Fallout: Texas - Die neuen Kapitel (02: Fort Worth)

Sonya stutzt, dann erkennt sie den großen Klotz. "Huh? Oh...Thehe, hätte dir fast die Birne weggehauen! " Instinktiv will sie schon vor der Bärenumarmung hindurchtauchen, aber dann fällt ihr ein, dass sie ja etwas von dem Dicken will. Mit einem resignierenden Grinsen lässt sie sich drücken und klopft ihm auf dem Rücken. Innerhalb kürzester Zeit geht ihr auf, wie sich Ringer in der Zange fühlen müssen.

"Hab die Caravankiste gut überstanden und schon wieder einen neuen Job. Was macht Heather? Ähm. Ich habe da übrigens ein Problem..." Deutet sie vielsagend an und schaltet auf ihren Kleine-Schwestermodus um. Heute hat sie sich tatsächlich ziemlich verzettelt. Da wird wohl jemand aushelfen müssen...

Brian, der von Stirloq seitlich angepampt wird, dreht sich nur halb in ihre Richtung und winkt ab. "Alles gut, Mädchen. Alles gut..." Dann wendet er sich wieder an seine Schwester.

"Teh, du hättest es versucht...", korrigiert er breit grinsend die Bemerkung mit der Birne. Dann folgt die Bärenumarmung und Sonya wird tatsächlich warmherzig in die Mangel genommen. Schließlich lässt sie Brian entkommen und richtet sich wieder zu voller Größe auf.

"Gut, dass alles geklappt hat! Und schon direkt abkassiert, eh?! Nettes Outfit... Neuer Hut? Was macht der alte, den mochtest du doch so gerne?! ... Umm, ja, Heather geht's gut. Sie hat mir gestern Abend nen ellenlangen Vortrag gehalten wegen der Kindersache. Naja, du weißt ja wie sie ist: Kopf dicker als jede Metallplatte... Ich frag mich halt, warum die Frau unbedingt ein Kind in die Welt setzen will..."

Als Sonya ein Problem anspricht, wird Brians Gesicht misstrauisch und Falten kräuseln sich auf seiner Stirn. "Sunny... was hast du ausgefressen?"

"Der Alte ist mir im Sturm weggeflogen. Hatten halb Crow hinter uns und ich hab die halbe Zeit damit verbracht, einen Kollegen wieder aufs Fahrzeug zu hieven. Der schuldet mir heute nochn Drink." Erzählt Sonya den tragischen Verlust in einem kurzen Abriss und schmunzelt nur über Stirloqs Eingreifen. Mit dem Großen im Ring zu stehen, da hätte sie aber Besseres zu tun. Die paar Kniffe die sie kennt, hatte er ihr vor Urzeiten beigebracht. Als er auf Heather zu sprechen kommt, stößt sie ihn wissend mit dem Ellbogen an.

"Oh, ists also wieder im Gespräch? Eh? Ist doch gut, willst ja eh sesshaft werden und...Bürgersachen machen. Heather ist ne Gute. Und ziemlich mutig. Überleg mal, was das fürn Brocken wird, der da aus dem Ofen kommt!"  

Und dann...ja, das Problem. Beiläufig geht ihr auf, dass mal eben bei ihnen pennen gehen schwierig wird wenn das Kleine erst mal da ist. Schreiende Zwerge kennt sie schon zur Genüge. Beschwichtigend winkt sie ab.

"Nix Ernstes, hab mit meinen Kollegen nur etwas Laufarbeit erledigt und jetzt ists schwierig um die Uhrzeit noch ne Unterkunft zu finden. Ne Bezahlbare vor allem, weil...Neue Ausstattung teuer und so. Und ich bin eigentlich längst verabredet und jetzt quer durch Worth auf Zimmersuche zu gehen kackt mir ziemlich in die Planung. Machts euch was aus, wenn wir nachher bei euch pennen? "

Stirloq´s Augen werden groß, spiegeln jedes bisschen Licht bläulich wieder - und sie sieht echt perplex aus: "Oh, der ist Dein Bruder? Sowas... der sieht Dir kein Stück ähnlich..."
Dann überlegt sie - und meint: "Najaaa... so gesehen... meine Geschwister sehen auch nicht aus wie ich..."

"Crow? Was zum Henker meinst du? Ich kenn nur einen Crow und der ist schon lange unter der Erde... und... deine Kollegen?!" Perplex schaut er zu Stirloq, die gerade herangekommen ist. Die anderen sind auch nicht weit.

"Die da?! Komm schon, Sunny... Du weißt, dass ich dich nicht vor die Tür setze, wenn du in der Stadt bist, aber du kannst mich nicht mit deiner ganzen Truppe überfallen! Zimmer finden sich immer irgendwo. Und im Notfall können sie sich für die Nacht in irgend nem Gemeinschaftsraum einquartieren..."

Das ist also der Bruder von Sonya? Sie hat sich ja bereits eine grobe Beschreibung von ihrer Kollegin im Vorfeld eingeholt. Deshalb ist sie nicht ganz so geschockt, als sich ein Bär von einem Mann vor ihnen aufbaut. So jemandem würde sie auf jeden Fall nicht nachts in einer dunklen Gasse über den Weg laufen wollen. Es zeigt aber gleichzeitig auch, mit welcher Art von Klientel die Blondine aufgewachsen ist und woher sie einige ihrer Charakterzüge hat.

"Hehe, hab ich mir gedacht."

Murmelt Caroline mit einem schiefen Grinsen, als Brian nicht besonders aus dem Häuschen über den Vorschlag ist, hier eine ganze Bande an Fremden bei sich einzuquartieren. Ein wenig verlegen kratzt sich die Blondine an der Wange. Besonders viel dagegen sagen kann sie ja jetzt nicht. Das ist etwas, was Sonya und ihr Bruder miteinander abzuklären haben.

"Na...Raider halt. Als obs keinen mehr gibt, der dem Alten nacheifert?!" Erwidert Sonya etwas überrascht, aber zum weiter Ausholen gibt es auch einen besseren Zeitpunkt als gerade jetzt. Der Rest ihrer Truppe ist ihr schon mal gefolgt. Praktisch. Jetzt, wo Brian schon mal weiß worum es geht, kann sie immer noch herunterhandeln.

"Ist er nicht süß? Müssen ja auch nicht aussehen wie Zwillinge." Stirloqs Kommentar amüsiert sie eher, aber sie verkneift sich einen gemeinen Kommentar in Richtung ihres Bruders. Männer müssen sowieso nicht immer gut aussehen, da sind die Standarts irgendwo heruntergeschraubt im Vergleich. Als hässlich würde sie den Großen aber niemals ernsthaft bezeichnen. Grübelnd fährt sie sich über den Nacken und überlegt ihren nächsten Schritt. Eine Idee hat sie schließlich noch, sie muss es nur einigermaßen überzeugend rüberbringen..

"Tja, jedenfalls...Das würde eure Hütte sprengen, huh? Wie wärs, kann wenigstens Caroline mit? Die fürchtet sich ohne mich und sie jetzt in irgend ein Auffangbecken für Gammler zu werfen kommt mir da nicht wie ne gute Idee vor. " Sie deutet mit dem Daumen auf ihre blonde Kollegin. Von ihnen sieht sie tatsächlich noch etwas zu...städtisch aus.

Brian senkt den Kopf und reibt sich das Nasenbein.

Würfelprobe:

Er seufzt und als er aufsieht, um zu antworten, kann Sonya sehen, dass ihm das nun Folgende eigentlich überhaupt nicht in den Kram passt. Er hebt symbolisch einen Zeigefinger. "Du und eine Person! Für eine Nacht! ... Und so lange du in Worth bist, suchst du dir ne gescheite Arbeit! Wenn du schon für lau bei uns pennst, kannst du dich in der Stadt auch irgendwo nützlich machen. ... Deal?!"

Skeptisch betrachtet Stirloq den Mann. Das ist also Sonya´s Bruder der Superschwergewichts-Breitformat-Klasse... Scheint ja echt ganz okay zu sein, aber dennoch...
"Kannst Du was Nützliches?" fragt die Trapperin Sonya leise. Sie selber hat nämlich nicht die geringste Idee, was man sich darunter in dieser Stadt vorzustellen hat...

"Ich denke unsere Arbeit ist nützlich genug. Sobald wir dann endlich weiterkommen." meint Corvus. Er sieht sich noch einmal um und fragt dann Stirloq: "Wir sollten uns dann wohl nach einer Bleibe umsehen. Und danach auch etwas trinken gehen. Was meinst du?"
Irgendetwas bequemeres als ein Gemeinschaftsschlaufraum wäre doch was. Ein kleines Zimmer, das sich abschliessen lässt, oder so.

"Hm..." grübelt die Trapperin - und meint dann: "Machen wir´s doch so - wor können HIER was trinken und so - und Sonya´s Bruder kennt sicher sowas wie eine Herberge - oder so..."

"Ich arbeite schon die ganze Zeit...Thehe, ich wusste doch, dass ich mich auf dich verlassen kann. Wir schlagen dann nachher bei euch auf." Legt Sonya zufrieden fest und klopft Brian auf die Schulter, wobei sie sich unauffällig auf Zehenspitzen hochreckt. An Corvus gewandt macht sie schnell noch eine Zeit aus. "Treffen wir uns morgen früh einfach vor dem Eingang hier, dann gehen wir noch mal zu John wegen unserem Job. " Das letzte Wort betont sie ganz besonders. Über Stirloqs Frage hebt sie nur die Schultern.

"Nur wenn ichs muss...Also, bis später!"

Sie nickt Caroline zu und marschiert weiter zu ihrem eigentlichen Treffpunkt. Ist zwar schon spät, aber sie glaubt nicht, dass jetzt schon alle pennen sind...Mal sehen, wer da noch alles bis auf Melloi herumsitzt.

Stirloq winkt Sonya hinterher. Dann grinst sie Corvus breit an und zeigt zum Ring: "Und wenn sich da heute noch welche kloppen, kannst Du sie nachher wieder zusammenbasteln, theheee... Ich denke, das ist ganz schön nützlich!"

"Was, schon wieder weg?!", wundert sich Brian. "Aber du bist doch gerade erst..."

Aber Sonya ist bereits einige Schritte entfernt und an diversen Leuten vorbei in Richtung Ausgang, um sich auf dem Weg zum Lone Star zu machen, wo - wie sie hofft - der Dune Man und ein Freibier auf sie warten. Brian fährt sich mit der Hand über den kahlen Schädel und verzieht den Mund. An Stirloq und die anderen Verbliebenen gerichtet meint er dann. "Zieht sie euch eigentlich auch so über den Tisch wie mich? ... Ihr arbeitet also gerade zusammen, eh?! Ich hoffe ihr bleibt sauber! Ich will nicht herausfinden müssen, dass ihr sie in irgendwelche krummen Dinger verwickelt! ... Naja... Ich muss jetzt wieder. Klint kürzt mir das Gehalt, wenn ich zu lange mit Gästen herumquatsche, anstatt meinen Job zu machen. Passt auf Sonya auf, ja? Sie ist... unvorsichtig. Und nichts für ungut wegen der Bleibe, aber das ging einfach nicht."


Sonya macht sich derweil geradewegs auf den Weg zurück zum Stadtzentrum. Zwar ist es dunkel, aber der Abend ist noch jung. Selbst wenn sie früh raus wollen, bleiben ihnen sicher noch eins, zwei Stunden Spaß. Nach etwa zwanzig Minuten zügigem Gehen erreicht sie ihr Ziel. Das Lone Star ist die beste Kneipe der Stadt - vermutlich weil die Ranger es zu ihrem Stammlokal erklärt haben. Entgegen vieler anderer Schuppen wurde das komplette Gebäude renoviert und sieht aus, wie eine rustikale Vorkriegsbar im Western Stil. Nichts erinnert an Schutt und Verfall, so lange man sich keines der benbachbarten Häuser ansieht. Draußen grüßt ein gut beleuchtetes Schild, das den Ranger-Stern trägt. Von drinnen ertönt Musik und gute Laune. Vor der Tür stehen einige Leute - darunter auch Ranger.

Sie darf also doch hier bleiben? Da hat der Welpenblick von Sonya seine Wirkung entfaltet. Sie nickt Brian mit einem dankbaren Nicken zu. So ganz wohl dabei ist ihr nicht, Brian auf der Tasche zu liegen. Aber jetzt hiervon Abstand zu nehmen, würde den Aufwand von ihrer Kollegin in Frage setzen.

"Vielen Dank."

Sagt sie deshalb lediglich. Und so geschwind wie Sonya den Deal mit ihrem Bruder ausgehandelt hat, will sie sich auch schon wieder aus dem Staub machen. Geht wohl um die Drinks, die sie vorhin angekündigt hat.

"Du hast doch sicher kein Problem damit, wenn ich mich dir anschließe, Sonya."

Fragt sie vorsichtshalber, während sie der Partnerin längst gefolgt ist.

"Klar, komm mit. Vielleicht kriegen wir dann gleich'n paar Drinks mehr spendiert." Zusammen erreichen die beiden das besagte Lokal. Vor dem Eingang stehen bereits ein paar Ranger herum. Auch wenn sie sich zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort wahrscheinlich gegenseitig umgebracht hätten - seit Brian sich in Worth niedergelassen hat, hat auch sie sich mit ihrer Präsenz arrangiert. Und jetzt, da sie halb Crow auf den Fersen hatte, findet sie deren Job gar nicht so überflüssig. Mit einem kurzen, grüßen Nicken will sie die Sternträger passieren und ins Innere gehen.

Einer der Ranger, der Sonyas Gruß bemerkt, zupft kurz am Hut und erwidert die Geste. Dann betreten beide Frauen die saloonartige Bar.

Die Innenausstattung ist es erwartungsgemäß sehr urig und besteht größtenteils aus Holz. Hoch an den Wänden hängen diverse Tierschädel und darunter viele Bilder. Wie Sonya weiß, handelt es sich dabei um Schwarzweißfotografien aus den Gründungstagen der Stadt bis hin zur Zeit der Raiderkriege. Auf einigen diesen Abbildungen hat sie seinerzeit zum ersten Mal Leute in Power-Rüstung gesehen, die von vielen Städtern 'Heavies' oder 'Tin Men' genannt werden. Obgleich Ranger in voller Kampfmontur überall hier zum Stadtbild gehören, sieht man die 'Tin Men' heutzutage überhaupt nicht mehr...

Frontal voraus liegt am Ende des ausgedehnten Raumes eine Showbühne, auf der gerade einige Frauen in prunkvollen Kleidern die Beine zu einer fröhlichen Melodie schwingen lassen, die ein Klimpermeister dem links zur Bühne platzierten Piano entlockt. Zwischen Eingang und Bühne stehen wild verteilt jede Menge runde Tische - die meisten davon bis auf den letzten Platz besetzt. An der linken Wand führen nahe der Eingangstür zwei Zugänge zu den Damen- und Herrentoiletten. Dahinter, etwa auf halber Strecke zur Bühne, schmiegt sich eine Seitentreppe mit Geländer die Wand hoch zum ersten Stock - allerdings steht hier ein Aufpasser und blockiert den Weg. Zur Rechten werden die ersten zwei Drittel des Raumes von einer gewaltigen Bar ausgefüllt, die gleich von drei Barkeepern am Laufen gehalten wird. Hinten rechts in der Ecke ist schließlich noch eine Schwingtür zu sehen, durch die ständig Bedienungen ein und aus gehen...

Beim Eintreten streckt sich Sonya in aller Ruhe. "Hier lässt es sich aushalten. War früher paar Mal mit Brian hier, aber dank seinem Job passt er um die Uhrzeit jetzt immer auf Besoffene auf, anstatt sich selbst mal abzuschießen. Heather, seine Freundin, trinkt auch eher Zuhause oder auf Geburtsfeiern und sowas. Langweilig! Naja, da drüben sind jedenfalls ein paar Bilder - wenn du mal einen Kühlschrank auf Beinen sehen willst, irgendwo gabs da ein Foto davon. Öhm...weiter hinten gibts Musik und irgendwelchen Tanzkram...Und irgendwo wird Melloi wahrscheinlich mit ein paar Anderen herumsitzen. Gehen wir ihn gleich suchen. " Erklärt die Rancherin nach einer schnellen Tour durch die Bar und sucht die Tische nach bekannten Gesichtern ab, während sie gemächlich an ihnen vorbeistiefelt.

Würfelprobe:

Sonya müht sich zwischen den Tischen hindurch und nähert sich so immer mehrt der Showbühne. Bekannte Gesichter kann sie keine entdecken...

Wenig später finden sich Caroline und Sonya in einer Bar wieder. Caroline ist im ersten Moment etwas überrascht vom prunkvollen Ambiente. Doch da sie in einer ähnlichen Gegend aufgewachsen ist, gewöhnt sie sich relativ schnell an die spezielle Kulisse.

"Erst einmal müssen wir also Melloi finden?"

Sonya lässt ihren Blick durch die Reihen der Anwesenden scheifen, fast so als hofft sie den gesuchten Mann alleine damit zufällig ausfindig zu machen. Es wäre natürlich schön gewesen, wenn Sonya sich irgendwie mit ihm auf einen bestimmten Tisch oder so etwas geeinigt hätte. Aber dann müssen sie ihn eben auf die herkömmliche Art und Weise ausfindig machen. Derweil fällt ihr Blick natürlich auch auf die Bilder an der Wand. Natürlich kann sie damit weit weniger anfangen als die Partnerin an ihrer Seite. Doch gerade das Bild der imposanten Power-Rüstung lässt die Blondine für einen Moment erstaunen.

"Oben wird er wohl nicht sein, sieht sehr nach VIP-Bereich aus. Also hier unten irgendwo."

Denkt Carol laut nach.

Würfelprobe:

Auch Caroline kann niemanden sehen, der ihr bekannt vorkommt.

Die beiden Frauen haben den Laden nun einmal durchquert und stehen ziemlich nahe an der Bühe, auf der immer noch zur Musik getanzt wird.

"Wenn nicht bei den Tischen...öhh..." Sonya sieht sich noch einmal um. Oben dürfte er nicht zu finden sein. Da sie keinen Schimmer mehr hat, ob Melloi irgendwelche Details genannt hat, geht sie zu einem Ausschlussverfahren über. Wahrscheinlich wird er dann also...

"...Bei der Bar herumgammeln." Murmelt die Blondine ihren Gedanken zuende und winkt Caroline zu, ihr zu folgen. "Bestimmt hängt er irgendwo vorm Thresen. Wüsste sonst nicht, wo sonst..."

Sonya marschiert zwischen den Tischen hindurch zurück zur Bar. Als sie sich dort etwas genauer umsieht, erkennt sie den Dune Man schließlich von schräg hinten - ihr den Rücken zugekehrt und eine Flasche vor sich auf dem Tresen. Gerade hebt er diese kurz an und nippt einen Zug. (Der Rest von Claires Truppe ist nicht zu sehen.)

"Das hört sich nach einem guten Plan an. Obwohl ich Heute lieber keine Verletzungen mehr behandeln würde - jetzt ist Feierabend." bestimmt Corvus und sucht die Bar. Sonya und Caroline stürmen ja auch schon in Richtung Lone Star davon, bleiben also nur er und Stirloq. Sonyas Bruder können sie später dann wirklich nach einer Bleibe fragen, der wird schon etwas kennen.
Sobald sie sich etwas zu trinken besorgt haben würde er einen Sitzplatz suchen, idealerweise so, dass sie gegebenenfalls einem Kampf zusehen können.
"Was meinst du, funktioniert das mit dem Bunker?" fragt er dann die grauhaarige Trapperin.

"Oh - da ist er ja! Hätten wir auch gleich suchen können..." Stellt Sonya fest und tippt Melloi auf die Schulter, bis er sich umdreht.

"Howdy. Jetzt haben wir es auch hierher geschafft. " Grüßt sie ihn salopp und tippt egen die Krempe ihres Westernhuts. Flüchtig schaut sie nach, ob sie sich noch irgendwo dazwischen quetschen kann. Notfalls bleibt sie eben stehen. Sehr lange will sie sowieso nicht mehr bleiben.

"Wie ich unser Glück einschätze, wird uns nix passieren - wahrscheinlich, weil die ganze Show schon vorbei ist, wenn wir da ankommen." grinst die Trapperin. Sie hebt den Zeigefinger und meint: "Natürlich habe ich keine Erfahrung mit unterirdischen Bauten - bis auf einmal, wo ich in einer Erdspalte in etwa 35 Metern Tiefe etwas... aufgebrochenes, `Bunker-ähnliches´ fand, das aber zur Hälfte unter Wasser stand. Aber immerhin - das Wasser war in Ordnung."

"Nun, falls es diesen Bunker wirklich gibt, denke ich schon, dass wir noch etwas finden werden. Ich bin unter Scavengern aufgewachsen und kenne mich mit so etwas aus.", grinst er. Bisher hat ihn noch niemand nach seiner Vergangenheit befragt und bis auf seinen Einsatz als Arzt hatte er auch noch keine Gelegenheit sein technisches Wissen anzuwenden, obwohl ihm dies eigentlich noch besser liegt.
"Ich traue bloss diesen Leuten nicht. Little John machte nicht den Eindruck ein besonders aufrichtiger Mensch zu sein, also können wir nur hoffen dass die anderen ein wenig umgänglicher sein werden."

"Dann werde ich mal gespannt sein." meint die Trapperin und lächelt dann: "Aber erst morgen. Jetzt eine schöne, große Cola - und dann eine Ecke suchen, wo man sich ausruhen kann..."

Caroline folgt Sonya, die die Gesuchten nach kurzer Weile ausfindig gemacht hat. Der Dune Man sitzt bereits am Thresen mit einer Flasche vor sich. Er wird hier also schon eine kleine Weile sitzen.

"Hey hey~"

Schließt sich die Blondine dem Gruß ihrer Partnerin an, als sie Melloi begrüßen. Eine Sitzmöglichkeit wäre natürlich fein. Aber erst einmal wird sie Sonya sowieso den Vortritt lassen. Und selbst dann glaubt sie nicht wirklich daran, dass es hier in dieser doch sehr menschenstarken Versammlung noch genug davon gibt.

"Hey!", dreht sich Melloi mit dem Bier in der Hand um und lächelt den beiden Frauen zu. "Schön, dass du... ihr es geschafft habt! Ich dachte schon, ich muss mir mein Bier selbst ausgeben." Er zwinkert und für Sonya und Caroline nimmt der Abend seinen Lauf...

Corvus und Stirloq verweilen derweil in Klint's Place. Nach einem ersten Gang an die Bar ist man mit Getränken versorgt und hebt eine Runde auf die - hoffentlich - vielversprechende Zukunft. Später finden sich noch ein paar willige Städter, so dass es auch Unterhaltung in Form eines amateurhaften Ring-Geplänkels gibt. So schreitet der Abend auch hier voran...

Würfelproben:

Sonya wird von Melloi eingeladen... und eingeladen... und eingeladen. Und sie lässt sich abfüllen. Sie hat das Glück, dass ihr der Dune Man nichts Böses will und sie nicht mutwillig abzufüllen und flachzulegen versucht, aber irgendwann ist sie weit über ihren Durst und so endet die Sache mit dem Kopf zwischen den Knien und dem Inhalt ihres Magens in irgendeiner Gassenrinne. Der Dune Man begleitet sie und Caroline bis zu Brians und Heathers Bleibe, wo sie eine Nacht im Karussell durchlebt und sich im Zuge dessen kein Bisschen erholt. Immerhin: Das zweifelhafte Erlebnis hat sie nicht einen Kronkorken gekostet...

Caroline wird freundlicherweise auf einen Drink eingeladen, aber dabei bleibt es dann auch und sie ist reserviert genug, nicht auf eigene Kosten mithalten zu wollen. So kann sie ziemlich nüchtern mitverfolgen, wie ihre Kollegin irgendwann abstürzt. Das Gassigehen mit Roxy übernimmt sie später gezwungenermaßen alleine, indem sie bei Brian einfach mal eben um die vier Ecken geht. Die Hündin bekommt noch eine ansprechende Menge Futter und dann endet der Abend auch schon. Sie lernt kurz Heather kennen - Brians Lebensgefährtin - denn sie ist diejenige, die Sonya und Caroline empfängt, da Brian bis zum Morgengrauen arbeiten muss. Viel Unterhaltung kommt dabei nicht zustande, denn Heather ist müde, Sonya sturzbesoffen und alle wollen einfach nur schlafen...

Stirloq verlebt einen ganz normalen Abend. Sie gibt 5 Caps für eine lauwarme Cola aus, an der sie sich dann auch für den Rest ihres Aufenthalts festhält. Gemeinsam mit Corvus verfolgt sie noch eins, zwei Kämpfe, bis beide dann beschließen, dass es an der Zeit ist, sich eine Bleibe zu suchen. Brian gibt ihnen einen Tipp, aber es ist bereits sehr spät und als sie an besagtem Ort ankommen, ist nur noch ein winziges Zimmer frei. Die Vermieterin - eine alte Schachtel mit offenkundigem Dachschaden - weigert sich aus nicht nachvollziehbaren Gründen vehement, den Raum an zwei Leute zu vermieten, also überlässt Corvus Stirloq den Vortritt, um sich in der Nähe etwas Anderes zu suchen. Stirloq zahlt 20 Caps für die Nacht, hat dafür aber ein Dach über dem Kopf, ein Bett zum Schlafen sowie eine Tür, die sich von innen verriegeln lässt...

Für Corvus nimmt der Abend ein ernüchterndes Ende. In der Bar genehmigt er sich neben Stirloq ein Bier und zahlt dafür 7 Caps. Als sie irgendwann aufbrechen und auf Brians Ratschlag eine Herberge in der Nähe ansteuern, endet die Sache nach längerer Diskussion mit der extrem engstirnigen Besitzerin so, dass er Stirloq eine Gute Nacht wünscht und sich in Richtung des Bettenhauses aufmacht, in dem er mit Marv und Stirloq bereits die vorangegangene Nacht verbringen durfte. Er zahlt 5 Caps für einen kargen Platz, an dem er sein Schlafzeug ausbreiten kann und nächtigt zwischen stinkenden, furzenden und vor sich hin murmelnden Mitmenschen in einem muffigen, nach Schweiß und Pisse stinkendem Raum...


Und so endet der Tag und ein neuer beginnt...


Stirloq verlebt eine ruhige Nacht. Am Morgen packt sie ihre Sachen zusammen, verlässt das Zimmer und erreicht voller Tatendrang als erste den abgemachten Treffpunkt. Ein Weilchen später treffen dann auch schon Sonya (die ziemlich fertig aussieht) und Caroline ein.

Sonya wacht mit Kater auf und startet den Tag mit Kopfschmerzen, die sie vermutlich auch noch eine ganze Weile begleiten werden. Sie wechselt zwar mit Heather noch ein paar Worte, versucht aber so schnell wie möglich das Weite zu suchen, um sich einer Standpauke von ihr oder ihrem Bruder zu entziehen. Gemeinsam mit Caroline steht sie schließlich vor Klint's Place, wo man sich allgemein verabredet hatte. Stirloq erwartet die beiden bereits...

Caroline verlebt eine ruhige Nacht an einem sicheren Ort. Brians Lebensgefährtin ist nett, aber irgendwo sickert (verständlicherweise) auch durch, dass es für sie etwas komisch ist, einfach eine Fremde aufzunehmen - und eine betrunkene Sonya macht die Situation nicht unbedingt besser. Sie verabschiedet sich am frühen Morgen von Heather (Brian schläft wegen seiner Spätschicht um diese Zeit noch) und gemeinsam mit der katerigen Sonya erreicht sie schließlich den abgemachten Treffpunkt: Klint's Place, das zu dieser Stunde kaum besucht ist. Allerdings steht Stirloq in einer Ecke vor dem Eingang und scheint bereits auf sie zu warten...

Corvus' Schlaf ist tief, trotz des ungemütlichen Ortes. Der Vorabend ist ungewollt spät geworden und nach dem Gezanke mit der giften Alten in der Herberge wollte er einfach nur noch die Augen zubekommen. Zu seinem Unglück muss er am Morgen feststellen, dass man seine Unvorsicht ausgenutzt und ihn offensichtlich in der Nacht beklaut haben muss! Seine Axt - von allen Sachen ausgerechnet das große Ding! - ist verschwunden. Jegliches Verhör und Gezanke, das er womöglich veranstaltet (oder auch nicht) erweist sich als zwecklos. Schlussendlich muss er aufgeben und erreicht als letzter den abgesprochenen Treffpunkt...

Ihr Pa hatte mal gesagt, einen Kater bekämpft man am Besten indem man ihn wegtrinkt. Sie hatte gestern längst zu zählen aufgehört, wie viel sie sich jetzt hinter die Binde gekippt hatte. Alles in allem eine ziemlich erfolgreiche Nacht. Zwar hatte sie am Ende kaum selbst geradeaus gehen können, aber hatte sie einen ordentlichen Rausch. Den hatte sie sich nach der bekloppten Irrfahrt auch verdient! An diesem Morgen ist der Blonde allerdings nicht gerade danach, ihren Kater auch noch betrunken zu machen. Mit ordentlichem Schädelbrummen rafft sie ihr Zeug zusammen und manövriert sich nach ein paar gewechselten Worten mit Heather allmählich in Richtung Treffpunkt. Sie hat wenig Lust auf einen Moralapostel-Brian. Die guten alten Kinderfeten mit Selbstgebranntem sind für ihn lange gegessen.

"Wär schon geil, wenn der Rausch so lang dauern würde wie der Kater danach..." Stöhnt sie unterwegs leise und geht mit verkniffenen Augen neben Caroline her. Sie sieht ziemlich gerädert aus. Wenns nach ihr geht, wird sie heute überhaupt nicht arbeiten. Leider meckert ihre Deckelbörse langsam. Echt nervig.  

"Hrmpf..." Grüßt sie Stirloq und hebt kurz eine Hand, ehe sie ein lautes Gähnen loslässt.

"Hab mich gestern gut abgeschossen. Hättet mal sehen müssen, wie viel ich weggeext hab, heh!" Trotz der Deathclaw, die mit ihrem Kopf Bowling spielt ringt sie sich ein müdes Grinsen ab. Vielleicht weiß Corvus ja ein brauchbares Mittel gegen Kater? Obwohl...wäre irgendwie weicheimäßig, sowas überhaupt zu nehmen. Bisschen frische Luft sollte über kurz oder lang auch reichen.

"Ich hab´ gar nichts abgeschossen." stellt Stirloq ernüchternd fest. Dann meint sie: "Dein Bruder hat uns zu einer komischen Frau geschickt - die Corvus dann dahin geschickt hat, wo wir schon gestern nacht geschlafen haben."
Dann schneidet sie eine Grimasse, die tatsächlich urkomisch aussieht, das sie dank ihrer ausdrucksstarken Augen ein beeindruckendes Minenspiel hat: "Ich glaube, die Frau war nicht ganz dicht. Hat wohl auch geglaubt, ich hätte `ne Katze dabei und Corvus sollte sie in dem kleinen Zimmer nicht untersuchen - oder so. NYÄÄÄHHH..."

Was für eine Frechheit! Und so etwas in Fort Worth!

Obwohl sich Corvus ziemlich aufregt, bleibt er so ruhig wie möglich und sucht vergebens nach einer Axt, die nach seiner aussieht. Aber wer wird ihm das Teil schon klauen und sich dann nochmals hinlegen? Natürlich ist der Dieb schon lange weg - mitsamt seiner Axt und seiner guten Laune.

Er trifft relativ spät am Treffpunkt ein und kann die komplette Gruppe zusammen begrüssen. Wenigstens sieht es so aus, als hätte Sonya eine noch beschissenere Nacht erlebt als er.

"Morgen. Sorry dass ihr warten musstet, aber irgendeine Witzfigur hat es für nötig gehalten mir in der Nacht meine Axt zu stehlen. Ich hoffe das Teil kostet ihn bei Gelegenheit seine Hand mit den beschissenen langen Fingern dran."

Na gut, der Weg geht weiter - und sie sollten nach vorne blicken. Unter anderen Umständen hätte er seine Axt nicht verloren, sondern wäre mit dem Blatt zwischen den Augen aufgewacht und dafür hätte alles andere, inklusive sein Leben gefehlt.

Die Trapperin kriegt große Augen - und fragt dann: "Was kostet so´ne Axt? Ich hatte nie eine..."
Sie grübelt und denkt laut: "Möglicherweise haben sie bei Fuller´s gerade eine günstige da?"

"Pfft...Ist das so? Was schickt der euch zu irgendwelchen Trullas? Naja, zumindest lebt ihr ja noch." Stellt Sonya belustigt über Stirloqs Darbietung fest und nickt in Richtung des schlecht gelaunten Corvus.

"Nach Worth wollen viele, da sind Betten Mangelware. Als ganze Truppe umso mehr. Müssten mal genug Asche für ne verschließbare Bude zusammenkriegen oder so. Bei meinem Großen ist es auch zu eng für uns alle."

Aber bevor sie sich einen Palast samt Bierpool bauen lassen, sollten sie sich erst mal um ihren jetzigen Job kümmern.

"Ich sag, wir lassen uns die Stelle auf der Karte zeigen und gucken dann ob noch irgendwas für den Trip fehlt. Wär bisschen dumm, wieder kreuz und quer durch die Stadt zu latschen."

Würfelprobe:

Corvus rechnet sich aus, dass er eine brauchbare Axt für etwa 80 Caps erwerben könnte. Hier in Worth eine aufzutreiben dürfte absolut kein Problem darstellen. Sein aktuelles Geldvermögen besteht aus 25 Caps - allerdings gibt es natürlich immer den obligatorische Weg des Tauschhandels.

"Ja, wenn ich irgendwie genügend Kohle zusammenkratzen kann können wir immernoch eine Axt zum restlichen Kram kaufen, falls wir noch etwas brauchen sollten.", erklärt sich Corvus mit dem Plan von Sonya einverstanden.

"Ich schätze den Preis auf 80 Caps, aber bin ja auch kein Händler." antwortet er Stirloq.

"Also, wollen wir?"

"Ich kann Dir ja aushelfen. Ich hab´ noch Geld..." lächelt Stirloq - und dann nähert sich ihr Gesicht dem von Corvus - und sie sieht den Scavenger mit ihren amethystfarbenen Augen genau an: "Und das mache ich auch, weil ich nämlich nett und niedlich bin. Unheimlich... nett und niedlich. Und hey - Du hast mir `ne neue Decke spendiert!"
Sie legt den Kopf schief: "Ich bin nicht sehr klug - muss auch nicht an viel denken - aber ich vergesse auch nicht so schnell..."
Immer noch lächelnd nickt sie dann lässig in Richtung Fuller´s Trades: "Okay - gehen wir, theheee..."

"Lasst doch erst mal rauskriegen, wo dieser Bunker liegt. Habt ihr überhaupt genug Futter parat?"

Als Stirloq schon wieder zum Laden weiterwill, wird die Rancherin milde ungeduldig. Sie will die Unterhaltung mit dem gammeligen Aufseher möglichst bald hinter sich bringen...

"Hey!" hält Corvus Stirloq auf. "Das ist wirklich sehr nett, aber die Decke hast du mir schon bezahlt. Gehen wir doch zuerst noch einmal zu Little John. Der wird uns endlich sagen können wo dieser Bunker ist - und dann überlegen wir uns ob wir noch etwas brauchen. Dann können wir auch immer noch eine Axt kaufen gehen, aber ich habe keine Lust Heute wieder mehrmals bei Fuller aufzutauchen, wenn wir es unter einmal erledigen können." erklärt er den Plan.

Nachdem John ihnen gesagt hat wo dieser Bunker liegt, können sie vielleicht auch eher noch abschätzen was ihnen an Material fehlt - und an Futter.

"Das kommt ganz darauf an wo der Bunker steht." antwortet er Sonya und deutet mit dem Kopf in Richtung Landwirtschaftsbezirk.

"Klären wir das jetzt und dann sind wir schlauer."

Die Gruppe macht sich gemeinsam auf zu den Feldern. Wie zu erwarten, herrscht bereits reger Betrieb, denn Feldarbeit ist nichts für Morgenmuffel. Wie am Vortag überqueren sie die Brücke und stehen irgendwann vor dem richtigen Feld. Und sie haben Glück: Nach nur kurzem Umsehen finden sie Little John in einiger Entfernung zwischen den Pflanzen. Mit strammen Schritten marschiert er gerade ziemlich zielstrebig in eine Richtung davon, ohne der Gruppe Aufmerksamkeit zu schenken. Allem Anschein nach hat er sie noch nicht bemerkt...

Man merkt der Trapperin ihre gute Laune an. Mit dem Bewegungsdrang eines Kleinkindes folgt sie ihren Freunden. Gut, gehen sie eben erst mal wieder zu den Farmern. Und siehe da - da ist auch schon dieser Kerl von gestern. Mal sehen, was der Typ heute zu sagen hat...

Corvus zieht die Karte aus der Tasche und reicht sie an Sonya. "Willst du es nochmal versuchen?"
Letztes Mal kam sie ja auch ganz gut mit dem Kerl zurecht.

(John entfernt sich schnellen Schrittes...)

Seufzend nimmt Sonya die Karte entgegen und dreht sich in Richtung des Aufsehers um. Da will er schon wieder abhauen, was? Nix da! Erst soll er sich um ihren Kram kümmern.

"Hey, Little John! Haste noch mal ne Sekunde?!" Ruft sie ihm quer übers Feld zu und winkt energisch.

John scheint nicht zu reagieren, sondern stapft energisch weiter.

Würfelprobe:

Für Sonya erscheint es, als würde er sie einfach ignorieren...

"Ranzig, alt und taub isser auch noch..." Murmelt die Blondine und marschiert ihm hartnäckig hinterher. Irgendwann wird er ja mal Halt machen müssen.

Sonya stiefelt los. Da sie zwar ehrgeizig marschiert, jedoch nicht rennt, holt sie John nicht ein - zumindest nicht bis der irgendwann stehen bleibt. Als Sonya ihn schließlich erreicht, ist sie in einer vom Zaun aus abgelegene Ecke des Feldes.

John türmt über einem Mädchen - vielleicht 13 oder 14 Jahre - und macht es ordentlich rund. Die Kleine steht gebeugt vor ihm, die Hände in ihr Lumpenkleid gekrallt, den Blick auf die Füße gerichtet. Sonya bekommt nur das Ende von Johns Donnerwetter mit.

"... weniger als alle anderen hier! Und das seit mehr einer Woche jeden gottverdammten Tag! Was meinst du, wo du hier bist!? Man nennt es Arbeit, du blöde Fotze! Nicht Däumchendrehen! Wenn du heute nicht dein beschissenes Pensum schaffst, dann war's das! Dann kannst du deinen knochigen Arsch im nächsten Puff anbieten! Hab ich mich klar ausgedrückt!?" Das Mädchen zeigt keine Reaktion, sondern starrt nur wie festgenagelt auf ihre Füße. Ihre Hände verkrampfen sich dafür umso mehr in ihrer Kleidung. John kühlt nicht ab. "Hey, ich rede mit dir! Sieh mich gefällgst an, wenn ich mit dir rede, du Miststück!"

Mit einer Hand packt er sie am Kragen, zieht sie heran und drückt ihr danach grob das Kinn hoch. Die andere Hand holt zum Schlag aus. Sonya steht nur zwei Schritte hinter den beiden, hat John aber nach dem ersten Mal nicht mehr gerufen und der in Rage geratene Kerl hat sie bisher scheinbar nicht auf dem Plan...

Toll, dieser Preston oder wie er heißt hat ja saubere Freunde. Sonya kann sich bereits ausmalen, wie die Scavengertruppe so drauf sein wird. Die Kleine hat sich aber auch einen echt beschissenen Job ausgesucht. Wenig interessiert bekommt sie die Schimpftirade mit, während sie sich ihnen nähert. Als sie fast schon neben ihnen steht, hält sie an und schnieft kurz. Vielleicht kann sie ihn zumindest von ihr ablenken, mal sehen.

"Heey, hab ich dich doch noch gefunden! Meine Freunde und ich waren gestern schon hier, um Preston unter die Arme zu greifen. Diesmal hab ich sogar an die Karte gedacht. Hast du kurz einen Moment? " Die unschöne Szene geflissentlich ignorierend macht sie mit überschwängem Enthusiasmus auf sich aufmerksam. Hilft ja nix, erst braucht sie sein Kreuzchen. Sonst können sie den Job gleich vergessen.

Bevor John irgendwie reagiert, bekommt das Mädchen seine flache Hand hart ins Gesicht. Es klatscht laut auf und der Kopf des Mädchens fährt herum - doch sie bleibt still, obgleich sich ein wässriger Glanz in ihren Augen bildet. John zeigt in Richtung Feld. "Und jetzt los! Verpiss dich und arbeite. LOS SAG ICH!"

Das Mädchen reibt sich schnell eine aufkommende Träne aus dem Auge, während ihre Wange bereits rot aufblüht. Eine Sekunde später rennt sie ins Feld. John blickt ihr kurz hinterher, dann schnieft er und spuckt aus. Schließlich dreht er sich zu Sonya um.

"Beschissene Zwerge.", meint er. "Denken sie könnten hier auf der faulen Haut liegen! Wenn die Zähler nicht auf das kommen, was der Boss hören will, dann kommt er zu mir und ich muss dafür gerade stehen... Und dass nur, weil diese beschissenen Kiddies nicht wissen, was Arbeit bedeutet..." Er verkreuzt die Arme vor der Brust und begutachtet Sonya, was ihn offensichtlich wieder einigermaßen abkühlt. Er schmunzelt sie schief an. "Lässt es dir nicht aus dem Kopf schlagen, eh? Ihr Weiber seid einfach zu stolz..." Er winkt sie heran. "Scheiß drauf. Komm her mit dem Wisch. Ich zeig dir, wo du hin musst..."