhaschen. Wie weit steht das Ding raus, wie schwierig wäre es, das zu entfernen? Bekommt er die Maske vorher schon runter, oder steckt es fest? Sehr vorsichtig tastet er danach. Die Visier-Scheibe auf der Seite ist jedenfalls im Arsch, und die rechte Gesichtshälfte blutverklebt und geschwollen. "Verdammt..." knurrt er durch zusammengebissene Zähne "Der Splitter muss raus, sonst krieg ich noch Blutvergiftung oder so." Ein Stim hinterherzujagen sollte helfen, aber erstmal lautet die Frage wie er das Metallstück aus seinem Gesicht entfernen soll, ohne noch größeren Schaden anzurichten. "Würd gern mein Auge behalten..."

"Wenn du dich hier rüber bewegst sehe ichs mir mal an." bietet Corvus an. "Aufstehen liegt für den Moment nicht mehr drin." Er rappelt sich unter erneuten Schmerzen in eine vollständig hockende Position hoch.
Vielleicht sollte er die Halbtoten noch notdürftig flicken, bevor er sich noch mehr Alkohol einverleibt. Sich selbst mit eingeschlossen.

Das verspricht, interessant zu werden. Also beschließt Stirloq, einfach mal dazubleiben und den beiden bei der Eigenwartung und Selbstreparatur zuzusehen. Möglicherweise kann sie dabei sogar was lernen. Und wenn´s nur ist, wie man´s nicht machen sollte...

*Shhhk* "Okay, ihr regelt das schon.", antwortet Claire per Funk auf die Frage nach dem Ausguck. "Hoffen wir, dass die Fahrt ruhig bleibt. Claire Ende." *Shhhk*

"Passt schon, ich mach’s.", meint Carmine, rappelt sich auf die Füße und schnappt sich von Sonya das Funkgerät. "Wenn ich schlapp mache, geb ich Bescheid, dann kann mich einer ablösen." Mit diesen Worten steuert er die Leiter zu Dachluke an...


Derweil befasst sich Jago mit seiner Verletzung…

Jago:

Er stellt fest, dass der Splitter zwei bis drei Zentimeter aus seiner Wange ragt. Es ist ein sehr dünnes, aber stabiles Stück Metall, leicht gezakt am Rand, so als wäre es mit Gewalt irgendwo herausgeschlagen worden. Die Wunde ist bereits angeschwollen, überall klebt verkrustetes Blut zusammen mit etwas Dreck, der nach der Zerstörung des Visiers eindringen konnte. Die Maske könnte Jago mit größter Vorsicht entfernen und wie er nach einigen amateurhaften Tests herausfindet, ist sein Auge noch fähig zu sehen – wenn auch leicht zugeschwollen.

Der Schmerz ist da, aber halt sich halbwegs in Grenzen. Primär ist da ein dumpfes Taubheitsgefühl und Kribbeln in der Wange, doch die Stelle unmittelbar um das Metallstück herum reagiert empfindlich auf Druck.

"Hehe, sehr schön..." Sonya nickt Carmine zu und überlässt ihm das Funkgerät. Wo sie die Aufgabe schon mal an jemanden weitergereicht hat, könnte sie eigentlich mal nach der Damsel ihrer Gruppe sehen. Corv und Jago sind ja ohnehin dabei, sich gegenseitig ihre Wunden zu lecken. Oder so ähnlich. Sieht aber auch reichlich unschön aus, was den Giftmischer da erwischt hat. Zum Glück läuft er sowieso immer mit Maske herum...

"Und, wie siehts aus? Hast ja vorhin was auf die Rübe gekriegt, hm? Lass mal sehen~" Mit diesen Worten lässt sich die Blondine neben Caroline nieder und schaut sich mal an, ob ihre Wehwehchen behandelt werden müssen. Bei dem Scheiß, der im Sturm herumgeflogen ist...Und Corv hat ja Alkohol dabei. Da ist er doch bestimmt so nett...

"Hast ja bisher nicht mal geweint. Bist in meiner Gegenwart ja doch n bisschen tougher geworden, heh." Plaudert sie weiter, während sie ohne groß zu fragen in ihren Haaren herumfummelt um sich den Schaden genauer anzuschauen.

Caroline blutet nicht, aber eine Stelle am Kopf ist rötlich und schmerzt bei Druck. Gemessen an Jagos und Corvus' Zustand scheint das hier eine Kleinigkeit zu sein. Inwiefern Corvus's Alkohol aber helfen soll, ist fraglich - außer Caroline will sich die Kopfschmerzen wegsaufen...

"Großartig..." Jago zischt durch die Zähne, und nimmt mit allem Fingerspitzengefühl das er momentan aufbringen kann die Gasmaske ab, sehr bemüht, den Splitter nicht zu berühren. Anschließend schüttet er etwas Wasser auf sein Tuch, und wäscht vorsichtig Blut und Dreck von seinem Gesicht. Von der Verletzung abgesehen, hat er eigentlich eine eher gewöhnliche, wenn auch derzeit ziemlich blasse und bartstoppelige Visage. Die Freiheit von markanten Narben hat aber eine gute Chance, sehr bald verloren zu gehen, so wie er das sieht. Wenigstens ist er bis jetzt doch nicht einseitig erblindet. "Da gibts nicht viel zu sehen oder zu sagen." wendet er sich an Corvus, während er die Schutzkappe von der Nadel eines Stimpaks zieht "Mir steckt ein langer, dünner Metallsplitter direkt unterm rechten Auge im Gesicht, und ich glaub nicht, dass es eine gute Idee wäre, den länger drin zu behalten. Außerdem kann ich mich auch nicht so viel besser rühren als du."
Sprichts, und packt den Splitter kurzerhand mit seiner Zange. Die hat bisher gute Dienste geleistet, er hofft, dass sie auch jetzt sicher und präzise zugreift. Mit seinen Ambitionen zum Feldscher war es nie weit her, aber wenn der Arzt sich schon kaum selbst aufrecht halten kann... Mit einem Ruck zieht Jago das Stück Schrapnell aus seinem Gesicht. Danach will er sofort das bereitgelegte Stimpak anwenden, in der Hoffnung, dass sich Blutung und Schmerz damit in Grenzen halten lassen.

Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hat, wendet sich Sonya Caroline zu. Vorsichtig lässt sich die andere Blondhaarige neben ihr nieder und begutachtet sorgsam die Wunde auf ihrer Stirn, die Caro selbst für den Moment in der Wichtigkeit weiter nach hinten gestellt hat. "Weiß gar nicht, was mich da erwischt hat. Da ich nicht auf der Stelle umgekippt bin, wird es wohl nur halb so wild sein.", urteilt die Blondhaarige und versucht die Sache herunterzuspielen. Auch wenn bei ihr gerade wohl noch viel durch Adrenalin geregelt wird. "Heh, machst du dich da gerade über mich lustig?", scherzt sie und hält ihre Hand an ihr Kinn. "Ich kann ja nicht ewig nur hinter dir stehen und mich beschützen lassen, Darling."

Jago reißt mit einer einzelnen ruckartigen Bewegung den Metallsplitter aus seiner Visage. Der Schmerz, der in diesem Lidschlag durch die Nerven in seinem Gesicht zieht, lässt ihn kurz schwarze Flecken sehen. Es ist ein scharfer Schmerz, wie ein Stich mit dem Messer. Dann fängt das Blut an zu laufen. Zwar sprudelt es nicht wie wild, aber es sickert stetig aus ihm heraus. Rasch setzt er das parat gelegte Stimpak an und drückt die Nadel nahe der Wunde ins geschwollene Fleisch.

Jago:

Als das zellregenerative Serum in ihn einströmt, wird es furchtbar warm, so als würde er sich kochendes Wasser spritzen. Zuerst fängt es um die Injektionsstelle an zu kribbeln, dann weitet sich das Gefühl auf nahezu sein gesamtes Gesicht aus. Es ist teils angenehm, aber auch teils irritierend und schmerzhaft, doch Jago weiß, dass er das Richtige getan hat. Durch das Stim ist die Gefahr einer Infektion nahezu ausgeschlossen und die Wunde wird sich ebenfall sehr rasch verschließen. So richtig spritzig fühlt er sich zwar immer noch nicht, aber es ist definitiv ein Anfang...

"Wenn du das sagst." Corvus blickt verwundert zu Jago, der sich den Splitter einfach selbst aus dem Gesicht reisst. Das sah verdammt schmerzhaft aus, aber er erspart sich weitere Kommentare und sieht nach, ob er sich selbst nicht ein wenig auf die Sprünge helfen kann. Wenn sich irgendwo eine offene Wunde finden lässt, kann er die zumindest noch desinfizieren und verbinden. Sein Erste-Hilfe-Kram ist in seinem Fall ja wohl nicht gross zu gebrauchen.

Bis auf diverse Schrammen lässt sich bei Corvus keine größere offene Wunde finden - das heißt allerdings nicht, dass der Einsatz eines Erste-Hilfe-Set vollkommen nutzlos wäre. Auch in seinem Fall finden sich dort sicher einige Utensilien, die ihm Linderung verschaffen können.

Keine sichtbaren Wunden also - so weit so gut. Corvus kramt trotzdem sein Erste-Hilfe-Set hervor, das er so gut wie immer zuoberst in seinem Gepäck aufbewahrt - man weiss ja nie.
Mal sehen ob er da nicht etwas nützliches findet. Sollte dies der Fall sein, wird er nicht zögern es auch zu benutzen.

Corvus durchsucht mit geschulten Augen sein Erste-Hilfe-Set und kramt ein paar Painkiller und Kältepflaster heraus, die auch direkt zum Einatz kommen...

Corvus:

"Pff, nicht der Rede wert. Da haste noch mal Glück gehabt. " Stellt Sonya fachmännisch fest, die nichts Bedrohliches feststellen kann. Abgesehen davon, das sie von Kisten überfahren und ein verschüttet wurde, kam sie ebenfalls noch vergleichsweise gut davon. Die paar Schrammen und Beulen lässt sie einfach heilen. Nichts, was nicht mit etwas Spucke wieder weggeht...

Als Caroline allerdings übermütig wird, zeigt sie ein wölfisches Lächeln. Große Töne für so eine kleine Dame.

"Ist das so? Dann müssen wir dir bei Gelegenheit mal eine vernünftige Kanone besorgen. Mit den Armen schickst du jedenfalls Niemanden auf die Bretter." Stichelt sie weiter und fühlt ihren Bizeps, der offensichtlich nicht allzu viel hermacht. Anders als bei ihr. Ob die Hübsche wirklich tough genug für solche Jobs wird? Irgendwie eine komische Vorstellung, aber lustig wärs schon. Eine Bessere Feuertaufe als heute gibt es sowieso nicht. Gelassen lehnt sie sich neben der Anderen zurück.

"Naja, bis du mich überholt hast, passe ich schon noch auf..."

Jago atmet erst scharf ein und beißt die Zähne zusammen, nach ein paar Augenblicken lockert sich seine Miene aber wieder. "Schon besser." konstatiert er recht zufrieden, und wischt sich das restliche Blut aus dem Gesicht. Den Splitter säubert er ebenfalls, und packt ihn zusammen mit seinen Utensilien in eine seiner zahlreichen Taschen. Das Ding hat ihn nicht umgebracht, vielleicht bringt es ja Glück.
Abschließend zieht Jago seine Kapuze wieder hoch, wohl aus reiner Gewohnheit, und lehnt sich in einer bequemeren Position an seinen Rucksack. Sonyas letzten Satz hört er so nebenbei mit...
"Überholt hat dich Caroline schon, zumindest heute." kann er es sich nicht verkneifen. "Hat einem Wheeler den Bolzen direkt zwischen die Augen verpasst, habs genau gesehen!" Naja, so genau auch wieder nicht, aber das macht nichts. "Achja, ich hätte gern meine Armbrust zurück."

Ein spielerisch herablassendes Kichern kann sich Caroline auf die angenommene Herausforderung von Sonya dann doch nicht nehmen lassen. Natürlich ist ihr klar, dass sie der anderen Blondhaarigen körperlich wohl nie gewachsen sein wird. Muskeln sind auch einfach nicht ihr Stil. "Hah, siehst du? Der Herr Jago weiß, wie er mit einer Dame zu reden hat.". Nachdem sie ihm einen Luftkuss zugeworfen hat, kramt sie seine Armbrust hervor. "Hier, hat mir gute Dienste erwiesen, vielen Dank nochmal fürs Ausleihen.", kommentiert sie die Funktionalität der Waffe, bevor sie sie ihrem originalen Besitzer zurückgibt.

Die beiden Blondinen musternd runzelt Stirloq die Stirn: "Habt ihr sowas wie `ne Wette am laufen? Also, ich würde sagen eine vernünftige Waffe würde euch beiden gut zu Gesicht stehen. Weil nämlich... nicht jeder Mann ist so nett und putzig wie unsere zwei mit Maske hier..."
Dann sieht sie Sonya an: "Und das, was Du da hast würde ich echt nur hernehmen, wenn´s gar nicht mehr anders geht - das umgebaute Wasserrohr sieht aus, als könne es nach hinten losgehen - oder in Deiner Hand hochgehen. Und wer will sich schon mit `nem Eisenhaken den Hintern abwischen?"
Dann zeigt die Trapperin auf sich: "Also, wenn ihr handwerklich so begabt seid wie ich - empfehle ich massive Revolver. Oder Pump Guns. Die sind idiotensicher, da kann man nix falsch machen, hehe..."

Von den billigen Plätzen meldet sich Jago zu Wort, der sich sein Sturm-Souvenier gerade selbst herausgefriemelt hat. Holy Shit, sie kriegt schon bei der Vorstellung eine Gänsehaut. Fuller bezahlt sie besser ordentlich. So ganz ohne sind diese Fahrten selbst ohne halb Crow's am Arsch sicher nicht. Sonya fährt sich durch die verdreckten Haare.

"Huh, stimmt das? Na Glückwunsch. Ein Grund mehr, bei Gelegenheit anzustoßen. " Meint sie anerkennend. Insgeheim geht sie allerdings eher davon aus, das ihre Begleiterin da einen seltenen Glückstreffer hingelegt hat.

Als Stirloq sich in die Unterhaltung einschaltet, zuckt die Blondine mit den Schultern.

"Keine Wette, ich spiel einfach nur seit ner Weile das Kindermädchen. Kaum sieht man mal nicht hin, da werden sie schon groß."  

Wenn Caroline das alles nahezu unverletzt überstanden hat - noch dazu mit mehr Abschüssen als sie selbst...Dann ist das schon eine ziemlich gute Bilanz.

Mit einem verächtlichen Schniefen holt sie ihre Plempe hervor.

"Und die hier? Hab ich einem schäbigen Typen aus der Gosse abgekauft, für ne Handvoll Deckel. Normalerweise gebe ich mich auch nicht mit sowas ab. Die Barschaft war knapp und bevor die Lady und ich verhungern..." Mit dem Daumen deutet sie neben sich. Caroline hat das gleiche Modell wie sie.

"Aber stimmt schon, man sollte wenigstens die nötigsten Werkzeuge für den Job behalten. Wenn wieder Kohle reinkommt, gibts erst mal das Sparpaket...Und dann gehts schrittweise wieder rauf. Bis wir wieder alles auf den Kopf hauen, heh."

Schon vor ihrer Begegnung mit Caroline hat sie es nicht groß anders gehalten. Geld verdienen, Geld ausgeben, noch ein wenig mehr verpulvern...Und dann hastig wieder zurückrudern, bevor es ganz eng wird. Brav sparen ist einfach nicht ihre Sache. Am Ende stirbt man vorher und hat nicht mal etwas davon gehabt...

"Ich hab echt Glück mit so Leuten wie euch unterwegs zu sein - ihr seid lustig!" grinst Stirloq. Bei ihr läuft das etwas anders, sie ist da recht genügsam und simpel gestrickt - Geld für alles Notwendige, worunter auch Kanonage und Munition zählt - und was zu essen, was ebenfalls sehr notwendig ist. Was fällt denn sonst noch an - außer Medizinzeugs? Nach ihren neuesten Erfahrungen wäre ein Fahrzeug wohl auch klasse - aber erstens sind die wahrscheinlich unbezahlbar - und zweitens... sie kann so´n Ding nicht mal bedienen.
Also bleibt erst mal alles beim Alten. Nun macht sie es sich erst mal etwas gemütlich - oder was sie so darunter versteht.

Langsam gehts besser. Corvus hat beinahe vergessen dass er noch besseres Schmerzmittel als Alkohol hat. Wobei... sicher ist sicher. Er nimmt noch einen Schluck Whiskey und verkündet dann: "Wenn mir für den Moment keiner mehr wegsterben will, dann würde ich mich jetzt hinlegen und versuchen dabei nicht draufzugehen, ok?"
Wenn tatsächlich niemand mehr mit einem Problem ankommt, gibt er Stirloq die Flasche zurück und legt sich so bequem wie möglich hin. Bis zur nächsten Siedlung dürfte es noch eine Weile dauern.

"Lustig? Hm, ob das Andere auch so sehen?" Erwidert Sonya vage und erhebt sich mit einem müden Lächeln. Gemächlich geht sie auf Sage zu und lässt sich neben ihn fallen. Jetzt, wo sie aus dem Gröbsten heraus sind und sie sowieso nur Zeit totzuschlagen haben, ist es doch eine ganz gute Gelegenheit. Der Alte schuldet ihnen noch ein paar Antworten.

"Na, wie gehts uns so? Hättest sicher nicht gedacht, das wir diesem Verein von der Schippe springen. Wäre ziemlich scheiße für einige von uns gewesen sich einfach zu ergeben. Ein Glück, das es die Meisten von uns geschafft haben. " Eröffnet sie das Gespräch leichthin im Plauderton und schmunzelt säuerlich. Ihre Lautstärke ist angepasst, sodass es erst einmal unter ihnen bleibt.

"Ich glaube kaum, das wir uns nach diesem Job wiedersehen. Und ich hab nicht viel davon, einen alten Greis zusammen zufalten. Bist ja immerhin ein Kriegsveteran, huh? Das muss ja auch etwas wert sein. Mich würde nur interessieren, mit wem du über uns geredet hast. Was hast du ihnen alles über uns erzählt? Und wie kamen sie überhaupt auf dich? Erzähl doch mal." Fordert sie den Alten auf und verschränkt zurückgelehnt die Arme.

Carmine ist inzwischen auf dem Dach und schiebt Wache, als sich Sonya neben Sage gesellt. Der alte Mann blickt auf. Seine Augenlider erscheinen etwas schwer und sein Blick ist nach wie vor trübsinnig. Seit seiner Rettung hat er kaum etwas gesagt und sich stets im Hintergrund gehalten. Eine Hand ruht auf der Seite, wo er angeschossen wurde.

Kurz blickt er Sonya regungslos in die Augen, dann wendet er den Blick ab und beginnt nach einem tiefen Ausatmen...


"Über euch selbst habe ich niemandem etwas erzählt. Vor dieser Fahrt hier kannten wir uns doch gar nicht. Es ist denen auch egal, wer ihr seid. Das tut nichts zur Sache... Was die wollen sind Caravans. Fahrzeuge, Ladung, Sklaven - alles was sie kriegen können. Angefangen hat das alles etwa vor einem Jahr. Ich war mit einem Caravan unterwegs, so wie jetzt mit euch. Wir haben in Johnson City einen kurzen Zwischenstopp eingelegt und wollten am nächsten Tag weiter. Am Abend gab es eine Prügelei in der örtlichen Bar und ein paar Mitreisende wurden vom Sheriff eingebuchtet. Tja, die hatten das Glück auf ihrer Seite...

Wir anderen sind wie geplant am nächsten Morgen weitergezogen, aber unterwegs wurden wir überfallen. Nicht von Wheelern wie jetzt, aber von einer Gruppe, die mit Crow's Nest unter einer Decke steckte. Es waren viele und sie waren gut ausgerüstet; hatten sogar motorisierte Fahrzeuge, obwohl das zu jener Zeit noch nicht so häufig vorkam wie jetzt, wo sie das Kraftwerk in Worth in Betrieb genommen haben... Die meisten haben sie als Sklaven an Slaver aus dem Nest verschachert, aber mich nicht. Wahrscheinlich war ich einfach zu alt... Ich... Sie haben furchtbare Dinge gesagt und getan. Ein paar wurden zu Tode gefoltert, weil sie sich widersetzt haben. Wir anderen mussten immer zusehen... Ich dachte ich würde auch sterben, so nutzlos wie ich war - das haben sie mir jedenfalls immer gesagt. Aber stattdessen haben sie mir dann einen Deal angeboten. Und... ja, ich bin darauf eingegangen.

Die Ranger... sie haben diese Kerle schließlich erwischt. Ich dachte es wäre damit vorbei, aber so war es nicht. Andere kamen zu mir. Ich weiß nicht, wie sie mich finden konnten, ich... Sie sagten der Deal würde immer noch laufen und dass ich mich gefälligst ranhalten soll, wenn mir an meinen letzten paar Jahren noch irgendwas liegen würde..."



Sage hockt mit Sonya etwas abseits und das Gerumpel der Fahrt überdeckt ihre gedämpfte Unterhaltung für jene, die sich nicht interessieren oder gerade anderweitig beschäftigt sind...

Restliche Crew:

Corvus und ganz besonders Jago - obwohl beide gerade mit dem Lecken ihrer Wunden beschäftigt sind - bekommen dennoch alles mit. Die anderen sitzen nur so vor sich hin, doch Jackson und der Dune Man sind selbst gerade in eine Unterhaltung vertieft und hören nicht zu. Alle übrigen, d. h. Caroline, Stirloq und auch Buckner, sind ebenfalls darüber im Klaren, was der Alte da gerade von sich gibt...

Sachen gibt´s... Stirloq hört erst mal nur zu. Sie findet es ohnehin schon erstaunlich, wie Sonya das rausbekommen hat - sie muss sehr schlau sein. Also ist der Mann erpresst worden. Da fragt man sich gleich, was man an seiner Stelle getan hätte. Stirloq wird sich hüten, darüber vorschnell zu urteilen. Man kann wahrscheinlich nicht mal ahnen, was der Mann bei diesen Typen alles erlebt hat. Danach sagt man wahrscheinlich zu allem ja und amen...